Kundgebung „NRW – bleib sozial!“ – Kreiscaritasverband demonstriert mit 20.000 Menschen für die Rettung der sozialen Infrastruktur

„NRW bleib sozial!“ – Unter diesem Motto haben Mitarbeitende des Caritasverbandes im Kreisdekanat Warendorf e.V. gemeinsam mit der Caritas im Bistum Münster und vielen anderen Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrt NRW an einer Kundgebung vor dem Düsseldorfer Landtag teilgenommen.

Schätzungsweise 20.000 Menschen waren am 19. Oktober in die Landeshauptstadt gekommen, um für die Rettung der sozialen Infrastruktur zu demonstrieren – darunter 50 Mitarbeitende aus den Einrichtungen des Caritasverbandes.

„Schon seit Langem merken wir, dass sich die Finanzierung unserer Angebote allgemein, aber besonders in den Bereichen der Kindertageseinrichtungen, des Offenen Ganztages oder auch der Hilfen zur Migration und Integration immer weiter verschlechtert“, beschreibt Herbert Kraft, Vorstand des Caritasverbandes im Kreisdekanat Warendorf die Situation in den Einrichtungen vor Ort. Demgegenüber stünden die kontinuierlich steigenden Kosten und die hohe Nachfrage. „Ein unhaltbarer Zustand der Unterfinanzierung, der sich mit den geplanten Kürzungen noch weiter verschärfen wird, und viele soziale Verbände in Schwierigkeiten bringen kann. Nicht zuletzt nimmt er vielen Menschen die Unterstützung, auf die sie dringend angewiesen sind“, mahnte Kraft.

Aus diesem Grund war auch die Caritas aus Warendorf mit einer Gruppe vor Ort – bewegt von der Frage: „Wie sollen wir zukünftig noch Kinder, Jugendliche, Familien, zugewanderte Menschen oder auch Menschen, die ganz allgemein Unterstützung brauchen, gute Angebote machen?“ „In unseren Einrichtungen wird viel gesellschaftliche Ungleichheit aufgefangen. So sind beispielsweise Familien in der heutigen Zeit zwingend auf eine verlässliche Betreuung angewiesen und auch an vielen anderen Stellen geraten gesellschaftliche Teilhabe und soziale Gerechtigkeit ins Hintertreffen – z.B., wenn Beratungsangebote drastisch gekürzt werden“, schildert Kraft die Probleme. „Umso wichtiger ist es, sich gegen diese Entwicklung zu stellen, und die politischen Vertreter zu mehr Verantwortung für eine verlässliche Sozialpolitik aufzufordern.“

Vor allem Mitarbeitende aus den Kindertageseinrichtungen, den Angeboten des offenen Ganztages und aus dem Fachdienst Integration und Migration waren mit nach Düsseldorf gefahren. Diese Einrichtungen kämpfen schon seit Langem mit einer nicht auskömmlichen Finanzierung. Die gravierenden Preis- und Tarifsteigerungen werden von den Kostenträgern schon jetzt nicht mitfinanziert, und weitere Kürzungen drohen. Dazu kommt der Fachkräftemangel, der ebenfalls in vielen Einrichtungen spürbar ist.

„Es waren unglaublich viele Mitarbeitende aus den Kitas und dem Offenen Ganztag vor Ort“, berichtet auch Sebastian von Hebel, der als Leitung des Bereichs Offener Ganztag der Erziehungshilfe St. Klara ebenfalls an der Kundgebung teilgenommen hat. „Es tat gut zu sehen, das wir nicht alleine in dieser Situation sind und so viele Menschen ihre Stimme erheben. Trotzdem bleiben der Zweifel und die Sorge, ob wir mit unseren Anliegen Gehör gefunden haben. Es dürfen nicht schon wieder die Kinder die Verlierer in der Krise sein.“

Bildunterschrift: Auch 50 Mitarbeitende aus den Einrichtungen des Caritasverbandes im Kreisdekanat Warendorf waren in Düsseldorf dabei, als 20.000 Menschen unter dem Motto „NRW-bleib sozial!“ für die Rettung der sozialen Infrastruktur demonstriert haben (Bild: Caritasverband im Kreisdekanat Warendorf e.V.).