Mit PKWs in Fahrgemeinschaften begaben sich die Kneippwanderer ins Sauerland nach Olsberg. Nach der Ankunft am Hotel wurde die Gruppe von der Repräsentantin des Olsberger Kneippvereins empfangen und mit einer Willkommensgabe überrascht. Motiviert brach man schon bald zur ersten Rundwanderung auf. Sie war als Eingehtour gedacht und führte um den Eisenberg, einem historisch und wirtschaftlich bedeutsamen Flecken, herum. Schon die Kelten waren dort mit der Herstellung von Eisen befasst. Jahrhunderte lang wurde dort Erz verarbeitet und seit dem 18. Jahrhundert bildete der Erzabbau die Grundlage für Wohlstand im Handwerk und der Industrie, wenngleich die Arbeit in den Stollen des Eisenberges bis ins 20. Jahrhundert keine leichte war.
Am nächsten Tag war die Möhnequelle unterhalb des Poppenberges bei Brilon das Ziel. Ein steiler Weg, auch Zubringer zum Rothaarsteig, führte ins Briloner Gebiet, ehe man dort den Zustieg zur Möhnequelle fand. Die Pause im Kurpark tat gut, denn da man auf den Bus verzichtete, war noch ein langer Rückweg zu bewältigen. Dieser führte zum Bürgerwald nach Petersborn, der nach den schweren Verwüstungen der Herbststürme, allen voran Kyrill 2007, als Projekt entstanden ist. Das Kyrilltor, aus riesigen Fichtenstämmen errichtet, ist als Wahrzeichen weithin sichtbar. Über Borbergs Kirchhof, eine frühchristliche Stätte, die zur Zeit Karls d. G. und auch später bedeutsam war, erreichte die Gruppe ihr Quartier.
Mit festem Schuhwerk ging es am nächsten Morgen auf ein Teilstück des bekannten Olsberger Kneippweges. Übrigens ist Olsberg nach Wörishofen der zweitälteste Kneippkurort in Deutschlands. Unter Führung der äußerst aufgeschlossenen Kneippanimateurin gab es viele Hinweise auf die Heilkraft der am Weg blühenden Pflanzen und ihre Anwendung. Sie stellte auch immer wieder den Bezug zu Pfarrer Kneipps Leben und Wirken her. Alle Teilnehmer waren sowohl erfreut über die Unterweisung vor Ort als auch erstaunt über die anerkannte Wirkung auf das menschliche Immunsystem so vieler unscheinbarer Pflanzen am Wegrand.
Dazu zählte auch der Hinweis, dass der Aufenthalt im Wald neuerdings gezielt bei gestressten Menschen therapeutisch genutzt wird. Zu dieser Exkursion gehörte selbstverständlich auch der Gang über einen naturbelassenen Barfußpfad. Die Kneippanlage an einem Bachlauf am Ende des Weges bot die willkommene Gelegenheit zum Wassertreten.
Vom nahe gelegenen Bruchhausen aus starteten die Wanderer am Tag darauf über den Rothaarsteig zu NRWs höchstem Berg. Der Anstieg vom 445 m hoch gelegenen Ort zum 843 m hohen Langenberg war nicht ohne Anstrengung zu bewältigen. Gegen Mittag war der Gipfel erreicht und alle „obenauf“. Bei herrlichem Wetter und klarer Sicht waren die Ausblicke über das „Land der tausend Berge“ ein Genuss.
Auch am letzten Tag war der Wettergott den Wanderern hold. Nach dem Verlassen des Hotels fuhr die Gruppe ins idyllisch gelegene Bibertal bei Rüthen. Über den kinderfreundlich angelegten Sinnespfad „Biberweg“ wanderte die Gruppe entlang der Biber, dem kleinen Zubringer der Möhne, bis zum Talschluss. Die Sonne ließ das bunte Herbstlaub erstrahlen, man konnte die Seele richtig baumeln lassen. An einer übergroßen Bank ließen die Wanderer auch die Beine baumeln, denn auch die hatten es nach tagelangem Wandern redlich verdient.
Wohlbehalten und mit positiven Eindrücken kehrten die Teilnehmer nach Warendorf zurück.