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Equal-Pay-Day am 7. März 2022

Anlässlich des Equal Pay Day am kommenden Montag möchte der Arbeitskreis der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Warendorf auf die bestehende Entgeltungleichheit zwischen Frauen und Männern aufmerksam machen. (Foto: Manuela Stumpe)

Die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Warendorf fordern mehr Lohngerechtigkeit für Frauen!

Am Montag, dem 07. März ist Equal-Pay-Day.

Dies ist der Aktionstag für Lohngerechtigkeit, initiiert 2008 von den Business and Professional Women (BPW) Germany.

Das Datum markiert symbolisch den allgemeinen Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern.

Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes verringerte sich die deutsche Lohnlücke um einen Prozentpunkt und liegt jetzt bei 18%.

Rechnet man den Prozentwert in Tage um, arbeiten Frauen 66 Tage, vom 1. Januar bis zum 7. März 2022, umsonst.

Was sind die Gründe für die Entgeltungleichheit?

  • Obwohl Frauen heute –statistisch gesehen- besser ausgebildet sind als Männer, fehlen sie in bestimmten Berufen, Branchen und auf den höheren Stufen der Karriereleiter. Die naturwissenschaftlichen Bereiche –sogenannte MINT-Berufe- stehen zurzeit hoch im Kurs, sind jedoch fest in Männerhand
  • Frauen ergreifen immer noch verstärkt Berufe in den Bereichen Erziehung und Pflege. Soziale und pflegerische Berufe werden jedoch nach wie vor geringer vergütet, als die sogenannten typischen Männerberufe. Eine Aufwertung nicht nur im Hinblick auf den gesellschaftlichen Wert, sondern auch auf die Bezahlung ist dringend angesagt.

Die Coronakrise hat deutlich gemacht, wie wichtig diese Berufe für unsere Gesellschaft sind.

  • Frauen unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit häufiger wegen Elternzeit oder der Pflege Angehöriger. Diese Fehlzeiten und daraus folgende „Einstiegshemmnisse“ haben Auswirkungen, die sich oftmals bis in die Rentenphase auswirken.
  • Fehlende Transparenz in Bezug auf Löhne und Gehälter führt dazu, dass Ungerechtigkeiten schwieriger festzustellen und auch zu beweisen sind.
  • Rollenstereotype und hieran geknüpfte Erwartungen beeinflussen Menschen in ihrem Handeln und üben schon früh Einfluss auf die persönliche Entwicklung aus.

Dabei ist Equal Pay kein Thema, das nur Frauen betrifft. Auch Männer fühlen sich durch die vorhandenen Rollenstrukturen zunehmend in ihren Gestaltungsmöglichkeiten eingeschränkt. Gleichberechtigte Sorge für Kinder und Familie ist eben nur dann möglich, wenn die familiären Gehaltsstrukturen ausgeglichen sind. Sonst wird die Rolle der Väter weiterhin darin bestehen, das Familieneinkommen sicherzustellen.

Seit Corona ist auch in Deutschland der Digitalisierungszug mit Hochgeschwindigkeit unterwegs. Die Digitale Entwicklung wird in den nächsten Jahren alle Bereiche unseres Lebens grundlegend verändern: Kommunikation, Information, Konsum und Arbeit. Berufe werden aussterben, andere werden entstehen. Höchste Eisenbahn, die Weichen für „Equal pay 4.0-gerechte Bezahlung in der digitalen Arbeitswelt“ zu stellen, damit die Umstrukturierung durch die Digitalisierung gleiche Bezahlung von gleichwertiger Arbeit vorwärtsbringt.

An der jährlichen Festlegung des Equal Pay Day lässt sich die Entwicklung gut ablesen. So rückt der Tag in jedem Jahr ein kleines Stückchen nach vorn. Lag er in der Vergangenheit schon mal mit 22 % Lohnunterschied auf dem 26. März, konnte er auch innerhalb des letzten Jahres um einen Tag vorrücken. Das macht Hoffnung.

Aber: 18% Lohnunterschied sind immer noch 18% zu viel!

Daher ist es so wichtig, die Entgeltungleichheit immer wieder zu thematisieren. Geschlechtergerechtigkeit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und muss auch in Pandemiezeiten im Fokus bleiben.

Es gibt eine sehr informative Seite zum Equal Pay Day unter www.equalpayday.de.

Anlässlich des Equal Pay Day am kommenden Montag möchte der Arbeitskreis der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Warendorf auf die bestehende Entgeltungleichheit zwischen Frauen und Männern aufmerksam machen. (Foto: Manuela Stumpe)