Grundwassersanierung im Warendorfer Norden erfolgreich abgeschlossen

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Die Sanierung des Grundwassers im Bereich der früheren chemischen Reinigung Rübesamen im Warendorfer Norden konnte nach acht Jahren beendet werden. Die Auswertung der Sanierungsbefunde hat ergeben, dass die seinerzeit mit der Bezirksregierung Münster vereinbarten Ziele der Sanierung (keine Gefährdung von Menschen, guter chemischer Zustand des Grundwassers, signifikante Reduktion der Schadstofffracht) erreicht wurden. Daher konnte die Grundwassersanierung am 12. Oktober beendet werden.

Hintergrund: Durch den früheren Betrieb der chemischen Reinigung Rübesamen wurde eine Verunreinigung des Grundwassers mit leichtflüchtigen Halogenkohlenwasserstoffen (LHKW) verursacht. Seit Juli 2014 erfolgte eine Sanierung des Grundwassers. Dazu wurden im Hauptschadensbereich drei Brunnen gebohrt. Mittels Tauchpumpen wurde aus den Brunnen kontinuierlich verunreinigtes Grundwasser abgepumpt, mit Hilfe von Aktivkohle gereinigt und wieder in ein Oberflächengewässer eingeleitet.

Bis Ende 2021 konnten so rund 144 Kilogramm LHKW aus dem Grundwasser entfernt werden. Dafür wurden etwa 540.000 Kubikmeter Grundwasser abgepumpt und gereinigt. Zum Vergleich: das Hauptbecken des Warendorfer Freibades fasst etwa 2.000 Kubikmeter. Die Ergebnisse der Kontrollmessungen und gutachterlichen Untersuchungen wurden regelmäßig auf der Homepage des Kreises Warendorf veröffentlicht.

Für die Maßnahme waren ursprünglich fünf Jahre vorgesehen. Insofern zog sich die Bezirksregierung 2019 aus der Finanzierung des Projektes zurück. Der Kreis Warendorf führte die Maßnahme noch zwei Jahre weiter fort, um die Schadstofffracht im Grundwasser noch weiter zu reduzieren. Insgesamt wurden rund 650.000 Euro aus Landes- und Kreismitteln für die Grundwassersanierung investiert.

Schon zu Beginn der Maßnahme stand fest, dass durch die Sanierung keine Trinkwasserqualität erreicht werden kann. Aus diesem Grund wurden 2014 alle betroffenen Grundstücke an die öffentliche Trinkwasserversorgung angeschlossen.

Bei der nun vorliegenden Situation ist keine Gefährdung von Menschen und sonstigen Schutzgütern erkennbar. Das Grundwasser kann im Warendorfer Norden im Bereich der betroffenen Grundstücke zur Gartenbewässerung eingesetzt werden. Als reine Vorsichtsmaßnahme empfiehlt das Gesundheitsamt des Kreises Warendorf aber, das Wasser nicht zur Bewässerung von Gemüse und nicht zur Befüllung von Planschbecken zu verwenden. Generell wird empfohlen, Planschbecken nur dann mit Grundwasser zu befüllen, wenn dessen Eignung vorher durch Untersuchungen nachgewiesen wurde.

Die Sanierungsanlage wird nun in den nächsten Wochen zurückgebaut. Bei dieser Entscheidung berücksichtigt wurden auch die Aussagen des hinzugezogenen Sachverständigen und der Bezirksregierung Münster. Diese stellte in ihrer Stellungnahme fest, dass eine Verschlechterung des Grundwasserkörpers nach dem Wasserhaushaltsgesetz und der Grundwasserverordnung bei Einstellung der Sanierung nicht zu befürchten ist und dass trotz der noch verbliebenen LHKW-Konzentrationen die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) eingehalten werden.

Das restliche verunreinigte Grundwasser wird sich langsam in Richtung Ems bewegen, dabei teilweise Siedlungsbereiche durchströmen und in etwa 40 Jahren die Ems erreichen. Auch nach Abschluss der Maßnahme wird der Kreis Warendorf die Situation weiter beobachten. Dazu sind regelmäßige Grundwasseruntersuchungen und die Erweiterung des vorhandenen Grundwassermessstellennetzes vorgesehen.