Die 36. Kutschenwallfahrt am Himmelfahrtstag findet zum vorletzten Mal statt.
Am Himmelfahrtstag klappern die Hufe wieder auf dem Telgter Altstadt-Pflaster. Am 29. Mai findet die diesjährige Kutschenwallfahrt statt. Veranstalter der alljährlichen Veranstaltung sind wieder der Reit- und Fahrverein Gustav Rau Westbevern, die Kirchengemeinde St. Marien und Tourismus + Kultur von der Stadt Telgte.
Bereits am frühen Vormittag des Himmelfahrtstages treffen die ersten Kutschen auf der Planwiese in Telgte ein. Ob Friesen, Isländer, Fjordpferde, Haflinger oder Mini-Pferde: Pferdenarren werden ihre Freude haben. Doch so beliebt die Veranstaltung auch beim Publikum ist, seit einigen Jahren sind die Anmeldungen der Kutschenfahrer*innen stark rückläufig. Alle Versuche, diesen Trend umzudrehen sind gescheitert. Deshalb hat der Reit- und Fahrverein Gustav Rau als Hauptorganisator in Absprache mit den weiteren Beteiligten schweren Herzens beschlossen, dass diese Wallfahrt die Vorletzte sein wird. Die Letzte findet am Himmelfahrtstag 2026 statt.
„Wir versuchen seit Jahren gegen die abflachenden Teilnehmerzahlen anzusteuern“, sagt Michael Gausepohl, Fahrsportbeauftragter des Reitvereins. „Doch es wird immer schwieriger“, ergänzt Vereinsvorsitzender Alexander Prinz. Man wolle mit einem guten Gefühl aufhören und nicht warten, dass zu wenige Kutschen kommen.
Annika Becker, Leiterin von Tourismus + Kultur Telgte, weiß, dass viele Menschen über das angekündigte Ende der Kutschenwallfahrt traurig sein werden: „Auch für uns war und ist die Veranstaltung ein Highlight im Telgter Veranstaltungskalender“, so Becker. Sie und ihr Team denken schon jetzt über neue Veranstaltungskonzepte nach, die diese Lücke füllen können.
Für Probst Michael Langenfeld von der Kirchengemeinde St. Marien war und ist die zwanglose und schöne Kutschenwallfahrt zwar keine klassische Wallfahrt, sie habe aber Telgte als Wallfahrtsstadt bekannter gemacht. Er blickt optimistisch in die Zukunft: „Wir sind gewohnt Transformationsprozesse durchzumachen.“ Der Fokus richtet sich seitens der Kirche künftig auf die Fahrradwallfahrt, die ebenfalls eine breite Masse an Menschen anspricht.
Telgtes Bürgermeister Wolfgang Pieper bedauert ebenfalls, dass die Traditionswallfahrt 2026 zum letzten Mal stattfinde. Aber: „Wir können uns die Wirklichkeit nicht backen, wie wir sie gerne hätten.“ Er freue sich jetzt aber zunächst auf die bevorstehende Veranstaltung, die geprägt ist von der „tollen Zusammenarbeit aller Beteiligten“, so Pieper.
In diesem Jahr sieht das Programm aus, wie gewohnt: Um 11.00 Uhr kommen die Kutschen auf der Planwiese an, um 11.30 Uhr beginnt die Wallfahrtsmesse unter freiem Himmel auf der Planwiese. Nach einer Mittagspause werden die Gespanne ab 13.30 Uhr einzeln auf der Planwiese vorgestellt. Die drei schönsten Kutschen werden von einer Fachjury prämiert.
Am Nachmittag schlängelt sich der Kutschenkorso dann ab 14.30 Uhr durch die historische Altstadt. Der Korso kommt in diesem Jahr zweimal zum Marktplatz.
Weitere Informationen zum Ablauf und zur Streckenführung finden Sie auf www.telgte.de.
Foto: Stadt Telgte
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