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Erfolgsgeschichte Klöncafé: Beliebte Warendorfer Institution feierte 1-jähriges Bestehen

Nicole Herte, Seniorenbeauftragte der Stadt Warendorf, bringt es auf den Punkt: „Es ist eine Erfolgsgeschichte von Anfang an!“

Viel Lob für das Klöncafé, das an jedem letzten Sonntag im Monat im Freiraum am Münstertor stattfindet. Berechtigtes Lob, wie sich an jedem dieser Sonntage immer wieder zeigt. So auch am letzten Sonntag im Juli, zum einjährigen Bestehen des Treffs. „Vor Öffnung waren schon rund 30 Gäste hier“, weiß Herte zu berichten. Sie lacht. „Wir hatten auch schon Termine mit rund 80 Gästen, mehr als wir Stühle hatten. Da haben einige auf ihren Rollatoren gesessen. Aber alle haben den Nachmittag genossen. Und weggeschickt haben wir noch nie jemanden!“

Dass das Klöncafé, dessen Idee am Schreibtisch entstand, wie sich Herte erinnert, ein derartiger Erfolg werden würde, war zu Anfang nicht unbedingt abzusehen. Doch das Konzept überzeugt. Vor allem der Sonntag als Veranstaltungstag ist gut gewählt. Herte denkt zurück an Worte ihrer Großmutter: „Mein Kind, die Sonntage sind die schlimmsten. Man kann nicht putzen – würde ja die Nachbarn stören – nicht einkaufen und man will auch niemanden stören“.

Da kommt das offene und sehr niedrigschwellige Sonntagsangebot der Stadt, für das man sich auch nicht erst anmelden muss, gerade recht. Der Freiraum ist seniorengerecht zugänglich, Kaffee und Tee werden frisch zubereitet und den Kuchen backt das Berufskolleg im Rahmen der dortigen Ausbildung. „Ein toller sozialer Gedanke der Schülerinnen und Schüler, und ganz besonders auch von Frau Reiter“, unterstreicht die Seniorenbeauftragte, die somit nur während der Ferien improvisieren muss. Die Gäste revanchieren sich mit einer Spende für das Projekt „Inklusion vor Ort“, aus dem das Café finanziert wird, so dass niemand mehr zahlen muss als der oft schmale Seniorengeldbeutel es zulässt.

Wer die eigene Anreise scheut oder nicht bewältigen kann, kann nach dem Fahrdienst fragen, den Herte dafür zu organisieren versucht. Hier hapert es derzeit ein klein wenig, denn die Malteser, die diesen Service bis vor einiger Zeit übernommen hatten, haben allgemein nicht genügend Ehrenamtliche, die die Fahrdienste der Hilfsorganorganisation übernehmen und suchen deshalb händeringend nach weiteren Helfern. So gut es geht nutzt die Seniorenbeauftragte andere Möglichkeiten für den Fahrdienst. Hilfsweise konnte sie dafür auch die an Wochenenden ungenutzten Schulbullis einsetzen. „Wer den Fahrdienst benötigt, muss sich dafür bis zum Donnerstag vor dem Café´Termin unter 02581/54-1506 bei der Seniorenbeauftragten melden.

Dann steht dem gemeinsamen Klönen, Singen oder (Sitz-) Tanzen nichts mehr im Wege. Übrigens nicht nur für Senioren, auch jüngere Gäste sind willkommen, wenn sie den letzten Sonntagnachmittag des Monats ab 14:30 Uhr ungern allein verbringen wollen.

Das Ende der Nachmittag ist ebenso offen, wie die Frage, wie lange das Projekt überdauern wird. Die Gäste, die Verantwortlichen und die engagierten ehrenamtlichen Unterstützer gehen davon aus, dass die Einrichtung dauerhaft bestehen bleibt. Die erste Kollision mit einem Feiertag wird es erst 2027 geben, wenn der Ostersonntag und der zweite Weihnachtstag auf dem letzten Sonntag des Monats liegen. Aber auch dafür wird das Team eine Lösung finden.

Bis dahin kann im Freiraum nach Herzenslust geklönt werden. Für das zweite Jahr haben sich bereits einige „Wiederholungstäter“ mit Aktionen angekündigt, darunter der Stadtchor, der Kneipp-Verein, Egon Ahlbrand mit seinem Akkordeon und Klaus Wiese aus Warendorf, der auch zum Einjährigen mit seiner Zither die Musik und die musikalische Untermalung zum gemeinsamen Singen beisteuerte.

Gesellig Klönen und Genießen – das Erfolgsrezept Klöncafé in Warendorf

Einmal mehr begleitete Klaus Wiese mit seiner Zither den Sonntagnachmittag

Zum Einjährigen dankte Nicole Herte den anwesenden Helferinnen Elisabeth Luchtefeld, Heidi Breuer-Gründken, Marianne Viehmann, Petra Schürmann, Jutta Middendorf und Ingeborg Hardensett für ihr ehrenamtliches Engagement

Fotos: Rieder