Land ordnet Lockdown auch für den Kreis Warendorf an / Schulen ab Donnerstag geschlossen

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Da vom Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies im Nachbarkreis Gütersloh auch Teile des Kreises Warendorf betroffen sind, hat das Land für den gesamten Kreis Warendorf ebenfalls einen Lockdown ähnlich wie im März angeordnet. Bis zum 30. Juni gelten wie im Kreis Gütersloh wieder verschärfte Schutzmaßnahmen. „Ab Donnerstag (25. Juni) bleiben zudem auch bei uns im Kreis Warendorf die Schulen und Kindergärten geschlossen“, ordnete Landrat Dr. Olaf Gericke an. Das hat die Landesregierung NRW am Dienstagnachmittag (23. Juni) in einer Corona-Regionalverordnung geregelt. In Oelde sind Kitas und Schulen bereits ab Mittwoch (24. Juni) geschlossen.

Landrat Dr. Olaf Gericke informierte noch am gleichen Nachmittag die Presse über die wichtigsten Punkte. „Ich kann die Menschen im Kreis nur um Verständnis und Geduld bitten, auch wenn diese Maßnahme in den nicht oder weniger betroffenen Orten schwer nachzuvollziehen ist. Doch sie dient dem Gesundheitsschutz“, betonte der Landrat. Im Laufe dieses turbulenten Tages hatte er Gespräche mit dem Ministerpräsident Armin Laschet und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann geführt. „Ich hätte mir eine Teillösung für einige Städte und Gemeinden vorstellen können. Aber die Landesregierung wollte keinen Flickenteppich schaffen und hat deshalb den Lockdown für den gesamten Kreis angeordnet.“

Vorübergehend gelten also im Kreis Warendorf nun wieder strengere Corona-Regeln. Es gelten ähnliche Einschränkungen wie schon ab Mitte März. Dazu gehören Kontaktbeschränkungen in der Öffentlichkeit, wo sich nicht mehr als zwei Personen treffen dürfen, sofern sie nicht in häuslicher Gemeinschaft leben. Geöffnet bleiben aber Restaurants, sofern die oben erwähnten Kontaktbeschränkungen eingehalten werden. Geschäfte dürfen unverändert öffnen, weil es Hygienregeln einzuhalten gilt, wie das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes.

Verboten bzw. geschlossen sind zudem u.a.:
Sport in geschlossenen Räumen inkl. Hallenbädern, Fitnessstudios und Saunabetriebe (auch in Hotels) Kontaktsport auch im Freien (z.B. Fußball) Barbetrieb und Thekenbewirtung Spielhallen, Wettbüros Picknick und Grillen im öffentlichen Raum Konzerte, Kinos, Museen und Theater u.ä. in geschlossenen Räumen Versammlungen, Feste und Veranstaltungen, sofern sie nicht der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung dienen Reisebusfahrten und sonstige Gruppenreisen mit Bussen Tagesausflüge, Ferienfreizeiten und Stadtranderholungen für Kinder und Jugendliche, sofern die örtliche Gesundheitsbehörde diese nicht ausdrücklich hat.

„Ich bitte die Bürgerinnen und Bürger darum, die neuen Regeln einzuhalten, damit wir möglichst schnell wieder zur Normalität zurückkehren können. Unsere Aufgabe ist es, in den nächsten sieben Tagen nachzuweisen, dass das Virus von der klar lokalisierbaren Quelle Tönnies nicht auf die breite Bevölkerung überspringt “, sagte Landrat Dr. Olaf Gericke.

„Bislang sind wir im Kreis Warendorf sehr gut durch die Pandemie gekommen und hatten lange stark unterdurchschnittliche Infektionszahlen, weil die Bürgerinnen und Bürger sich vorbildlich verhalten haben. Ich hoffe, dass wir den Infektionsherd jetzt schnell eindämmen können“, betonte Dr. Gericke. Das aktuelle Infektionsgeschehen mit aktuell 211 Erkrankten (Stand 9 Uhr, 23. Juni) ist ausschließlich dem Unternehmen Tönnies zuzuordnen. „Der NRW-Gesundheitsminister hat uns heute erklärt, dass es darum geht, das Überspringen des Virus auf die Gesamtbevölkerung zu verhindern.
Das ist sehr bedauerlich. Zusammen mit den Städten und Gemeinden stehen wir jetzt vor einer Mammutaufgabe. Dazu gehört neben der Überwachung der Quarantäne unter anderem der Aufbau eines neuen großen Testzentrums für die Bürgerinnen und Bürger.“

Um die Ordnungsämter der Städte und Gemeinden bei der Kontrolle der Quarantäne effektiver unterstützen zu können, wird die Polizei mit den Ämtern abgestimmte Kontrollen in den Unterkünften der Tönnies-Mitarbeiter durchführen.

Seit Montagabend (22. Juni) werden Testungen bei den etwa 250 Kontaktpersonen von Tönnies-Mitarbeitern durchgeführt: Dabei erhält der Kreis Unterstützung der Bundeswehr und des DRK.

Die Coronaregionalverordnung ist im Wortlaut nachzulesen unter www.kreis-warendorf.de (Kreis Warendorf)