Münster (whb). Im Dorftreffpunkt sollen Ausstellungen gezeigt werden, die kleine Bibliothek am Ort braucht neue Medien und die historische Mühle ein neues Nutzungskonzept – Ideen für tolle Projekte gibt es viele. Leider fehlen Kulturfördervereinen oft die nötigen finanziellen Mittel für die Umsetzung. Dabei stehen die unterschiedlichsten Fördertöpfe zur Verfügung, doch wer weiß schon davon oder kann die Antragstellung im Ehrenamt leisten.
In dem durch seine besonders große Dichte an Kultureinrichtungen geprägten Nordrhein-Westfalen gibt es deutschlandweit die meisten Kulturfördervereine. Der Großteil – das sind 35 Prozent – unterstützt die Sparten Musik, Tanz und Theater. Eine hohe Dichte an Vereinen besteht unter anderem in den Kreisen Coesfeld, Warendorf und Steinfurt. Ebenso sind in Westfalen viele Heimatvereine ansässig, in denen sich freiwillig engagierte Menschen vielfältigen Aufgaben widmen wie der Denkmalpflege, dem Erhalt und der Vermittlung kulturellen Erbes oder der Verbesserung der Lebensqualität in ihren Gemeinden.
Um Kulturfördervereine praktisch in ihrer Arbeit zu unterstützen, haben der Westfälische Heimatbund e. V. (WHB) und der DAKU Dachverband der Kulturfördervereine in Deutschland gemeinsam mit der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel, dem Kulturbüro Münsterland und der FreiwilligenAgentur Münster ein passgenaues Angebot entwickelt. Am 3. November 2022 informierten sie in der FreiwilligenAkademie Münster über Kulturförderung in NRW auf kommunaler und landesweiter Ebene.
„Wir möchten mit Veranstaltungen wie dieser einen Weg durch den Förderdschungel aufzeigen, der Ehrenamtliche häufig überfordert. Es ging auch in diesem Seminar mit versierten Kooperationspartnern um konkrete Tipps zur Antragstellung und für die Abrechnung von Fördergeldern“, so WHB-Geschäftsführerin Dr. Silke Eilers. Dabei erfuhren die Teilnehmenden, wie man das eigene Projekt in der Kommunikation auf den Punkt bringen oder sich gezielt vor Antragstellung über die Anforderungen der Fördermittelgeber in einem Gespräch beraten lassen kann. „Aufgrund des guten Zuspruchs möchten wir das Format künftig auch in anderen Teilen Westfalens anbieten“, erläutert Eilers.
„Nur etwa 5 Prozent der finanziellen Mittel von Kulturfördervereinen stammen aus öffentlichen Budgets“, erläutert Ulrike Petzold, Vorständin des DAKU. „Der Großteil des finanziellen Rahmens wird über Mitgliedsbeiträge und Spenden (zusammen 61 Prozent) bestritten. Doch für aufwendige Neuanschaffungen oder größere Projekte bedarf es oftmals Summen, die nicht allein durch private Mittel finanziert werden können. Hier ist noch Luft nach oben.“
Informationen zu Kulturfördervereinen unter:
http://www.kulturfoerdervereine.eu
Kulturfördervereine können per Postleitzahlsuche des DAKU gefunden werden:
https://dufuerdiekultur.de