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Kreisläufer Challenge 2021 beendet – 100 Tage zu Fuß in Bewegung

91 Teilnehmende aus dem gesamten Kreisgebiet haben 100 Tage lang Kilometer zu Fuß gesammelt und waren dabei so aktiv wie möglich. „Jeder Meter zählt“ lautete das Motto der durch den Warendorfer Laufbegeisterten Julian Tatje ins Leben gerufenen „Kreisläufer-Challenge 2021“, die am 08. Februar 2022 erfolgreich zu Ende gegangen ist.

Insgesamt legten die 91 Teilnehmenden die unfassbare Distanz von 54.759,6 Kilometer zu Fuß zurück und umrundeten die Erde deutlich. Warendorf war dabei die „fleißigste“ Gemeinde im Kreis Warendorf und lieferte dabei mit knapp über 12.000 Kilometern ca. 20 % der Gesamtstrecke. In dem finalen Gemeinderanking zeigte sich ein gleiches Bild wie bei der Vorjahreschallenge 2020: Ahlen landete mit 10.528 km direkt hinter Warendorf, den dritten Platz mit etwas Abstand belegte Sassenberg mit über 5.821 km. Insgesamt waren mit der Ausnahme „Wadersloh“ alle weiteren 12 Gemeinden und Städte des Kreises Warendorf beteiligt.

Das Feedback und die Resonanzen zur Kreisläufer-Challenge waren durchweg sehr positiv. Durch die gemeinsame Übersicht, das tägliche Eintragen der Distanzen und das Teilen der Lauferlebnisse in sozialen Medien konnte ein schönes „Wir-Gefühl“ entstehen. Dieser spürbare Zusammenhalt war insbesondere in Zeiten von Kontaktbeschränkungen bzw. der Entwicklung der Omikron-Virusvariante eine zusätzliche Motivation“, so Tatje zufrieden.

Die Kreisläufer-Challenge richtete sich von Anfang an sowohl an erfahrene Marathonläufer als auch an die „Sportmuffel“ oder Sportanfänger, die eher im Fokus standen. Dazu konnten verschiedene Stufen angestrebt werden (Bronze, Silber und Gold), so dass leistungsdifferenziert für alle Zielgruppen etwas Passendes dabei war.

Die einzelnen Stufen wurden dabei am Ende der Challenge wie folgt erreicht:

Bei der 100 Tages Challenge erreichten 18 Personen eine Distanz von über 1000km (= Gold), wobei der für Ahlen startende Reiner Krimphove mit beeindruckenden 2517,70 km in 100 Tagen die Gesamtliste anführte. Die fleißigste Frau war Andrea Schröder, die in 100 Tagen auf beachtliche 2440 km kam und damit ihre Leistung aus dem Vorjahr nochmal übertreffen konnte. Silber (mehr als 603 km) erreichten 26 Personen und 29 Personen schafften mindestens 2,5 km pro Tag und erzielten mit mehr als 250 km Bronze. Die übrigen waren ebenfalls aktiv und nahmen erfolgreich an der Kreisläufer-Challenge teil.

Dass erfahrene Marathonläufer auch im Winter trainieren und regelmäßig ihre Läufe absolvieren ist nicht verwunderlich und gehört zu dieser „Laufleidenschaft“ dazu. Umso bemerkenswerter sind daher die Ergebnisse derjenigen, die sich eher als Gesundheitssportler oder gar „Sportmuffel“ bezeichnen würden und insbesondere bei den Wetterbedingungen der letzten Woche nicht „freiwillig“ vor die Tür gehen. Hier sind neben den beachtlichen Kilometern tolle Entwicklungen entstanden und schöne Rückmeldungen aus Reihen der Teilnehmenden gekommen:

Ich war nie sportlich, für mich gab es eigentlich nur schlechtes Wetter. Also brauchte ich eine Challenge, die mich nach draußen treibt. Wow, ich wusste gar nicht, wie schön der Wald im Herbst und Winter ist. Ich habe so viele Tiere gesehen, einmal sogar Wildschweine. Da ist mir das Herz in die Hose gerutscht.

Die ganzen Pilze, das schöne Moos und Eisblumen. Ohne diese Challenge hätte mein Schweinehund gesiegt, und jeder Tag wäre wieder schlechtes Wetter gewesen. Doch so habe ich endlich die Natur mal ganz anders und in einer Vielfalt gesehen, die ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen habe. In den Sonnenaufgang walken, wenn die Sonne durch den Nebel kommt, kälte bei schönstem Sonnenschein, Wärme bei Wolken (…).“ resümierte Anne-Giuseppe Riesenbeck sehr fasziniert.

Dass auch der „Druck“, sich mit anderen zu messen, die eigene Leistung unterstützen kann, bemerkte Barbara Kehne aus Ahlen:

Die Challenge war für mich wieder ein voller Erfolg. Bei Wind und Wetter draußen – einfach nur gut. Ich wollte eigentlich nicht so viele Km machen, mein Bruder Hubertus Beier war mir aber auf den Fersen (…).“

Auch der Ahlener Gesamtsieger Reiner Krimphove zog ein sehr positives Fazit und berichtete sehr stolz: „Das Minimalziel waren 600 km, aber eigentlich wollten wir die 1000 km schaffen. Wir wollten mal sehen was mit 56 Jahren so noch möglich ist. (…) Das Ganze hat mich dazu motiviert, mich nach 12 Jahren wieder einmal zum Hermannslauf anzumelden. Ich will mal sehen wie das klappt. Jetzt mache ich erst mal zwei Tage Pause und dann beginne ich mit dem Training für den Hermannslauf.“

Die Kreisläufer-Challenge hatte also nicht nur einen direkten Einfluss auf die Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit oder die Stärkung des Immunsystems, sondern durchaus auch positive Effekte auf das (Gesundheits-) Verhalten der Teilnehmenden. Das Verständnis von Sport, Gesundheit und Lebensqualität wurde spürbar und erlebbar gemacht. Gewichtsreduktionen (teilweise über 6kg Gewichtsverlust), mehr Vitalität, besseres Schlafverhalten oder insgesamt mehr Aktivität sind weitere Merkmale, die durch das „Feeling-better-Phänomen“ erklärt werden. Hierbei geht es um die „unspezifische“ Wirkung von körperlichen Ausdaueraktivitäten (wie Laufen oder Spazierengehen) an frischer Luft auf den gesamten Organismus. Und dies war insbesondere in der ohnehin trägeren und dunkleren Jahreszeit bitter notwendig und für viele Teilnehmende eine geeignete Motivationsstrategie.

Aufgrund der positiven Resonanz wird es auch 2022 eine Kreisläufer-Challenge in gleichem Format geben. Start wird wieder der 01.11. sein. Interessierte können sich bereits bei Organisator Julian Tatje unter lauferlebnisse@web.de vormerken lassen.

Um die Zeit bis dahin zu überbrücken und um die Wartezeit auf den Frühling zu versüßen, gibt es ab April die nächste Challenge: Bei der „Oster-Challenge“ geht es darum, 6 Wochen lang möglichst aktiv zu sein und virtuelle „Ostereier“ zu sammeln. Hierzu ist erneut die körperliche Aktivität „zu Fuß“ (laufen, walken, wandern, spazieren gehen) notwendig. Weitere Informationen dazu sind unter www.lauferlebnisse.de einzusehen.

Anne-Guiseppa Riesenbeck bei einer längeren Wanderung, Quelle: Anne-Guiseppa Riesenbeck
Die Ahlener Reiner Krimphove und Hubertus Beier (beide Stufe Gold, über 1000km erreicht) nach einem 14km Lauf bei stürmischen Böen und Regen am 06.02.2022, Quelle: Reiner Krimphove
Nasse Füße trotz wasserdichter Laufschuhe bei Barbara Kehne, Quelle: Barbara Kehne