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Kim und Vincent zeigen Gesicht fürs Handwerk

Foto: Kreishandwerkerschaft

Kreishandwerkerschaft startet mit „#craftface“ ein ungewöhnliches Projekt zur Berufsorientierung

KREIS WARENDORF. Kim Küßner und Vincent Kreyenborg zeigen Gesicht fürs Handwerk. Und das nicht nur als Auszubildende im Friseur- und Tischlerhandwerk. Die beiden angehenden Handwerker haben den Wettbewerb „#craftface2019“ der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf (KH) für sich entschieden – und verleihen dem Handwerk in den Kreisen Warendorf und Steinfurt ab sofort ihr eigenes Gesicht. Die KH hatte im vergangenen Jahr junge Menschen aufgefordert, sich als Akteure für einen Online-Videoblog zu bewerben und auf ganz unkonventionelle Weise bekannte und weniger bekannte Seiten des Handwerks zu zeigen.

„Als ich die Bewerbungsvideos der beiden gesehen habe, wusste ich sofort: Wow, das ist es“, schwärmt Frank Tischner, der als Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf das Projekt ins Leben gerufen hat. „Wir haben junge Menschen gesucht, die authentisch in kleinen Videos von ihrem Beruf, aber auch von vielen anderen spannenden Dingen erzählen, die im weitesten Sinne mit Handwerk zu tun haben“, erklärt Frank Tischner. Der Kreishandwerkerschaft geht es um den Kontakt zu jungen Menschen auf Augenhöhe und eine Art von Berufsorientierung, die die Zielgruppe auf ganz andere Art und Weise anspricht und eine Erweiterung des Projektes „Youth Craft Factory“.

Kim Küßner wurde durch ihre Chefin auf das ungewöhnliche Projekt aufmerksam. „Ich fand, es ist eine coole Idee, anderen die Berufe im Handwerk nahe zu bringen“, sagt sie. Dabei möchte sie nicht nur zeigen, wie vielseitig die Arbeit als Friseurin ist. „Ich finde es gut, dass ich selbst andere Berufe kennenlernen und zum Beispiel klassische Männerberufe ausprobieren kann“, sagt die Auszubildende im dritten Lehrjahr. Schöner Nebeneffekt: „Ich bekomme viel Abwechslung zum Alltag und kann auch persönlich von dem Projekt profitieren.“

Vincent Kreyenborg hat in seinem Betrieb bereits für ein Video für eine Ausbildungsmesse vor der Kamera gestanden. „Ich möchte den Leuten die Praxis nahebringen“, hat sich der 20-Jährige vorgenommen. „Viele gehen nach dem Abitur stumpf an die Uni, ohne eigentlich zu wissen, was sie mit ihrem Leben machen möchten. Es gibt aber so viele tolle Berufe, auch im Handwerk. Das möchte ich zeigen“, sagt er. Vincent weiß, wovon er spricht. Denn mit dem Abitur in der Tasche war für ihn klar, Theorie und Praxis in seiner Arbeit zu verbinden.

KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner ist sich sicher, dass er mit dieser Aktion neue Impulse für die Ausbildung im Handwerk setzen kann. „Gesichter und Geschichten aus der Region, die offen und ehrlich das Handwerk näherbringen, sind die Erfolgsfaktoren dieser Kampagne“, sagt er. „Wir wollen nicht informieren, sondern neugierig machen.“

Als Lohn für die Arbeit als craftface bekommen Kim Küßner und Vincent Kreyenborg die gesamte technische Ausrüstung gestellt, zudem werden sie von dem Impro-Theater-Künstler Oliver Pauli und dem Medienprofi Jörg Kersten gecoacht.

Das sind die Gesichter des Handwerks: Kim Küßner und Vincent Kreyenborg.