Fröhlich und guten Mutes: Die Warendorfer Karnevalsgesellschaft WaKaGe hofft auf ungetrübten Karneval

„Karneval kann nicht ausfallen, Karneval steht im Kalender“. Hermann-Josef Schulze-Zumloh, Präsident der Warendorfer Karnevalsgesellschaft WaKaGe, benutzte diesen Satz nicht zum ersten Mal und es besteht die Hoffnung, dass er ihn nicht öfter benutzen muss. Und auch wenn der Blick in die Kristallkugel nicht möglich, und eine Voraussage über die zukünftigen Pandemieregeln nicht zielführend ist, zeigte doch der Blick in die Gesichter der rund 100 oder mehr zur Jahreshauptversammlung der Gesellschaft erschienenen Mitglieder eindeutig: Sie wollen Karneval feiern!

Wer kann ihnen das nach dieser Zeit verübeln, die Schulze-Zumloh mit fröhlich karnevalistischen Humor beschrieb. Schon seine Begrüßung am Freitagabend im Hotel „Im Engel“ enthielt reichlich Kalauer. Nicht nur als er Prinz Frank I., „das Sangesoriginal vom Josephs-Hospital“ den neuen Titel „Prinz für die Ewigkeit“ anheftete und gleich im nächsten Satz betonte: „Wir hoffen, dass es einen Nachfolger geben wird – in welchem Jahr auch immer.“ Auch die weiteren Erinnerungen im Rückblick trug er, trotz der verzeichneten Rückschläge durch die Pandemie, mit humorvollem Augenzwinkern vor. So seien die Fallzahlen nach Karneval in Warendorf die höchsten nach Köln gewesen. „Wo eben die Karnevalshochburgen so sind“, schloss Schulze-Zumloh daraus. Wobei, wohlgemerkt, der Karneval im Vorjahr nahezu ausschließlich im Internet mit der vielbeachteten Produktion „Warendorf Alaaf“ stattfand.

Ebenso karnevalistisch locker folgten die Berichte des Ratsschreibers Dirk Tönnies und des bisherigen Säckelmeisters Peter Lackamp, der – bei der noch immer angestrebten Zahl von 500 – einen derzeitigen Mitgliederstand von 295 nennen konnte.

Als noch humorvoller als die bis dato abgearbeiteten Tagesordnungspunkte erwies sich der Bericht der Kassenprüfer Markus Hinnüber und Hanns-Jörg Ahmerkamp, die statt der sonst meist üblichen ein bis zwei Minuten, eine 20 Minuten lange Bütt präsentierten – natürlich mit einwandfreiem Ergebnis, das den Vorstand entlastete. Die nachfolgende Satzungsänderung, hauptsächlich eine Anpassung an die neueste Gesetzeslage, verlief dagegen völlig unspektakulär. Neu, und ein längst fälliger Bruch mit alten Traditionen, war die für den Abend angekündigte Aufnahme einer Frau in den Senat. Mit Rücksicht auf die derzeitige gesundheitliche Situation der dafür designierten Anne Kieskemper als Senatorin z.b.V. wurde dies um ein Jahr verschoben.

Spektakulär und hochgradig familiär wurde es bei der anschließenden Verabschiedung von Michael Grothues und Säckelmeister Peter Lackamp. Stehende Ovationen, später im Abend auch noch Geschenke und Würdigungen – Herzblut!

In den Wahlen rückte Hofmarschall Volker Brügge zum 1. Vorsitzenden auf, seine Position hat nun Tom Wällering inne. Neuer Säckelmeister (Kassenwart) wurde Frank Gerding von der Volksbank. Bastian Grothues wurde als Beisitzer in den Senat berufen, Thomas Steinhoff zum Adjutanten und Kai von Stockum zum „Ausrufer“, übersetzt: Pressesprecher, gewählt. Karnevalsfreunde – Freunde des Karnevals – dürfen sich ab sofort offiziell auf Linda Weissink als Hofsängerin freuen, die den bisherigen Mann am Mikrofon, Prinz Frank I., schon für die Dauer seiner „ewigen“ Amtszeit würdig vertreten hat.

Vor den Berichten der Formationen wies Präsident Hermann-Josef Schulze-Zumloh auf das 2024 stattfindende Jubiläum „111 Jahre Prinzen in Warendorf“ hin, das mit Ausstellungen, einem Bildband und einem Festakt im Theater am Wall gewürdigt werden soll, und würdig sei, bereits jetzt beworben zu werden.

Zeigen will sich der Karneval gerne auch wieder auf der Straße, wie der Präsident des Bürgerausschusses Klemens Westrup gegen Ende des Abends betonte: „Wir müssen wirklich was daran tun, dass wir den Karneval wieder auf die Straße bringen!“

In den Berichten der Formationen wurden Amelie Dieckmann und Ivana Gusatovic als neue Trainerinnen des WaKaGe-Balletts sowie Paula Schulte und Pia Lackamp als neue Trainerinnen der Hüpfer bekannt gegeben, worauf am „besten Tisch des Abends“, wie die jungen Frauen ihn sicherlich zu recht selber nannten, lauter strahlende Gesichter zu sehen waren.

Verabschiedung mit Herzblut: Peter Lackamp (2. von links) und Michael Grothues (3. von links) wurden mit stehenden Ovationen, rührendem Lob und Geschenken verabschiedet

Der neue Vorstand der WaKaGe: Bernd Wiese, Kai von Stockum, Thomas Steinhoff, Frank Gerding, Dirk Tönnies, Hermann-Josef Schulze-Zumloh, Volker Brügge und Tom Wällering

Präsident Hermann-Josef Schulze-Zumloh sieht positiv in die Zukunft

Fotos: Rieder