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Erinnern gegen das Vergessen 

Foto: Mariengymnasium

Vom 02.09. bis zum 06.09.2019 besuchten 14 Schülerinnen und Schüler des Mariengymnasiums Warendorf im Rahmen eines freiwilligen Projektkurses die Gedenkstätten Auschwitz und Auschwitz-Birkenau, um sich intensiver mit der deutschen Vergangenheit auseinander zu setzen. Den Projektkurslern stand eine sehr intensive und ereignisreiche Woche bevor. Der Montag war zunächst für die Anreise und einen Spaziergang durch die Stadt Oświęcim, auf Deutsch: Auschwitz, geplant, um die jüdische Kultur besser kennen zu lernen. Am Dienstag, den 03.09.2019, besuchte der Kurs dann das ehemalige Stammlager Auschwitz. Dort konnten die Schülerinnen und Schüler sich individuell mit den Länderausstellungen auseinandersetzen. Zudem gab es auch eine fast vierstündige Führung über das Gelände. Jeden Abend fand ein Tagesrückblick statt, bei dem die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den Betreuungslehrerinnen unserer Schule, Frau Dr. Taube und Frau Benteler, über persönliche Wahrnehmungen, Tagesabläufe etc. reden konnten. Am Mittwoch besuchte der Kurs das ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, wieder in Form einer vierstündigen Führung. An diesem Ort wurden über 1,1 Millionen unschuldige Menschen umgebracht. Am Nachmittag haben sich die Schülerinnen und Schüler dann in einem Archiv intensiv mit den persönlichen Geschichten von Opfern des Nationalsozialismus sowie mit Profilen der Täter beschäftigt. Am Donnerstagmorgen ging es früh mit einem Bus Richtung Krakau. Dort fand ein geführter Spaziergang durch das jüdische Viertel statt, einschließlich der Besichtigung einer Synagoge, um, wie schon in Oświęcim, die Kultur und Religion zu erkunden. Nachmittags bekamen die Schülerinnen und Schüler die äußerst seltene Gelegenheit zu einem Gespräch mit einer Zeitzeugin. Sie war diejenige, die am längsten als Kind in Auschwitz-Birkenau überlebte: Das waren fast zwei Jahre. Es war ein beeindruckendes Gespräch und zudem eine für die Schülerinnen und Schüler neue Perspektive, mehr über die Vergangenheit zu erfahren. Am Abend ging es in ein jüdisches Restaurant, mit jüdischer Live-Musik als Beilage. Der nächste Tag begann mit einem Spaziergang durch die Stadt Krakau, mit ihren wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Nachmittags ging es zum Flughafen, um die Heimreise anzutreten. Insgesamt war es eine sehr interessante, wenn auch bedrückende Woche, welche aber vom IBB-Dortmund außerordentlich gut organisiert wurde. Dies lag nicht zuletzt an den Betreuerinnen vor Ort, welche sowohl Polnisch als auch fließend Deutsch sprachen. Gemeinsam mit den Lehrerinnen des MGW haben sie für die intensive und gute Begleitung gesorgt. Eine Woche mit vielen bleibenden Eindrücken, Einblicken und der seltenen Gelegenheit, die Vergangenheit in der Zukunft nicht zu vergessen. Der Kurs bedankt sich auch bei Magdalena Oxfort (M.A.), Kulturreferentin für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen, die in Kooperation mit dem Mariengymnasium Warendorf die Reise inhaltlich mit vorbereitete und ohne deren großzügige Unterstützung die Fahrt nicht möglich gewesen wäre.

Von Paul Lietmann und Sebastian Lange