Romantische Klänge an neuem Ort: Konzert des Warendorfer Symphonieorchesters in der Marienkirche
Freunde des Warendorfer Symphonieorchesters wissen es längst – im März steht wieder das große Jahreskonzert an, mit dem die ambitionierten Hobbymusiker unter der professionellen Leitung ihres Dirigenten Michael Lempik ihrem Publikum präsentieren wollen, was sie im letzten Jahr in vielen Proben erarbeitet haben. Wer jetzt allerdings aus alter Gewohnheit seine Schritte ins Theater am Wall lenkt um symphonischen Klängen zu lauschen, wird dort möglicherweise eine Enttäuschung erleben. Denn in diesem Jahr war für den angefragten Zeitraum im Theater am Wall kein Termin zu bekommen. Zum Glück sprang die Kirchengemeinde St. Laurentius ein, die freundlicherweise die Marienkirche für das diesjährige Konzert des Symphonieorchesters Warendorf zur Verfügung stellte. Klassikfreunde können sich nun also schon einmal den Samstag, 11.März vormerken, an dem um 17 Uhr das Konzert in der Marienkirche beginnt. Los geht es mit der Ouvertüre „Die Zauberharfe“ von Franz Schubert. Wider Erwarten ist in dem Stück gar keine Harfe zu hören. Es handelt sich vielmehr um das Vorspiel zu einem Melodram in drei Akten nach einem Text von Georg von Hoffmann, zu dem Schubert die Bühnenmusik schrieb. Leider ist der Text des 1820 in Wien uraufgeführten Werkes inzwischen verschollen, so dass das Stück nicht mehr auf der Bühne aufgeführt werden kann. Die Ouvertüre gehört aber zum festen Konzertrepertoire und bewahrt so das Stück vor dem Vergessen. Von einem Zeitgenossen Schuberts stammt das zweite Stück des Abends. Dabei handelt es sich um das Klarinettenkonzert Nr.1 in f-moll von Carl Maria von Weber. Die Klarinette war Webers bevorzugtes Soloinstrument, was sich aus seiner engen Freundschaft zu Heinrich Joseph Bärmann, dem wohl berühmtesten Klarinettisten der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, begründete. Brillianz und Klangeigenart der Klarinette kommen in diesem Konzert voll zu Geltung. Als Solisten für das Klarinettenkonzert konnte das Symphonieorchester Christoph Schröer, der an der Musikschule Beckum-Warendorf als Klarinettenlehrer tätig ist, gewinnen. Die Musikwelt feiert am 22. Februar 2017 den 200. Geburtstag von Niels Wilhelm Gade. Dieser dänische Komponist, der die Formensprache Mendelssohns und den lyrischen Ausdrucksstil Schumanns mit melodischen Elementen der nordischen Volksmusik verbindet, ist heutzutage etwas in Vergessenheit geraten. Im 19. Jahrhundert wurde er dagegen hoch geschätzt. So war seine vierte Symphonie zwischen 1850 und 1890 die meistgespielte Symphonie eines lebenden Komponisten weltweit. Und die Niederrheinische Musikzeitung konstatierte 1861, Gade habe „Mendelssohn und Schumann in den Schatten gestellt“. Das Symphonieorchester Warendorf ehrt Niels Gade im zweiten Konzertteil mit der 2. Symphonie in E-Dur.
Karten für das Konzert, das am 10. März um 20 Uhr in der Petrikirche in Versmold und am 11. März um 17 Uhr in der Marienkirche in Warendorf stattfindet, gibt es im Vorverkauf bei den Buchhandlungen Darpe und Ebbeke in Warendorf. Der Eintritt beträgt 12,00 € für Erwachsene und 6,00 € für Schüler und Auszubildende.
Unser Foto zeigt: Das Orchester bei der Probe.