News Ticker

Internationaler Tag der Pflegenden 2021: Gesundheitsminister Laumann fordert mehr Wertschätzung und Anerkennung für die Pflegekräfte in Deutschland

Foto: pixabay.de

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann würdigt am 12. Mai zum „Internationalen Tag der Pflegenden“ die Arbeit der Beschäftigten in der Pflege: „Am heutigen Tag gilt mein besonderer Dank den vielen Beschäftigten in der Pflege. Die Corona-Pandemie führt uns allen vor Auge, was die Beschäftigten in der Pflege tagtäglich leisten. Sie stellen die Versorgung der Pflegebedürftigen auf einem hohen Niveau sicher und gehen dabei an ihre Grenzen. Niemand kann jetzt noch behaupten, ihm seien die teils schwierigen Arbeitsbedingungen im Pflegebereich nicht bewusst. Die Pflegenden sind eine unverzichtbare Säule unserer Gesundheitsversorgung und verdienen mehr denn je gute Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen und vor allem auch eine tarifliche Entlohnung. Dafür sind Politik und Arbeitgeber in der Verantwortung.“

In Nordrhein-Westfalen habe man sich in den vergangenen Jahren bereits auf den Weg gemacht, den Pflegebereich nachhaltig zu stärken. Das Gesundheitsministerium fördert mit rund 100 Millionen Euro 50 Projekte in Nordrhein-Westfalen zum Aufbau von mehr als 5.000 neuen Ausbildungsplätzen in den Gesundheitsfachberufen. Mit der generalistischen Pflegeausbildung wurde in Nordrhein-Westfalen im letzten jahr zudem ein Höchststand an Auszubildenden in der Pflege erreicht. „Besonders in der Corona-Pandemie ist deutlich geworden: Die personelle Lage im medizinischen und pflegerischen Bereich ist angespannt. Es freut mich daher um so mehr, dass wir die Nachwuchsgewinnung in der Pflege gezielt fördern“, so Laumann weiter.

Zusätzlich stellt das Gesundheitsministerium im Kampf gegen den Fachkräftemangel in Nordrhein-Westfalen rund 250 Millionen Euro für die Pflegeausbildung aus Landesmitteln zur Verfügung. Die Vergütung dient den Pflegeschulen in Nordrhein-Westfalen zur Modernisierung bestehender Gebäude und zur Finanzierung von bis zu 7.000 zusätzlichen Schulplätzen. Die mehr als 150 Pflegeschulen, die nicht mehr mit einem Krankenhaus verbunden sind, haben damit die Möglichkeit, in eine zukunftsorientierte Fachkraftausbildung zu investieren.

„Es ist an uns, die jüngere Generation für den Pflegeberuf dauerhaft zu begeistern. Daher fördern wir eine attraktive Berufsausbildung in Nordrhein-Westfalen. Als wichtiger Akteur des Gesundheitssystems braucht die Pflege aber auch eine starke Stimme in Politik und Gesellschaft. Sie soll ihre Position selbstbewusst in den höchsten Gremien der Selbstverwaltung einbringen können. Die Pflegekammer Nordrhein-Westfalen wird den Berufsstand nachhaltig stärken. Damit ermöglichen wir den professionell Pflegenden von Beginn an in die wichtigsten Entscheidungen zu ihrem Berufsstand eingebunden zu werden“, bekräftigt Laumann.

Eine Grundsatzfrage bleibe allerdings eine angemessene Bezahlung. Der Bundesvorstoß zur Tarifbindung in der Altenpflege sieht dabei vor, dass von Juli 2022 an Pflegeeinrichtungen nur noch zugelassen sind, wenn sie ihre Pflegekräfte nach einem aner­kannten Tarifvertrag be­zahlen oder an kirchliche Arbeitsrechtsregelungen gebunden sind. Minister Laumann erklärt: „Den Vorstoß des Bundes, die Zulassung von Pflegeeinrichtungen an die Tarifbindung zu koppeln, unterstütze ich aus ganzem Herzen. Tarifbindung darf nicht mehr eine Ausnahme, sondern muss die Regel sein. Jeder, der seinen Pflegern keinen Tariflohn anbietet, sollte seine Einrichtung dichtmachen. Es ist ein Skandal, dass auch heute noch vielen Pflegekräften der Tariflohn vorenthalten wird.“

Zum Hintergrund:

Der Internationale Tag der Pflegenden wird jährlich am 12. Mai gefeiert, dem Geburtstag von Florence Nightingale. Sie war eine britische Krankenschwester und gilt als die Pionierin der modernen Krankenpflege. Mit dem Internationalen Tag der Pflegenden soll die Leistung der professionell Pflegenden gewürdigt werden.