Das „Haus der Musik und Begegnung“ soll ein Ort der Teilhabe für alle Generationen und Bevölkerungsgruppen der Stadt Telgte werden. Am Freitag, 31. Januar, war die feierliche Grundsteinlegung an der Baustelle am Emstor 7.
Bürgermeister Wolfgang Pieper, die Leiterin der Musikschule, Antje Günther, und Tanja Schnur, Fachbereichsleiterin Schulen, Bildung, Familie, Generationen und Kultur, betonten in ihren Reden, welche Bedeutung das Haus der Musik und Begegnung für die Musikschule sowie die Telgter Stadtgesellschaft haben wird – und wie groß die Freude ist, dass das Gebäude nun nach vielen Jahren des Wünschens und der Planung gebaut wird.
Nachdem ein Ensemble der Musikschule die Veranstaltung musikalisch eröffnet hatte, begrüßte Bürgermeister Pieper die Gäste: Neben den Lehrkräften der Musikschule, Vertreter*innen der Ratsfraktionen, des Fördervereins Fidelio und der Rotarier, waren auch Fachplaner, Architekt Matzken und Kolleg*innen aus dem Rathaus und des Jugendwerks anwesend.
Pieper erinnerte an die ersten Ideen zu einem Neubau im Jahr 2019, als die Musikschule ihr 50. Jubiläum feierte. Auch wenn man froh war, überhaupt ein Haus der Musik zu haben: Das alte und inzwischen abgerissene Haus war nicht mehr zeitgemäß, zu klein und akustisch „eine Katastrophe“, so Pieper. An den ebenfalls eingeladenen ehemaligen Leiter der Musikschule, Gregor Stewing, gewandt sagte er: „Du warst der Anschieber, der das Projekt in den Kanal geschoben hat.“
Dass jetzt der Grundstein gelegt werde, so der Bürgermeister, sei letztlich erst durch die Förderzusage von 3,425 Millionen Euro durch die Städtebauförderung in NRW möglich geworden. „Wir haben wirklich gezittert“, so Pieper. „Ohne den Förderbescheid Ende August 2024, wäre es mit dem Bau nicht losgegangen.“
Er bedankte sich besonders bei Andreas Ruhe vom Fachbereich Bauen und Bewirtschaften für dessen Akribie und Einsatz bei diesem Projekt und bei der Leiterin der Musikschule, Antje Günther, die mit großem Engagement die Belange der Nutzerinnen und Nutzer eingebracht habe.
„Ich wünsche, dass dieses Haus singen möge durch die Strahlkraft seiner Architektur und durch die Musik in seinem Inneren!“ sagte er zum Abschluss.
Danach trat die Leiterin der Musikschule, Antje Günther, ans Mikrophon: „Drei Gefühle verbinde ich mit dem heutigen Tag: Dankbarkeit, Vorfreude und Erleichterung.“ Die Veränderungen und Verbesserungen für die Musikschule der Stadt Telgte seien nun greifbar. „Ich bin sicher, dass mit dem neuen Haus wunderbare neue Ideen, Angebote und Möglichkeiten der Zusammenarbeit entstehen werden.“ Dass sie von Beginn an in die Planungen involviert war, empfinde sie „als großes Privileg.“
Tanja Schnur, Fachbereichsleiterin Schulen, Bildung, Familie, Generationen und Kultur, freute sich, dass in dem Haus auch Angebote für Begegnung, also für die verschiedenen Bedürfnisse in einer Stadtgesellschaft, untergebracht werden können.
Die Planung unterschiedlicher Raumzuschnitte und das hohe Maß an Barrierefreiheit erlauben künftig vielfältige Nutzungen. Diese werden nicht nur von der Musikschule der Stadt Telgte, sondern auch vom Seniorenbüro, der Integrationsbeauftragen und der Netzwerkkoordinatorin der Stadt Telgte initiiert, geplant und auch mit Kooperationspartnern wie z.B. dem Kinder- und Jugendwerk e. V., der Volkshochschule, dem Verein Zusammen ist besser e.V. und dem Kreis Warendorf durchgeführt.
Die multifunktionale Ausrichtung des Gebäudes soll dadurch ermöglicht werden, dass die Räume vormittags für verschiedene kulturelle und soziale Angebote und nachmittags sowie abends durch die Musikschule genutzt werden.
Der Beginn der Bauarbeiten erfolgte am 14.10.2024 mit dem Start der Abbrucharbeiten des Bestandsgebäudes. Das Gebäude ist in Massivbauweise geplant. Die Erd- und Entwässerungsarbeiten sind weitestgehend abgeschlossen. Im Anschluss daran erfolgen die Betonierarbeiten der Bodenplatte, der Außen- und Innenwände (teilweise) sowie der Geschossdecken. Die Wände im Foyer und in den Fluren werden in Sichtbetonqualität hergestellt. Das Flachdach wird als Gründach mit PV-Anlage ausgebildet. Die Fassade wird aus regional produziertem rotem Klinker und die Fenster aus heimischem Eichenholz mit einer witterungsbeständigen Deckschale aus Aluminium erstellt. In den Innenräumen kommen natürliche und ökologisch unbedenkliche Materialien wie Holz, Naturstein und Textilwerkstoffe zum Einsatz. Die Wärmeversorgung erfolgt über eine Wärmepumpe und das Gebäude erhält eine mechanische Be- und Entlüftungsanlage.
„Wir sind derzeitig trotz des unbeständigen Wetters zwischen Dezember und Januar noch im Zeitplan“, fasst Fachbereichsleiter Bauen und Bewirtschaften, Stefan Klein-Ridder, die Fortschritte zusammen.
Die Grundlage für den reibungslosen Ablauf habe auch der sehr gute Entwurf aus einem Architektenwettbewerb gelegt, so Klein-Ridder. Wettbewerbssieger Winkelmann-Matzken Architekten BDA Partnergesellschaft mbB hatte die Jury seinerzeit am meisten überzeugt.
Insgesamt läuft die Zusammenarbeit zwischen den Planungsbeteiligten und der Verwaltung innerhalb der Planungsphase als auch in der Bauphase sehr gut. „Alle ziehen an einem Strang, mit dem Ziel, das Projekt zum anvisierten Fertigstellungstermin im Mai 2026 übergeben zu können“, sagt Klein-Ridder.
Die bisher durchgeführten Ausschreibungen seien sehr gut verlaufen. Als nächste stehen die Ausschreibungen der Haustechnik an, deren Ergebnisse Ende Februar erwartet werden.
Nach dem Rede- und Musikprogramm wurde am Freitag eine Zeitkapsel eingemauert. Darin enthalten sind: Ein Foto des alten Hauses der Musik, ein Belegungsplan der Musikschule vor dem Neubau, Planunterlagen des Neubaus, aktuelle Angebote in Telgte zum Thema Begegnung, das Nutzungskonzept, ein Foto der Teilnehmer*innen der Grundsteinlegung und der Zeitungsartikel über die Veranstaltung. Foto und Artikel werden später noch hinzugefügt.
Feierliche Grundsteinlegung mit dem Geschäftsführer des Rohbauunternehmens, Marc-André Zander, Architekt Jens Matzken, Bürgermeister Wolfgang Pieper, Musikschulleiterin Antje Günther, Andreas Ruhe vom Fachbereich Bauen und Bewirtschaften und Polier Karl Wolf (v.l.).
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