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Endlich wieder! Schützenfest in Sassenberg!

Daran, dass die Sassenberger ihr Schützenfest lieben, kann kein Zweifel bestehen. Der Aufwand, der Jahr für Jahr schon im Vorfeld dafür betrieben wird, scheint grenzenlos.

Jahr für Jahr? Nicht ganz. Zwei Jahre lang mussten die Schützenbrüder und -schwestern ohne ihre geliebten Sommer und Winterfeste auskommen. Was geplant war, wurde wieder abgesagt. Das ist zwar (vorerst) vorbei, aber nicht vergessen. Um so intensiver scheinen die Vorbereitungen in diesem Jahr, um so größer scheint – Korrektur: ist! – auch die Vorfreude. Der Platz ist herausgeputzt, die Fahnen und Wimpel sind vorbereitet, die Uniformen sind auf Passform gecheckt (und vielfach umgearbeitet). Es kann losgehen! Sassenberg kann wieder Schützenfest feiern, „wie wir es kennen, schätzen und lieben“, um die mehrfach von Präsident Franz-Josef Ostlinning genutzte Maxime zu zitieren.

Und es geht los! Wie in den Vorcoronajahren mit der Schützenfestdisco Ü16 (Ausweiskontrolle) am Freitagabend um 20 Uhr.

Am Samstag dann der eigentliche Beginn um 17:00 Uhr mit der Heiligen Messe, deren Glockengeläut für viele der Sassenberger traditionell das Schützenfest „einläutet“. Auch der weitere Ablauf hat sich nicht verändert. Auf der Drostenstraße beginnt der Umzug zum Rathaus, wo die Fahnen und Standarten eingeholt werden. Von hier zieht der grün-weiß schwarze Tross zum Festplatz im Brook, wo Vogel und Hampelmann aufgesetzt werden. Wer erleben will, wie feierlich die Tradition dieses Festes sein kann, darf den Großen Zapfenstreich um 21:30 Uhr keinesfalls versäumen. Wie immer mit den Spielmannszügen aus Sassenberg und Milte, sowie dem Fanfarenzug Sassenberger Landsknechte und dem Gebrasa Blasorchester. Danach: Party im Zelt, abwechselnd mit der Musik der Band mit „Play High“ und der des eigenen Band DJ.

Der Sonntag beginnt um 14:00 Uhr mit dem Antreten auf dem Lappenbrink. Von hier ziehen die Schützen zum Ehrenmal am Rathaus. Die Kinderkompanie trifft sich auf dem Dreihüm und reiht sich ein in den Umzug, der nach der Ehrenfeier vom Rathaus zum Festplatz zieht. Der steht am Sonntag mit dem Kinderschützenfest im Zeichen der Familien. „Alle Kinder, ob aus Sassenberg oder anderswo, ob mit Bezug zum Verein oder ohne, sind eingeladen“, betonen die Schützen immer wieder. Grüne Cappys für die Teilnehmer am Umzug sind genügend vorhanden und auch bei der Kinderbelustigung können alle mitmachen.

Doch der Sonntag gehört nicht nur den Kindern. Vor allem die Ehrung der Mitglieder, die bereits ein halbes Jahrhundert zu den Vereinsmitgliedern zählen, ist weit mehr als eine „Seniorenkaffeetafel“. Denn der Verein mit seiner über 175-jährigen Tradition ist und bleibt allen, die ihm zu seiner Blüte verholfen haben, stets ehrlich dankbar. Hampelmann- und Preisschießen sowie ein Platzkonzert zählen ebenfalls zum sonntäglichen Programm, das abends mit der um 18 Uhr beginnenden Kinderkrönung endet.

Der Montag, 11. Juli 2019, bildet den Höhepunkt des Schützenfestes, der bereits ab 5:00 Uhr mit dem Weckruf hörbar wird. Schon vor 8:30 werden auswärtige Autofahrer feststellen, dass viele Straßen nicht passierbar sind, weil dort viel passiert. Die große Parade auf dem Lappenbrink beispielsweise, die den Grundstein für den stets sehenswerten Umzug am Montag bietet. Mit vielen Kutschen, Pferden, den Garden, sowie schier endlosen Reihen grün-weißer Schützen und Schwattjacken, nebst sieben Musikzügen. In diesem Jah sind das:
Spielmannszug Sassenberg
Gebrasa Blasorchester
Fanfarenzug Sassenberger Landsknechte
Spielmannszug Füchtorf
Spielmannszug Milte
Spielmannszug Greffen und

Stadtkapelle Warendorf.

Pünktlich um 10:00 sind sie alle im Brook angelangt, denn dann beginnt der Kampf um den „schönsten Job außer Papst oder Karnevalsprinz“ wie vor Jahren ein angeheiterter Schütze formulierte. Schützenkönig!

Ein „Job“ mit normalerweise auf ein Jahr begrenztem Zeitvertrag. Dass es auch anders kommen kann, mussten – besser: durften“ Thomas Stratmann und seine Frau und Königin Irmgard Stratmann erleben. Über 1000 Tage amtieren sie bereits. „Keine 1000 Tage voller Feierlichkeiten, aber wir haben das Beste aus den Pandemie-Jahren gemacht“, sagt König Thomas, der sich auf das diesjährige Schützenfest als krönenden Abschluss seiner Amtszeit freut.

Die geht am Montagabend höchstoffiziell mit der Krönung auf dem Festplatz zu Ende, wo die Zuschauer bereits auf die Polonäse warten, die sich um 19:00 Uhr am Lappenbrink auf den Weg macht.

Den feierlichen offiziellen Abschluss des lang ersehnten Neustart-Schützenfests markiert der Königsball im Festzelt, mit „Impuls & The Hornets“ und Band DJ. Das inoffizielle Ende des Festes findet in den frühen Morgenstunden des folgenden Tages statt, wenn sich eine nicht ermüden wollende Gesellschaft auf den Weg zum neuen König (oder Kaiser) macht zum Brötchenessen.

Fotos: Rieder