Forderung der Landrätekonferenz Münsterland: Quarantäne in Kitas und Schulen lockern

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Die Landräte des Münsterlandes – Dr. Olaf Gericke (Warendorf), Dr. Christian Schulze Pellengahr (Coesfeld), Dr. Martin Sommer (Steinfurt) sowie Dr. Kai Zwicker (Borken) – und Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe fordern das Land Nordrhein-Westfalen auf, die bisher strengen Quarantäne-Regelungen bei Corona-Fällen in Kindertagesstätten und Schulen zu lockern.

Bei positiven Fällen in Kitas sollten, sofern geeignete Hygienemaßnahmen eingehalten werden, nur noch das positiv getestete Kind, nicht immunisiertes Betreuungspersonal sowie Haushaltsangehörige des Kindes und enge Kontaktpersonen außerhalb der Kita-Umgebung in Quarantäne gesetzt werden, soweit diese nicht bereits immunisiert (also vollständig geimpft oder genesen) sind.

„Wir sind nun an einem Punkt angelangt, an dem wir lernen müssen, mit dem Virus zu leben. Die vulnerablen Bevölkerungsgruppen sind größtenteils durch die Impfung geschützt. Es ist nicht verhältnismäßig, ganze Kita-Gruppen wiederholt für 14 Tage in Quarantäne zu schicken, ohne dass eine ernsthafte Gesundheitsgefährdung für die Kinder zu erwarten ist“, erklärt Dr. Olaf Gericke, Sprecher der Landräte.

„Die Belastung der Familien ist nach Monaten der Pandemie mit geschlossenen Kitas und wochenlanger Doppelbelastung durch Kinderbetreuung und Home-Office enorm. Weitere Nachteile durch das wiederkehrende Schließen von Kitas sind nicht zu verantworten“, so die Hauptverwaltungsbeamten weiter.

Die Behördenleiter ergänzen: „Die Eltern und Kinder haben sich über anderthalb Jahre außerordentlich solidarisch mit den älteren Menschen in unserer Gesellschaft gezeigt und enorme Einschränkungen auf sich genommen. Es muss nun möglich sein, zu einem geregelten Kita-/Schulbesuch zurückzukehren. Kinder sollen mit ihren Freunden spielen und nicht symptomfrei mit ihren Eltern erneut für Wochen zuhause bleiben müssen.“

Zur Begründung führen die Landräte des Münsterlandes weiter an, dass es nur äußerst selten zu mehreren Infektionsfällen (Clusterbildungen) in einer Gruppe in einer Einrichtung gekommen ist. Das zeigt die Erfahrung der vergangenen Monate.

Die negativen Folgen für das Kind und die Eltern durch eine Quarantäne sind nicht selten schwerer zu gewichten als die Vorsichtsmaßnahme des Infektionsschutzes. Zudem bindet die in den vergangenen Wochen wieder deutlich angestiegene Kontaktnachverfolgung Arbeitskraft, die in anderen Bereichen der Pandemie-Bekämpfung dringend fehlt.

„Wir hoffen, dass sich die Landesregierung unserer Forderung anschließt, damit der Teufelskreis aus Kita-Schließungen und Home-Office plus Kinderbetreuung für Eltern und Kinder endlich aufhört,“ unterstreicht Sprecher Dr. Gericke die Forderung der Landrätekonferenz des Münsterlandes.

Die von Schulministerin Gebauer angeregte Regelung, dass auch in Schulen nur noch infizierte Schülerinnen oder Schüler in Quarantäne müssen, unterstützen die Landräte und der Oberbürgermeister ausdrücklich.