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Führung und Vortrag im Westpreußischen Landesmuseum

Führung durch die Sonderausstellung „Glanzlichter. Polnische Kunst aus dem Kunstmuseum Bochum am 09.Februar 2023 um 15 Uhr

 

Vortrag am 09. Februar 2023 um 18 Uhr von Dr. Regina Wenninger: „Alle sind für Polen. Die ‚polnische Welle‘ im westdeutschen Ausstellungsbetrieb der 1960er Jahre. Zwischen Kulturerlebnis und Politmanövern.

 

Am Donnerstag, den 09.02.2023 um 15 Uhr findet wieder eine Führung durch die Ausstellung „Glanzlichter. Polnische Kunst aus dem Kunstmuseum Bochum“ statt, zu der das Museum alle Interessierten herzlich einlädt. Die Ausstellung präsentiert Highlights der über 60-jährigen Sammeltätigkeit polnischer Kunst des Kunstmuseums Bochum, das bereits seit den 1960er Jahren Kunst der früheren Ostblockstaaten sammelt. Die im Westpreußischen Landesmuseum vorgestellten zwanzig Künstler:innen zählen zu den Protagonist:innen der jüngeren polnischen Kunstgeschichte, deren Werke in polnischen und internationalen Museen vertreten sind. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Kunstmuseum Bochum und der Porta Polonica, der digitalen Dokumentationsstelle zur Kultur und Geschichte der Pol:innen in Deutschland des LWL-Industriemuseums Dortmund. Die Führung ist kostenlos, der Museumseintritt beträgt 4,00€.

Am Donnerstag, den 09.02.23 um 18 Uhr, lädt das Westpreußische Landesmuseum im Rahmen des Begleitprogramms zur Sonderausstellung zu einem Vortrag von Dr. Regina Wenninger ein. Die Kunsthistorikerin beschäftigte sich im Rahmen eines Forschungsprojektes intensiv mit der Rezeption polnischer Gegenwartskunst in der Bundesrepublik Deutschland in den 1950er und 1960er Jahren. Unter dem Titel »„Alle sind für Polen. Die ‚polnische Welle‘ im westdeutschen Ausstellungsbetrieb der 1960er Jahre. Zwischen Kulturerlebnis und Politmanövern« wird Dr. Wenninger auf Basis ihrer Forschungsergebnisse den abschließenden Vortrag des Begleitprogramms zur Ausstellung „Glanzlichter. Polnische Kunst aus dem Kunstmuseum Bochum“ halten.

 

Polnische Gegenwartskunst wurde in den späten 1950er und 1960er Jahren zu einer festen Größe im westdeutschen Ausstellungsbetrieb. Während die politische Annäherung zwischen Polen und der Bundesrepublik nur schleppend vorankam, gediehen zivilgesellschaftliche und kulturelle Kontakte in diesen Jahren umso mehr. Der westdeutsche Kulturbetrieb erlebte damals eine regelrechte „polnische Welle“, auch in Form zahlreicher Ausstellungen polnischer Gegenwartskunst. Der Vortrag beleuchtet das Phänomen anhand ausgewählter Beispiele und geht dabei insbesondere auf die Hintergründe und Entstehungsumstände der Ausstellungen ein. Deutlich werden dabei die Verflechtungen unterschiedlicher Interessen unterschiedlicher Akteure hinter den Kulissen sowie die ambivalente Stellung der Ausstellungskooperationen zwischen Politik und Kultur, Steuerung und Eigendynamik, offizieller und inoffizieller Ebene. Dies wirft auch grundsätzliche historiografische Fragen zur Interpretation polnisch-westdeutscher Kulturbeziehungen der Nachkriegszeit auf.

 

Dr. Regina Wenninger ist promovierte Philosophin und Kunsthistorikerin. Bis 2019 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München und ist heute als freie Lektorin und Wissenschaftlerin tätig. Zu ihren Forschungsinteressen zählen die deutsch-polnischen Kulturbeziehungen der Nachkriegszeit in ihren zeithistorischen Zusammenhängen. Zuletzt ist von ihr erschienen: Die Kunst der Stunde. Polnische Kunstausstellungen in der BRD 1956–1970 (Köln u.a. 2021). Der Eintritt zum Vortrag beträgt 2,50€


Dr. Regina Wenninger

Foto: Kirsten Sonnemann