Firmen finden grenzüberschreitend Partner: IHK erhält Zuschlag für Fördermittel aus EFRE-Programm

MAIK GRUNDANN

Münsterland/Emscher-Lippe-Region. – Kleine und mittlere Unternehmen in der deutsch-niederländischen Grenzregion finden künftig einfacher passende Partner in Wirtschaft und Wissenschaft. Dazu wird eine digitale Plattform geschaffen, die Wirtschafts- und Wissenschaftsdaten strukturiert und mehrsprachig bereitstellt. Die IHK Nord Westfalen hat jetzt den Zuschlag für den Aufbau der Datenbank erhalten, „die unsere Region beiderseits der Grenze zu einer der transparentesten Wirtschafts- und Wissenschaftsregionen Europas machen soll“, erklärt Sebastian van Deel, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs „Digitalisierung, Industrie und International“. Gefördert wird das Projekt „Interaktive Wissens- und Technologieräume“ mit 1,5 Millionen Euro aus dem EU-Programm EFRE.NRW. Unterstützt wird die Plattform zudem durch das deutsch-niederländische TECH.LAND-Programm.

Gerade mittelständische Unternehmen suchen häufig Partner für Forschungsvorhaben, Zulieferketten oder internationale Kooperationen. Über die Plattform sollen künftig Firmen, Hochschulen und öffentliche Einrichtungen in der Region automatisch und gezielt miteinander vernetzt werden. Besonders im Fokus stehen die Branchen Energie, Kreislaufwirtschaft, Advanced Manufacturing und Robotik sowie Gesundheit und Medizintechnik. Die Plattform wird sowohl einen öffentlichen Bereich mit volkswirtschaftlichen und branchenspezifischen Informationen als auch einen geschlossenen Bereich für personalisierte Partnervorschläge bieten.

Neben der IHK Nord Westfalen sind auch niederländische Partner mit an Bord. Hierzu zählen die Wirtschaftsförderer Twente Board und Oost NL. Darüber hinaus sind die TAFH Münster an der Fachhochschule Münster und das Zentrum für Niederlandestudien der Universität Münster in die Entwicklungen einbezogen. Beteiligt ist die IHK darüber hinaus an drei weiteren Projekten: dem Wasserstoff- und Batterie-Technologievorhaben „HyBat“ der Technologieförderung Münster sowie dem Projekt „Zukunft Unternehmensnachfolge Münsterland“ und dem Transferprojekt „TOR@Münsterland“ des Münsterland e.V. Besonders „HyBat“ hebt van Deel hervor, „weil hier die Kooperation über Sektoren und Regionen hinweg gestärkt wird“: Wasserstoff- und Batterieforschung sowie das Münsterland und die Emscher-Lippe-Region arbeiten hier Hand in Hand zusammen. Für den IHK-Geschäftsbereichsleiter bedeutet der Zuschlag, „dass wir die Stärken unsere Region in Wirtschaft und Wissenschaft ausbauen, vor allem in Zukunftsfragen wie Energiespeicherung, Digitalisierung und internationale Zusammenarbeit“.

EFRE.NRW steht für „Europäischer Fonds für regionale Entwicklung in Nordrhein-Westfalen“. Das Förderprogramm der EU unterstützt Projekte, die Innovation, Klimaschutz, Digitalisierung und nachhaltiges Wachstum in NRW stärken. Ziel ist es, regionale Unterschiede anzugleichen und die Wettbewerbsfähigkeit der Regionen zu verbessern.

Sebastian van Deel, Leiter des Geschäftsbereichs „Digitalisierung, Industrie und International“ der IHK Nord Westfalen.

Foto: Grundmann/IHK