
Der Arbeitskreis der Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Warendorf lud für das Kreisfrauenforum – ein Zusammenschluss aller Fraueninitiativen und -vertretungen im Kreis Warendorf am Samstag, 10. Mai in den Wappensaal des Haus Harkotten zu einem Impulsvortrag zu dem aktuellen Thema „Mental Load“ ein.
Mental Load bezeichnet die Belastung, die durch das Organisieren von weitgehend unsichtbaren Alltagsaufgaben entsteht. Diese Aufgaben werden insbesondere dann belastend, wenn sie nicht aufgeteilt werden oder werden können. Nicht selten entfällt der größere Anteil solcher Aufgaben auf Frauen. Der Vortrag widmete sich den Alltagsaufgaben, die Frauen im privaten als auch beruflichen Alltag unbewusst übernehmen. Welche Auswirkungen bringen diese Belastungen durch das „Immer-dran-Denken-Müssen“ mit sich?
Zunächst begrüßte Bürgermeister der Stadt Sassenberg, Josef Uphoff, die Anwesenden des bis zum letzten Platz gefüllten Wappensaals in Füchtorf und ließ wissen, dass man mit großer Freude in diesem Jahr das Kreisfrauenforum eingeladen hatte. Bürgermeister Uphoff übergab an Manuela Stumpe, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Sassenberg, die deutlich machte, warum gerade das Thema Mental Load eines ist, dass alle Menschen betrifft und aufgrund seiner großen Relevanz in diesem Jahr als Impulsthema ausgewählt wurde.
Dies bekräftigte auf die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Warendorf, Katrin Diekhoff. „Wir im Kreis Warendorf arbeiten geeint für eine Erreichung um nachhaltige Umsetzung von Gleichstellungszielen“. Hierzu brauche es vor allem Kooperation statt Konkurrenz betonte sie, wofür sie großen Beifall erhielt. Untermalt wurden die Beiträge von den Ukulelespielerinnen der Gruppe NANI WA mit positiven Klängen.
Mit Referentin Nicole Krüger, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Lippe wurde eine echte Fachfrau zum Thema Mental Load gewonnen. Neben ihrer Tätigkeit als Sprecherin des Arbeitskreises Gleichstellungpolitik LKT sowie Vorsitzende des Runden Tisches gegen Gewalt an Frauen in Lippe ist sie ebenfalls Koordinatorin der Anonymen Spurensicherung. Differenziert betrachtete sie die Grenzen zwischen Mental Load und patriarchalen Strukturen, zeigt die Auswirkungen auf verschiedene Charaktere auf, die von Burn-Out bis Born-On reichen können und nahm sich Zeit in einer ausführlichen Fragerunde auf alle Nachfragen der Besuchenden einzugehen.
In der sich anschließenden Führung durch Haus Harkotten wurde Gelegenheit gegeben, sich mit dem Haus und der Geschichte näher auseinanderzusetzen, sodass am Ende dieses sonnigen Nachmittags einhellige Meinung war, man freue sich darauf im nächsten Jahr erneut alle Interessierten im Kreis Warendorf zu einem hochkarätigen Vortrag einzuladen.
Nicole Krüger, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Lippe betrachtete in ihrem Vortrag die Grenzen zwischen Mental Load und patriarchalen Strukturen.
Foto: Kreis Warendorf