„Inklusion vor Ort“ – Mehr Vielfalt in politischen Ausschüssen gefordert

Im Rahmen des Projektes „Inklusion vor Ort“ fand am 22.11.2024 das zweite Inklusionsforum statt. Rund 70 Teilnehmende folgten der Einladung der Stadt Warendorf und des Kreiscaritasverbands Warendorfs in die Landvolkhochschule Freckenhorst und entwickelten Lösungen für mehr politische Partizipation von Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen mit Beeinträchtigungen.

„Wir wollen möglichst viele Menschen gewinnen, in politischen Gremien mitzuarbeiten“, erklärte Britta Sporket, Netzwerkkoordinatorin der Stadt Warendorf, eines der drei Ziele des Projekts im kommenden Jahr. Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen mit Beeinträchtigung sind im Verhältnis zu ihrem Bevölkerungsanteil in kommunalpolitischen Gremien unterrepräsentiert. Hier setzt „Inklusion vor Ort“ an: Lebensweltexpert*innen, die politischen Fraktionen in Warendorf sowie Einrichtungen und Initiativen erarbeiten unter der Koordination von „Inklusion vor Ort“ in 2025 an Lösungen, wie es gelingt mehr Lebensweltexpert*innen für die Mitarbeit als sachkundige Bürger*innen in kommunalpolitischen Ausschüssen zu gewinnen. 

Im Rahmen des 2. Inklusionsforums stellten die eingeladenen Referent*innen dazu schon verschiedene Lösungsansätze vor. In seiner Begrüßung hob Dr. Ansgar Seidel, Vorstandssprecher im Caritasverband im Kreisdekanat Warendorf e.V., die Kraft hervor, die in dem Projekt stecke: „Wir haben das Glück, das in dem Projekt drei wesentliche Erfolgsfaktoren zusammentreffen: die Leidenschaft der vielfältigen Akteur*innen für das Thema, Fachkunde und optimale Rahmenbedingungen durch die über fünf Jahre angelegte Förderung.“ 

Nach der Begrüßung ging es für die Teilnehmenden in verschiedene Workshops, in denen zu verschiedenen Ansätzen und Settings von politischer Partizipation diskutiert wurde. Ein Ansatz, der heute schon in Münster umgesetzt wird, wird auch in Warendorf in 2025 erlebbar: Im Rahmen von „Inklusion vor Ort“ wird eine Gruppe an Lebensweltexpert*innen gebildet, die Barrieren überprüft und Empfehlungen erarbeitet. Hierbei sind sprachliche Barrieren genauso relevant wie Zugangshürden bei Sportangeboten.

„Die Beteiligung von Lebensweltexpert*innen an kommunalen Entscheidungsverfahren ist aus unserer Sicht der Schlüssel zu mehr Inklusion und alltagstauglichen Lösungen“, erläutert Katharina Fournier, Netzwerkkoordinatorin des Kreiscaritasverbands Warendorf. Martin Pioch, Lebensweltexperte und Sprecher des Jahresthemas ergänzt: „Ich will, dass sich mehr zugunsten von Inklusion verändert und bin bereit, meine Erfahrung in die politischen Gremienarbeit einzubringen“.

Mit dem 2. Inklusionsforum ist den Projektträgern ein lebendiger Start in das Jahresthema gelungen. Viele der Teilnehmenden wollen zukünftig auch beim sogenannten „Politischen Stammtisch“ von „Inklusion vor Ort“ dabei sein, der erstmals am 21. Januar 2025 um 19.30 h stattfindet. Zum Auftakt dieser neuen Veranstaltungsreihe im FreiRaum sind inklusiv und politisch Engagierte eingeladen und die, die es noch werden wollen. Thema des ersten politischen Stammtischs sind inklusive Lösungen für Spielplätze in Warendorf. 

Alle Informationen zum Projekt „Inklusion vor Ort“ unter 

www.inklusion-warendorf.de/forum

„Inklusion vor Ort“ ist ein auf fünf Jahre angelegtes gemeinsames Projekt des Caritasverbands im Kreisdekanat Warendorf e.V. und der Stadt Warendorf. Es wird gefördert durch die Aktion Mensch und dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen.

Das 2. Inklusionsforum brachte viele Akteur*innen und Lebensweltexpert*innen zusammen und stimmte auf das Jahresthema ein (Bild: Hendrik Schulze Zurmussen).