Fast 500 Einsätze für die Feuerwehr Stadt Warendorf

Einsätze nahmen über 20% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu.

Zu 494 Einsätzen ist die Feuerwehr Stadt Warendorf im Jahr 2022 ausgerückt. Im Jahr zuvor waren es 405, die von den Löschzügen Warendorf, Freckenhorst, Hoetmar, Milte, Einen und Vohren bewältigt wurden.

„Im Vergleich zu 2021 sind die Einsatzzahlen der Feuerwehr Stadt Warendorf damit im vergangenen Jahr um 22 Prozent gestiegen“, teilt Stadtbrandinspektor Gerd Tünte mit.

Von Entspannung kann keine Rede sein. Es gab zwar noch vereinzelte Einschränkungen am Anfang des Vorjahres durch die Corona-Pandemie, aber die Normalität hat wieder in der Bevölkerung und bei der Feuerwehr Einzug gehalten, und das öffentliche Leben hat wieder an Fahrt aufgenommen.

Zahlreiche Lehrgänge und Seminare konnten wieder von den Kameraden besucht werden. Auch die Feuerwehr Stadt Warendorf, die als Mitgliederstärkste Feuerwehr im Kreis Warendorf gilt, hat in Zusammenarbeit mit dem Kreisfeuerwehrverband Warendorf mit eigenen durchgeführten Lehrgängen auch für Entspannung auf Kreisebene gesorgt.

Eine Vielzahl von Einsätzen haben die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Stadt Warendorf vor unterschiedlichen Herausforderungen gestellt. Viele Einsätze waren anspruchsvoll, andere waren mit wenigen Mitteln zu lösen.

Eine ganze Reihe dieser Einsätze haben viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erhalten, genauso bedeutungsvoll für die Betroffenen sind aber auch Einsätze, die für den Großteil der Mitbürger unbemerkt blieben.

Für alle Einsätze galt: Sie waren erfolgreich! Mensch und Technik waren ein Team und sie waren geprägt von der Einsatzbereitschaft und Einsatzwillen.

Eine der besonderen Herausforderungen waren Einsätze auf landwirtschaftlichen Flächen, die bei Erntearbeiten in Flammen standen. Die sogenannten Vegetationsbrände haben die Einsatzkräfte im Sommer 2022 besonders gefordert, dabei galt es zudem die körperliche Belastung der Einsatzkräfte bei den hohen Temperaturen genau im Auge zu behalten und für genügend Reserven zu sorgen. Das Zusammenspiel mit Dritten, die die Feuerwehr bei ihren Bränden unterstützt haben, hat einwandfrei funktioniert. Sei es Landwirte mit Wasser gefüllten Güllefässern oder sogar Lohnunternehmen und Maschinengemeinschaften mit ihren bis zu 30.000 Liter Wasser gefüllten Sattelzügen, die dann zum Teil in Polizeibegleitung mit Blaulicht und Martinhorn zu den jeweiligen Einsatzstellen eskortiert wurden, um schnellstmöglich die rasante Brandausbreitung auf weitere Flächen und Wälder mit der Feuerwehr zusammen zu verhindern.

 

Im Stadtgebiet gab es fünf Großbrände. Weiterhin gab es elf sogenannte Mittelbrände, die mit bis zu drei Strahlrohren gleichzeitig bekämpft wurden, um dem Feuer rasch und gezielt entgegen zu wirken. 61 Feuer entfielen auf die Kategorie Kleinbrände mit maximal einem Strahlrohr oder Kleinlöschgerät zur Brandbekämpfung. Die Gesamtzahl der Brandbekämpfungen stieg damit um 65%.

In Erinnerung geblieben sei beispielweise der Vollbrand eines Gartenhauses am 25.01 in der Jahnstraße. Das Feuer drohte auf das angrenzende Wohnhaus überzugreifen. Durch den gezielten und massiven Einsatz, konnte ein Übergreifen auf das komplette Wohnhaus wörtlich in letzter Minute erfolgreich verhindert werden. Im Einsatz waren dort die Löschzüge Warendorf und Freckenhorst.

Am 02.04. brannte am Agnes-Miegel-Weg ein Carport mit einem darunter abgestellten PKW in voller Ausdehnung. Gelagertes Brennholz sorgte zudem für reichlich Nahrung, aber ein Übergreifen auf das dahinterliegende Wohnhaus konnte verhindert werden. Eine Gasflasche konnte frühzeitig aus dem Gefahrenbereich geborgen werden. Im Einsatz waren die Löschzüge Warendorf und Milte.

Vier schwerverletzte Personen und darunter zwei Kinder,sind bei einem schweren Verkehrsunfall auf der B64 kurz hinter Warendorf in Fahrtrichtung Telgte am 15.05. verunglückt. Eine Person war im Fahrzeug eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Alle Verletzten wurden nach notärztlicher Erstversorgung mit dem Rettungshubschrauber und Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser transportiert. Im Einsatz waren die Löschzüge Warendorf und Einen.

Am 22.05. brannten abends Müllcontainer direkt am Gebäude der Gesamtschule an der Kapellenstraße. Die Hitze hatte bereits eine Scheibe am Gebäude platzen lassen, und das Feuer drohte sich auszuweiten. Ein Übergreifen der Flammen auf das Gebäude bzw. ins Gebäudeinnere konnte letztendlich durch Kräfte der Löschzüge Warendorf und Milte verhindert werden.

In der Nacht vom 25. auf dem 26.05. brannte ein Stallgebäude in der Bauerschaft Velsen. Zum Glück befanden sich keine Tiere im Gebäude. Durch den Einsatz der Löschzüge Milte, Einen, Warendorf und Freckenhorst wurde das Feuer bekämpft.

Am 28.06. brannte es auf dem Dachboden eines landwirtschaftlichen Gebäudes in der FreckenhorsterBauerschaft Gronhorst. Auf dem Dachboden war Stroh in Brand geraten. Das Feuer konnte schnell unter Kontrolle gebracht werden, sodass ein Übergreifen auf das gesamte Gebäude verhindert wurde.

Im Juli kam es vermehrt auf Grund der Trockenheit zu Flächen – bzw. Vegetationsbränden im Stadtgebiet. In Velsen brannten am 05.Juli  ca. 2 Hektar Unterholz und Stoppelacker. Am 19.Juli brannte in der Bauerschaft Vohren ein abgeerntetes Feld mit Stroh, und drohte auf ein Waldgebiet überzugreifen. Alle Löschzüge des Stadtverbandes, mit Unterstützung der Feuerwehr Beelen, Landwirten und Lohnunternehmen, hatten den personalintensivsten Einsatz des Jahres nach gut 3 Stunden gelöscht.

Am Abend des 21.Juli, kam es zu einem ausgedehnten Zimmerbrand in einem Wohnhaus in der Bülstraße. Ein noch im Wohnhaus befindlicher Hund wurde von der Feuerwehr gerettet. Durch den Einsatz der Löschzüge Warendorf, Milte und Vohren, konnte eine Ausbreitung auf das gesamte Gebäude in der Warendorfer Altstadt erfolgreich verhindert werden.

Bei einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person am 04.08., kam in der Freckenhorster Bauerschaft Hoenhorstfür eine Person jede Hilfe zu spät. Der Fahrer verstarb noch an der Unfallstelle.

Sprichwörtlich heiß her ging es bei einem Brand eines Holzschuppens mit intrigierter Sauna an der Splieterstraße. Ein Übergriff auf das gesamte Fitnessstudio wurde verhindert.

Am Hamannweg brannte am 10.09. eine am Haus angrenzende Garage in Vollbrand. Die Löschzüge Warendorf und Freckenhorst verhinderten eine Ausdehnung des Feuers auf andere Gebäudeteile.

Den Dachstuhlbrand in einem Wohnhaus in der Münsterstraße, bekämpften die Löschzüge Warendorf, Freckenhorst und Milte unter Einsatz von zwei Drehleitern am 14.12. Das Feuer konnte auf den betroffenen Wohnbereich eingegrenzt werden. Die Minustemperaturen und somit gefrorenes Löschwasser sorgten diesmal für eine weitere Gefährdung an der Einsatzstelle.

Die Anzahl der technische Hilfeleistungen hielt sich eher Konstant und weißt nur kleine Abweichungen in deren Art und Umfang auf. Bemerkenswert ist die Häufigkeit vonMenschenrettungen zu denen die Einsatzkräfte alarmiert wurden. Insgesamt wurden 36 Personen aus Zwangslagen oder sonstigen Notständen befreit. 80Personen verletzten sich bei Verkehrsunfällen und Bränden, die nach rettungsdienstlicher Erstversorgung dann einem Krankenhaus zugeführt wurden.  

Sogenannte Flächenlagen die durch Unwetter in der Vergangenheit die Wehr schon häufigerbeschäftigte, waren auch in 2022 zu verzeichnen. Insgesamt gab es 82 Sturm- und Wassereinsätze. Eine Vielzahl davon erfolgte bei den Sturmtiefs Ylenia und Zeynep zwischen den 17. und 19.Februar.

91 Einsätze sind in Verbindung mit automatischen Brandmeldeanlagen, Heimrauchmeldern oder durch eine Anscheingefahr (z.B. Alarmierung im guten Glauben) entstanden. Dabei handelte es sich gewiss nicht zu 100% um Fehlalarme. In vielen Fällen wurde Dank der Alarmierungseinrichtung frühzeitig auf ein Ereignis hingewiesen. So konnten z.B. Betriebsangehörige Entstehungsbrände bereits vor Eintreffen der Feuerwehr löschen oder bei ausgelösten Heimrauchmeldern auf angebranntes Essen mit Rauchentwicklung hingewiesen werden,und einen im weiteren Verlauf möglichenKüchenbrand verhindern. Die Feuerwehr unterstützte mehrfach die bereits eingeleiteten Maßnahmen oder belüftete den betroffenen Bereich mit einem Hochleistungslüfter.

Bei 20 Einsätzen unterstützten Einsatzkräfte mit Sonderfahrzeugen oder ganze Löschzüge aus dem Stadtverband die Feuerwehren außerhalb des  Stadtgebietes bei Großbränden, Grundschutz-sicherungen oder technischen Hilfeleistungen.

Die Feuerwehr Stadt Warendorf mit ihren sieben Löschzügen leisteten zum 31.12.2022 über 8.400Einsatzstunden. Ihr zur Verfügung stehen 51Fahrzeuge und Anhänger.

Ein sehr beindruckendes Ergebnis betrifft die Mitgliederzahl. In der nach Einwohnern berechnet zweitgrößten und nach der Fläche größten Stadt im Kreis Warendorf, sind knapp 600 weibliche und männliche Mitglieder ehrenamtlich von der Kinderfeuerwehr bis zur Ehrenabteilung tätig. Damit gilt die Warendorfer Feuerwehr nach Mitgliedern als größte Feuerwehr im Kreis. Ein nicht zu unterschätzendes „Unternehmen“ innerhalb der Stadt Warendorf, welches ehrenamtlich nach gesetzlichen Vorgaben seinen Dienst am Nächsten leistet.  

Aktuelle Ereignisse und  Neuigkeiten, können auch auf der Homepage www.feuerwehr-Warendorf.deentnommen werden.

Fotos: Feuerwehr Warendorf