Goldraub im Berliner Bode-Museum

Goldraub im Berliner Bode-Museum (Foto: Edelmetall-Service GmbH & Co. KG_- Geschaeftsfüher Dominik Lochmann)

Wertvolle Münze womöglich eingeschmolzen

Nachdem Diebe im März 2017 eine 100 Kilogramm schwere Goldmünze aus dem Bode-Museum stahlen, beginnt nun der Prozess im Berliner Landgericht. Was mit dem Diebesgut passierte, konnte die Polizei bisher noch nicht klären. Gold-Experte Dominik Lochmann, Geschäftsführer der ESG Edelmetall-Service GmbH & Co. KG, gibt eine Einschätzung, was mit der gewichtigen Münze womöglich geschah und welchen Wert das Diebesgut besitzt.

„Da Gold ein vergleichsweise weiches Metall ist und bereits bei einer Temperatur von 1.063 Grad Celsius schmilzt, liegt die Vermutung nahe, dass die Münze bereits kurz nach der Entwendung zerteilt und eingeschmolzen wurde. Dazu reicht ein kleiner Schmelzofen, der für wenige Hundert Euro im Goldschmiedefachhandel oder auch im Internet erhältlich ist. Um ihre Tat zu verschleiern, könnten die Diebe dem Gold bei dem Schmelzvorgang etwas Kupferschrott und alte Silbermünzen beigemischt haben, damit aus dem reinen Edelmetall eine Goldlegierung entsteht. So wird beim Ankauf des vermeintlichen Altgoldes gar nicht erst in Betracht gezogen, dass dessen Ursprung im Bode-Museum liegt. Auch ein Transport ins Ausland wäre recht einfach, da das Gold der gestohlenen Münze lediglich einem Würfel mit einer Kantenlänge von nur 17,3 Zentimetern entspricht. Daher schätze ich auch die Wahrscheinlichkeit sehr gering ein, dass die Münze je wieder auftaucht. Aktuell haben 100 Kilogramm Gold einen Materialwert von circa 3,6 Millionen Euro. Aus dieser Menge des wertvollen Edelmetalls ließen sich etwa 10.000 Eheringe herstellen, rund 30.000 Zahnkronen gießen oder ziemlich genau eine Million Steaks mit Blattgold überziehen.“   

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