Ein völlig anderes Filmerlebnis: Scala Autokino 2022 vom 14. April bis 1. Mai

Dem Begriff Autokino haftet auch heute noch der schlechte Ruf jener billigen Schmuddelfilmchen an, die in den 1970er Jahren und danach die Haupteinnahmequelle jener Kultureinrichtungen darstellten, die ursprünglich aus den USA stammten. Zu unrecht, wie die Existenz von noch immer mehr als 10 derartiger Einrichtungen zeigt, die sich mit Beharrlichkeit und der Präsentation guter Programme die Existenz gesichert haben.

2020 kamen durch die Coronakrise zahlreiche Pop-Up Autokinos hinzu, weil hier trotz (seinerzeit hoch scheinender) Inzidenzen ein Filmgenuss möglich war, der sich auf der heimischen Couch kaum einstellen will. Eines davon in Warendorf, auf dem Gelände der Firma Teutemacher, gleich neben dem Fernsehturm.

Ein Erfolg, der wiederholt werden soll. Vom 14. April bis zum 1. Mai, jeweils von Donnerstag bis Sonntag, werden an derselben Stelle wieder sehenswerte Filme über die neue, 12×6 Meter große und besonders leuchtstarke 4K-Leinwand flimmern, die bereits 2021 im Open-Air Kino im Bürgerbad zum Einsatz kam. „32.000 ANSI Lumen“, sagt Johannes Austermann, der mit seiner Schwester Katharina das Scala-Filmtheater betreibt. Der optische Genuss dieser Leuchtkraft kommt durch die im April noch recht früh einsetzende Dunkelheit noch besser zur Geltung.

„Stand jetzt sind wir das einzige Autokino im Kreis Warendorf“, vermutet der Cineast, der die Idee für das Revival dieser Art der Filmpräsentation gemeinsam mit den Warendorfer Stadtwerken bereits vor Corona entwickelt hatte. Ein Vorsprung, der ihm 2020 zugute kam, denn die Aktion verlief hervorragend. „Keine Lärmbelästigung, keine Staus“, erinnert sich Austermann. SO soll es auch 2022 wieder sein, denn das Konzept bleibt:

Der Kartenverkauf erfolgt ausschließlich online, so dass Staus an der Zufahrt zum temporären Kinogelände vermieden werden. Die Tonübertragung erfolgt über FM (in Deutschland sagt man UKW) ins Autoradio. Das Tor öffnet sich um 20:00 Uhr, also bereits eine Stunde vor Beginn der Vorstellung, und frühe Ankunft sichert die besten Plätze. Auch die kinotypische Verpflegung Popcorn, Nachos, Softdrinks und alkoholfreies(!) Bier müssen im Vorverkauf geordert werden. Eigene Waren dürfen nicht mitgebracht werden. Kleiner Tipp: Eine Decke mitbringen, es könnte abends kalt werden im Auto.

„Neues und Bewährtes“, so die Mischung, die Austermann und seine Schwester Katharina aus den verfügbaren Filmen der Verleiher ausgewählt haben. Für alle Interessen ist etwas dabei. „Wunderschön“, „Manta, Manta“, „Uncharted“, „Bang Boom Bang“, „Contra“ und „The Batman“ sind einige der Knüller. Die „Eingeschlosse Gesellschaft“ mit Anke Engelke hatte gerade erst Premiere und „James Bond 007: Keine Zeit zu sterben“ wird ebenfalls gezeigt. Den Abschluss markiert am 1. Mai „Bohemian Rhapsody“. Alles Filme, die auf eines großen Leinwand – und sicher erst recht in diesem ungewohnten Ambiente, ganz neu und ungewohnt wirken.

Gerne hätte das Team zum Start am 14. April „Titanic“ auf die Leinwand gebracht, denn das Datum markiert den 110. Jahrestag der Katastrophe. Da dieser Film vom Verleih nur für das Streaming freigegeben ist, suchten sie bis zur letzten Sekunde eine geeignete Alternative. Die Wahl fiel auf „König der Löwen“.

Die Preise betragen 15 Euro für je ein Auto mit einer Person. Jede weitere Person zahlt 7,50 Euro, Kinder bis 14 Jahre 4,50 Euro. Es gibt keine Abendkasse.

Freuen sich auf eine erfolgreiche Neuauflage des Scala-Autokino unter dem Fernsehturm: Katharina und Johannes Austermann sowie Urs Reitis (Stadtwerke) und Thomas Pinnekamp (Fa. Teutemacher)

(Foto: Rieder)