„Königlicher“ Besuch beim „Urlaub ohne Koffer“ in Warendorf

Am Mittwoch war Imkerin Ulla Pries zu Gast beim „Urlaub ohne Koffer“ im Pfarrheim St. Marien und brachte nicht nur spannende Geschichten aus dem Bienenstock mit, sondern auch ein echtes Bienenvolk, inklusive Königin. Diese war im „Schaukasten“ nicht nur anhand ihrer Größe, sondern auch dank einer auffälligen grünen Markierung gut zu erkennen. Die Bienenexpertin erklärte anschaulich, wie ein Bienenvolk organisiert ist, welche Aufgaben Arbeiterinnen, Drohnen und Königin übernehmen und wie der Honig entsteht. Dabei führte sie auch ihre Ausrüstung vor und zeigte viele beeindruckende Nahaufnahmen von Bienen.

Der Besuch der Imkerin war Teil des abwechslungsreichen Programms der 13. Ausgabe von „Urlaub ohne Koffer“ in Warendorf. Das Projekt richtet sich an ältere Menschen, die nicht mehr verreisen möchten oder können, aber dennoch Lust auf Begegnung, Austausch und neue Eindrücke haben.

Insgesamt nehmen in diesem Jahr 27 Senior*innen aus Warendorf und den Ortsteilen an der Urlaubswoche teil. Organisiert wird diese von einem engagierten Team aus rund 20 Ehrenamtlichen aus den katholischen Kirchengemeinden in Warendorf unter der Leitung von Ulla Breuer. Unterstützt werden sie dabei von Kathrin Wiggering, Referentin für Gemeindecaritas beim Caritasverband im Kreisdekanat Warendorf e.V. Die Ehrenamtlichen stehen den Teilnehmenden als vertraute Gesichter zur Seite, begleiten Ausflüge, sorgen für das leibliche Wohl und übernehmen die Fahrdienste.

Jeder Tag beginnt mit dem Frühstück um 9 Uhr, um 12.15 Uhr wird gemeinsam zu Mittag gegessen und nach einer Mittagspause auf bequemen Gartenliegen in der benachbarten Kita gibt es Kaffee und Kuchen. An jedem Morgen und an jedem Nachmittag ist für jeweils einen musikalischen, spielerischen, informativen oder sportlichen Programmpunkt gesorgt.

Ein besonderes Highlight in diesem Jahr: Täglich ab 11 Uhr stehen zwei Ehrenamtliche der Altstadtfreunde Warendorf e.V. mit der Rikscha bereit. So können sich bis zum Ende der Woche alle Urlauber*innen eine Runde durch Warendorf fahren lassen. Durchschnittlich 85 Jahre alt sind die diesjährigen Teilnehmenden. Die Älteste von ihnen durfte am Montag im Kreise der Urlauber*innen ihren 93. Geburtstag feiern. „Für mich war die erste Rikscha-Fahrt reserviert“, berichtete sie in freudiger Erinnerung an diesen besonderen Urlaubstag.

Finanziert wird das Projekt durch Teilnehmerbeiträge sowie großzügige Spenden von Privatpersonen, der Bürgerstiftung Warendorf, der Sparkasse Münsterland Ost und dem Chor „Kreuz und Quer“ der Pfarrei St. Laurentius. Katharina Grosche von der Sparkasse Münsterland Ost und Gerlinde Stephani von der Bürgerstiftung waren vor Ort und zeigten sich begeistert vom Engagement und der Atmosphäre.

Und auch Ulla Breuer, die das Projekt seit Jahren mit viel Herzblut begleitet, zog bereits Mitte der Woche ein positives Zwischenfazit: „Es ist wieder schön, zu sehen, wie viel Freude den Urlauber*innen auch die kleinen Dinge machen. Unsere Gäste genießen das Miteinander und vor allem auch die gemeinsamen Mahlzeiten sehr.“

Die Urlaubswoche endet zwar am Freitag, doch ein Nachtreffen ist schon geplant: Bei einem Kaffeetrinken zum Jahresende können Erinnerungen geteilt und das Wiedersehen gefeiert werden.

Text: Kathrin Wiggering; Bilder: Caritasverband im Kreisdekanat Warendorf e.V.