„Gute Kita-Verpflegung im Kreis Warendorf“ – unter diesem Titel stand ein Fachtag, den das Gesundheitsamt des Kreises Warendorf veranstaltete. Etwa 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßte Gesundheitsamtsleiterin Dr. Elke Rehfeldt in der Landvolkshochschule Freckenhorst. Darunter waren Kita-Träger, Kita-Fachkräfte, Hauswirtschafterinnen, Verpflegungsanbieter sowie Elternbeiräte. Den ganztägigen Fachtag hatte das Kreisgesundheitsamt zusammen mit der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung NRW, dem Amt für Kinder, Jugendliche und Familien Kreis Warendorf, den Jugendämtern der Städte Ahlen, Beckum und Oelde, den Jugendamtselternbeiräten im Kreis, dem Lebensmittelüberwachungsamt des Kreises sowie mit Vertreterinnen der Kindertageseinrichtungen organisiert.
„Im Kreisentwicklungsprogramm WAF 2030 spielt die Gesundheitsförderung bei Kindern und Jugendlichen eine zentrale Rolle“, berichtete Dr. Elke Rehfeldt zum Auftakt. Aus diesem Grunde sei die Förderung einer gesunden Verpflegung in Schulen und Kindertageseinrichtungen in das Handlungsprogramm aufgenommen worden, so die Leiterin des Kreisgesundheitsamtes, die als Moderatorin durch das Programm führte.
Dr. Thomas Ellrott, Mediziner und Ernährungspsychologe an der Universität Göttingen, berichtete sehr anschaulich, wie Kinder essen lernen und welche Einflussfaktoren dabei auf sie einwirken. „Das entscheidende Lernprinzip für Kinder ist das Lernen von Vorbildern. So sollten beispielsweise Eltern und Erzieherinnen vielfältige Lebensmittel selbst mit Genuss essen“, so Dr. Ellrott. „Solche guten Vorbilder beeinflussen das Essverhalten weit stärker als der erhobene Zeigefinger mit der Aufforderung: Du musst das Gemüse essen, denn Gemüse ist gesund!“
Petra Lummer, die als Gesundheitsplanerin des Kreises Warendorf den Fachtag ins Leben gerufen hatte, wies in ihrem Einführungsvortrag darauf hin, dass eine gute Kita-Verpflegung und die Ernährungsbildung wichtige Bausteine der Gesundheitsförderung bereits in Kitas seien. „An diesen Orten können alle Kinder unabhängig von ihrer sozialen Herkunft erreicht werden“, so Petra Lummer. Sie stellte anschließend Ergebnisse der Kita-Befragung im Kreis Warendorf vom September 2016 vor. Dabei zeigte sich, dass in vielen Kommunen 75 % der Kita-Einrichtungen von einem Caterer beliefert werden. Die Kosten für ein Mittagessen in der Kita liegen im Kreis durchschnittlich bei 2,83 Euro. Die Kita-Befragung zeigte auch, dass gesunde Ernährung und Bewegungsförderung feste Bestandteile in der pädagogischen Arbeit in vielen Kindertagesstätten sind.
Zu den Themen Qualitätsstandards, Hygienemanagement, Allergenmanagement sowie Ernährungsbildung wurde im zweiten Teil des Fachtags in vier Foren gearbeitet.„Wir werden an dem wichtigen Thema „Gute Kita-Verpflegung weiter arbeiten und Qualifizierungsangebote für die Akteure im Bereich Kita-Verpflegung anbieten“, kündigte Petra Lummer an.
Informierten über gute Kita-Verpflegung (v.l.): Cornelia Espeter (Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung NRW), Dr. Elke Rehfeldt (Gesundheitsamt), Dr. Thomas Ellrott (Universität Göttingen) und Petra Lummer (Gesundheitsamt). – (Foto: Kreis Warendorf).