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Knackiger Spaß statt langer Gala: Neues Konzept des Prinzenballs hat sich bewährt

Der Prinzenball der Warendorfer Karnevalsgesellschaft WaKaGe, die mehr Karnevalsfamilie als -gesellschaft ist, war einmal mehr ein feucht-fröhlicher Abend im „heimischen Wohnzimmer“, dem Restaurant Haus Allendorf. Das hatte für diesen Abend eine gewaltige Umgestaltung erlebt, mit einem Saal, der gefühlt wesentlich mehr Platz bot als mit der früheren Anordnung. Daher auch das Motto des Balls „Bei Allendorf ist der Prinzenball quer, drum feiern wir heute um so mehr!“

Das kam auch dem geänderten Konzept des Abends entgegen, das sich mehr Party als Ball wünschte. Die Närrinnen und Narren der Karnevalsfamilie machten gerne mit.

Um so wichtiger, als dass sie sich ja mit dem amtierenden Prinzen „Totti I. (Thorsten Habermeier), der Narr vom Ort, von Feuerwehr, Stusa und Motorsport“, ein närrisches Oberhaupt auserwählt haben, das ein Problem mit Karneval hat, wie der Prinz bei der Frage nach seinem Lieblingslied bekannte. „Ich mag Karneval eigentlich überhaupt nicht!“ setzte er der feuchtfröhlichen Stimmung staubtrockenen Humor entgegen, gestand dann aber doch ein, dass sein Prinzenlied ihm wohl doch sehr gut gefalle. Und überhaupt habe er, der Berufsfeuerwehrmann, ja eigentlich ein wenig Ruhe haben wollen, und dann treffe er hier auf zahlreiche Feuerwehrkameraden. Und damit nicht genug, viele ehemaligen Tollitäten hätten sich auch noch als Feuerwehrleute kostümiert und die Prinzenfrauen als Flammen.

Sein Lächeln strafte ihn Lügen und die Beichte folgte umgehend: „Schön, dass ich das hier mit euch erleben darf. Für mich ist ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen“, fügte Totti an und die Rührung war ihm anzusehen.

Nicht der einzige emotionale Moment des Abends. Die Gefühle kochten ebenfalls hoch, als die langjährige Trainerin des WaKaGe-Balletts Cookie (Corinna) Dünwald in den „Ruhestand“ verabschiedet wurde. Annemarie Laura Caspers, die die Laudatio auf Person und 20 Jahre unermüdlichen Einsatz hielt, nahm das Taschentuch um ihre Tränen der Rührung zu trocknen, dankend entgegen. Die WaKaGe dankte Dünwald mit einer ganz besonderen Belobigung: Sie erhielt die Urkunde als erst zweite „Blaue Dame des WaKaGe-Balletts“, eine Ehrung, die die Gesellschaft analog zur erlauchten Runde der Blauen Ritter eingeführt hat.

Orden wurden natürlich ebenfalls zahlreich verteilt. Zu den Ausgezeichneten zählten unter anderem die Trainerinnen der Hüpfer Pia Lackamp und Paula Schulte, die Trainerinnen der Flöckchen „Cookie“  (Corinna) Dünwald, Laura Caspers und Lea-Jane Toffel sowie die Trainerinnen des großen WaKaGe-Balletts Lara Willemsen, Amelie Elsner, Ivana Gusatovic und Johanna Wällering. Auch die Tambourmajorin Jasmin Kirian und Hofsängerin Linda Tönnies zählen nun zu den Würdenträgern.

Der weitere Verlauf des Abends machte der Idee „Mehr Party als Ball“ alle Ehre.  Nachdem der Abend ganz konventionell mit dem Spielmannszug St. Georg Müssingen begonnen hatte, der zudem mit einem unkonventionellen Solo der Trommeln begeisterte, Hofsängerin Linda Tönnies sich trotz Erkrankung an das Prinzenlied gewagt hatte, und die WaKaGe-Balletts Hüpfer, Flöckchen und das große Ballett mit ihren Tänzen begeistert hatten, bewies die „Kölsche Cover Band“ aus Everswinkel, wo im Karneval der Hammer hängt, bzw. die Beats in die Beine fahren. Diesem Bewegungsdrang konnten sich schlussendlich weder die anwesenden Mönche noch wandelnde Stehlampen entziehen.

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Fotos: Rieder