Die Kreisverwaltung hat einen weiteren Baustein aus dem Bündnis für Artenvielfalt umgesetzt: Auf dem Kreisgelände ist eine Insektenburg entstanden. „Das ist jedoch nur der Anfang. Ein Ziel des Bündnisses ist die Förderung der Artenvielfalt auf unseren kreiseigenen Flächen. Bis Ende des Jahres soll ein Konzept für unsere Liegenschaften vorliegen, das wir sukzessive umsetzen“, so Landrat Dr. Olaf Gericke, als er sich die Insektenburg anschaute.
Bei der Insektenburg handelt es sich um eine nach Süden ausgerichteten Fläche aus lehmigem Sand, die nach Norden durch eine Böschung aus Oberbodenmaterial begrenzt wird. Die Sandfläche wird bei Trockenheit feucht gehalten, zudem wurde eine kleine Mulde als Tränke angelegt. Auf der Böschung wachsen Pflanzen aus der insektenfreundlichen „Warendorfer Mischung“.
In der Insektenburg können insbesondere Wildbienen und Hummeln, aber auch Schwebfliegen und anderen bodenbewohnenden Insekten Nistgänge für die Aufzucht des Nachwuchses anlegen. „Wildbienen leben anders als Honigbienen meist als Einzelgänger. Ihre Nistgänge legen sie im Boden, aber auch in Pflanzenstängeln, Totholz und Mauernischen an“, erläutert Daniela Puppe von der Unteren Naturschutzbehörde.
Aktuell sind in Deutschland ca. 585 Wildbienenarten bekannt. Etwa 40 Prozent davon sind bundesweit in ihrem Bestand gefährdet. Sie sind an heimische Wildpflanzen angepasst, etwa ein Drittel von ihnen ist sogar auf ganz bestimmte Pflanzen bzw. Pflanzenfamilien angewiesen.
Die Projektidee einer Insektenburg zur Förderung von Insekten und insbesondere Wildbienen wurde von der Kreisgruppe Warendorf des Bundes Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) an die Untere Naturschutzbehörde herangetragen. Das ursprüngliche Konzept wurde erstmalig im April 2018 in Schleswig-Holstein sehr erfolgreich baulich umgesetzt.
Der Kreis Warendorf wirbt dafür, in Gärten oder auf anderen Freiflächen in den Kommunen Insektenburgen anzulegen und zu pflegen. Den Bauplan stellt der Kreis mit freundlicher Unterstützung der BUND Kreisgruppe Warendorf auf seiner Internetseite www.kreis-warendorf.de zum Download zur Verfügung. Auch der BUND informiert im Internet über das Projekt: www.bund-warendorf.de.
Weitere Informationen dazu gibt Tom Hofmann von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Warendorf, Telefon 02581/53-6138, Mail: Tom.Hofmann@kreis-warendorf.de.
Landrat Dr. Olaf Gericke, Annette Brandenfels (BUND), Daniela Puppe, Tom Hofmann (beide Untere Naturschutzbehörde) und Harry Wagner (BUND, v.l.) nahmen die neue Insektenburg auf dem Kreisgelände in Augenschein. Der Kreis Warendorf stellt allen Interessierten den Bauplan zum Nachbau zur Verfügung. – Foto: Kreis Warendorf