Ennigerloh legt ausgeglichenen Haushalt vor

Die finanzielle Situation der Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen ist durchweg angespannt. Angesichts verhältnismäßig hoher Gewerbesteuereinnahmen und angesparter finanzieller Mittel befindet sich die Stadt Ennigerloh allerdings in einer vergleichsweise günstigen Situation. Seit 2018 konnte die Stadt Überschüsse erwirtschaften. So konnte 2023 ein Überschuss von rund 2,7 Mio. Euro verbucht werden, der der Ausgleichsrücklage zugeführt wurde. Diese weist nun einen Bestand von rund 20,5 Mio. Euro auf.

In der Haushaltsplanung für das Jahr 2025 geht die Stadt Ennigerloh von einem negativen Jahresergebnis aus. Nach Abzug eines globalen Minderaufwands, den man im Laufe des Jahres noch einsparen muss, bleibt ein Fehlbetrag von knapp 6,4 Mio. Euro, der durch Ersparnisse aus der Ausgleichsrücklage ausgeglichen wird. Der Haushalt ist somit fiktiv ausgeglichen. Doch auch in den kommenden Jahren geht die Stadt von negativen Jahresergebnissen aus.

„Durch die hohen Steuereinnahmen der starken örtlichen Unternehmen steht die Stadt Ennigerloh vergleichsweise gut da. Gleichwohl zeigt sich auch hier, dass die Kommunen strukturell unterfinanziert sind. In der Vergangenheit haben Berlin und Düsseldorf zu viele zusätzliche Aufgaben ohne entsprechende Vergütung an die Städte und Gemeinden übertragen“, so Landrat Dr. Olaf Gericke bei der Übergabe der Haushaltsverfügung an Bürgermeister Berthold Lülf.

Ein Grund für die steigenden Kosten sind die Personalkosten, die insbesondere durch Tarif- und Besoldungserhöhungen um rund 17 % gestiegen sind.

Bürgermeister Berthold Lülf: „Trotz angespannter Haushaltslage werden wir die Zukunft unserer Stadt offensiv gestalten. Alle Verantwortlichen sind sich der großen Herausforderung bewusst, was sich auch bei den überaus konstruktiven Etatberatungen gezeigt hat.“


Ennigerlohs Bürgermeister Berthold Lülf (l.) nimmt die Haushaltsverfügung von Landrat Dr. Olaf Gericke entgegen.

Foto: Kreis Warendorf