Der schönste Torschuss ist der Vogelschuss: Gröblingen-Velsen feiert am 22. und 23. Juni Schützenfest.

Deutschland ist im EM-Fieber und viele Schützen in Gröblingen und Velsen fiebern natürlich mit. Sie fiebern wegen ihres Schützenfestes sogar gleich doppelt und gleichen mit dieser Temperatur die fürs Schützenfest angekündigten eher lauen Frühsommergrade aus. Und egal wer wie viele Tore ins Netz ballert: In Gröblingen zählen nur die Schüsse, die im Kugelfang landen.

Dabei stehen die Verlierer von Anfang an fest. Es sind Vogel und Hampelmann, so viel ist sicher. Nicht sicher ist dagegen, wer sie von der Stange holt. Und da zählt vor allem der Vogelschuss. Mitunter gelingt der einem, an den vorher keiner gedacht hat. So im Vorjahr, als Peter Stratmann um 15:51 Uhr mit dem 301. Schuss der Glückliche war. Aus seiner Familie hatte es in der 60-jährigen Geschichte der Bruderschaft noch keinen König gegeben.

Am frühen – vielleicht auch späten – Samstagnachmittag wird es ihm ein Schützenbruder oder eine Schützenschwester nachtun. Früh im Vergleich zu anderen Festen, wo erst sonntags oder gar montags der Vogel fällt. Damit aber noch früh genug, um sich in aller Ruhe auf die Krönung am Sonntagabend vorbereiten zu können – im Zweifel mit einem kleinen Ausflug in die Stadt, wo Friseur und Bekleidungsgeschäfte um diese Zeit noch geöffnet haben.

Das jubiläumsfreie Fest beginnt wie gewohnt am Samstag dem 22. Juni um 10:00 Uhr mit der Heiligen Messe in der Gröblinger Kapelle. Daran anschließend um 11:00 Uhr treten die Schützen vor der Hubertushalle an, wo Ehrungen für langjährige Vereinsmitgliedschaften sowie die Gefallenenehrung stattfinden. Gleich zwei Bürgermeister werden an diesem Samstag ihre Grußworte an die Anwesenden richten, denn die Bauerschaft Gröblingen-Velsen mit ihrer wechselvollen Geschichte ist sowohl unter einer Warendorfer wie auch unter einer Sassenberger Postleitzahl zu finden. Doch die Worte von Peter Horstmann und Josef Uphoff werden sich an beide Gemeindemitglieder richten – friedlich vereint, wie man es sich auch sonst auf der Welt wünschte.

Die Schießwettbewerbe Vogel- und Preisschießen, sowie das Stern- und Hampelmannschießen beginnen bereits um 14:00 Uhr und damit eine halbe Stunde früher als im Vorjahr. Der Anfang des Kinderschützenfestes sowie der Kinderbelustigung wurde auf 15:00 Uhr gelegt, damit beide Veranstaltungsgruppen mehr Aufmerksamkeit finden. Aufmerksamkeit sollte man ebenfalls auf die Lose richten, deren Verkauf nachmittags beginnt, denn auch 2024 locken bei der Tombola tolle Preise. Während die erwachsenen neuen Majestäten noch einen Tag auf ihre Krönung warten müssen, darf sich das neue Kinderkönigspaar bereits um 17:00 mit den Auszeichnungen schmücken lassen. Den Abend genießen die Schützenfestfans in Gröblingen bei einer Party mit DJ im Festzelt, und sicherlich werden irgendwo bewegte Bilder zu sehen sein, auf denen 22 Männer einem Ball hinterher laufen.

Wie auch immer, in Gröblingen kann es eine lange Nacht werden, denn das Fest beginnt am Sonntag erst um 11:00 Uhr. Nach dem Antreten holen die Schützen zunächst das noch amtierende Königspaar Peter Stratmann und Nadine nebst Gefolge ab. Es folgen das Festhochamt im Zelt und der Frühschoppen, in dessen Rahmen langjährige Mitglieder geehrt werden. Um 14:00 Uhr beginnen das Hampelmannschießen für Damen und Herren, das Preisschießen für Jugendliche, die Kinderbelustigung, sowie, ganz klassisch zum Sonntag passend, der Verkauf von Kaffee und Kuchen.

Spätestens um 19:30 Uhr finden sich alle Schützen und viele Besucher wieder am Festgelände ein. Die feierliche Krönungszeremonie wird an gewohnter Stelle stattfinden – mit einem ungewohnten Anblick. Denn der noch amtierende König Peter Stratmann und Freunde haben die Ehrentreppe frisch renoviert. Auch die Gewinner der Tombola werden bekannt gegeben. Traditionell endet der Abend mit einem großen öffentlichen Festball, in dessen Rahmen auch die Ehrengarde, die Damengarde, sowie ehemalige Könige aufmarschieren.

Die Namen der Jubelkönigspaare 2024 lauten:

60 Jahre: Alfons & Hedwig Gausepohl (1964)

50 Jahre Hubert & Anni Schimweg (1974)

40 Jahre Willi & Maria Strickmann (1984)

25 Jahre Hermann Josef & Lisa Hellweg (1999)