Lauftreff der Warendorfer Sportunion beim Rennsteiglauf 2022

Foto: WSU Lauftreff

“Hey hey hey ho – der Rennsteiglauf” schallte es nach zweijähriger, coronabedingter Abstinenz endlich wieder aus den Festhallen der Abschlussparty des Rennsteiglaufes. Doch vor dem Fest im für Läufer schönsten Ziel der Welt – in Schmiedefeld – gab es noch den 49. Rennsteiglauf mit seinen unterschiedlichen Distanzen.

Mit 26 Läuferinnen und Läufern aus Warendorf, Milte und Beelen nahmen Mitglieder des Lauftreffs der Warendorfer Sportunion an einem der beliebtesten Landschaftsläufe Europas erfolgreich teil und verbrachten ein unvergessliches Wochenende in Thüringen.

Am Freitag, den 20.05.2022 machten sich die Teilnehmenden auf den Weg nach Thüringen und starteten das gemeinsame Lauf-Abenteuer nach dem Check-In im Hotel mit einem Besuch in der ortsansässigen Pizzeria in Suhl. Aufgrund der teilweise sehr frühen Startzeiten ging es dann zeitig ins Bett. Die Supermarathonis Tanja Meimann und Benjamin Siegmund starteten bereits um 6 Uhr in der Lutter-Stadt Eisenach und bewältigten die anspruchsvolle 73,9 km lange Strecke mit zahlreichen Anstiegen bravourös. In dem bei Biathlonfans bekannten Oberhof startete die größte Gruppe des Lauftreffs der WSU ab 8 Uhr auf die Halbmarathonstrecke. 17 Läufer und Läuferinnen der WSU legten die Distanz von 21,4 km mit ca. 350 hm im Aufstieg zurück. Schnellerster Läufer war hierbei Jerik Lehmann mit 1:32:07 Std. Für zahlreiche Teilnehmenden war es der allererste Halbmarathon überhaupt. Die vier Langschläfer der WSU starteten in Neuhaus um 9 Uhr und liefen den Marathon mit 42,2 km und ca. 800 hm im Aufstieg. Ewald Wiesmann aus Milte feiert hierbei ebenfalls sein Debüt und kann sich 3 Jahre nach dem Start seiner „Laufkarriere“ dem Club der Marathonis zugehörig fühlen.

Alle Läuferinnen und Läufer, die die Startlinie überquerten, kamen dann erfolgreich und sturzfrei im bereits erwähnten schönsten Ziel der Welt – in Schmiedefeld – zusammen und erhielten voller Stolz ihre verdiente Medaille. Sie konnten ihre gesteckten Ziele und Erwartungen erfüllen, teilweise deutlich übertreffen.

Bei dem Rennsteiglauf, einem Landschaftslauf mit engen, unbefestigten Wegen und teilweise heftigen Anstiegen, ist die Zielzeit und das Resultat zweitrangig. Das Lauferlebnis steht hierbei eindeutig im Vordergrund. Drei Teilnehmende des Lauftreffs konnten aus gesundheitlichen Gründen leider nicht am Lauf teilnehmen, unterstützten aber tatkräftig alle anderen Sporttreibenden vor Ort und sind nun umso motivierter, am Rennsteiglauf 2023 teilzunehmen.

„Neben den persönlichen Ergebnissen und den individuellen Rennverläufen ist die „Gruppe der Debütanten“ zu erwähnen. So haben zahlreiche Teilnehmende überhaupt erst vor knapp 3 Jahren mit den Laufsport „bei 0“ begonnen und nun ihren ersten Halbmarathon geschafft. Hervorzuheben sind hier sicherlich Bernhard Schmallbrock und Claudia Latoschinski, die im Alter von über 60 diese respektable Leistung souverän vollbracht haben.“, resümierte Lauftreff-Leiter Julian Tatje nach dem erfolgreichen Wochenende stolz.

Die Rennsteig-Truppe hat eindrucksvoll bewiesen, dass unabhängig vom Alter regelmäßiges und systematisches Ausdauertraining zum Erfolg führt und dass es (fast) keine Grenzen gibt, wozu der Körper auch in höherem Alter noch in der Lage ist. Auch der „Laufnachwuchs“ wusste zu überzeugen. So hat die Handballbegeisterte Paola Feldhues als jüngste Teilnehmerin der WSU-Gruppe im Alter von 16 Jahren erfolgreich ihr Halbmarathon-Debüt gegeben, nachdem Sie mit dem systematischen Lauftraining erst wenige Monate zuvor begonnen hatte.

„Neben der hervorragenden Organisation des Wochenendes, sind der tolle Zusammenhalt der WSU Gruppe, die systematische Vorbereitung auf den Rennsteiglauf und die Betreuung durch die Lauftreff-Betreuer des Lauftreffs Gründe für mich, warum ich nächstes Jahr wieder dabei bin.“, urteilte die zweimalige Teilnehmerin Rita Sennhenn-Wienhold nach dem Wochenende. Und auch Claudia Latoschinski zeigte sich nach ihrem geglückten Halbmarathon-Debüt dankbar: „Es war super! Die Gruppe, die Stimmung, das ganze Wochenende. Ich konnte erst vor 3 Jahren die 30 min am Stück laufen und hätte nie gedacht, dass ich einen Halbmarathon schaffe. Dank des guten Trainingsangebotes der WSU, der Motivation und Fürsorge der Trainer und der zahlreichen Tipps der Erfahreneren habe ich es glatt geschafft, einen entspannten Rennsteiglauf zu erleben“.

Nach dem Zieleinlauf folgte am Samstagabend das zweite Highlight des Rennsteig-Wochenendes. Wie einleitend erwähnt, konnte endlich wieder die Rennsteig-Party im Zielort durchgeführt werden. Mit Live-Musik feierten alle Teilnehmenden gemeinsam den erfolgreichen Lauf und schunkelten sich lautstark und euphorisch mit den traditionellen Rennsteighymnen in die Nacht.

Nach einem entspannten und genussvollen Frühstück am Sonntagmorgen im Hotel fuhr die WSU-Gruppe noch nach Erfurt, wo eine kurze Stadtführung in der Landeshauptstadt den kulturellen Anteil des Wochenendes abbildete. Bei einem köstlichen Eis auf der Krämerbrücke endete dann die Stadtführung und alle Teilnehmenden konnten sich nach Verabschiedung auf dem Erfurter Domplatz auf die 4-stündige Rückreise begeben.

Die Grundlage zur Teilnahme am Rennsteiglauf legt der Lauftreff der WSU regelmäßig in einer gemeinsamen Vorbereitungsphase im Teutoburger Wald, um sich sowohl auf die Streckenlänge als auch insbesondere auf den Untergrund, die Wegbeschaffenheit und das Höhenprofil vorzubereiten. Der Start dieser gemeinsamen und nach trainingswissenschaftlichen Kriterien konzipierten Vorbereitung lag im November 2021, so dass alle Interessierten eine 6-monatige Vorbereitungszeit durchlaufen haben. Die Streckenlängen starteten hierbei bei ca. 7 km und steigerten sich im weiteren Verlauf auf bis zu 18 km für die Halbmarathongruppe. Gelaufen wurde immer sonntags in Bad Laer, Lienen oder Bad Iburg. Zusätzlich wurden weitere Trainingseinheiten in Eigenregie oder im Rahmen der weiteren Trainingsangebote des Lauftreffs der Warendorfer Sportunion absolviert.

„Lieber einen schlechten Plan, als gar keinen“ war das Motto dieser Vorbereitung. „Der Trainingsplan war das Grundgerüst, dennoch läuft sich der Rennsteiglauf nicht von allein. Ehrgeiz, Anstrengungsbereitschaft und ein gewisser Verzicht waren die Erfolgskriterien, die diese Rennsteiggruppe bis zum Ende erfolgreich nach Thüringen gebracht hat. Jeder Einzelne hat dabei Enormes geleistet“, beschreibt Julian Tatje die Erfolgsfaktoren für die Teilnahme am Rennsteiglauf.

Auch 2023 wird der Lauftreff der WSU wieder am Rennsteiglauf teilnehmen. Für die Jubiläumsausgabe (50. Rennsteiglauf) am 23.05.2023 sind bereits die ersten WSU-Anmeldungen eingegangen. Auch eine gemeinsame Vorbereitung wird es geben. Start ist vermutlich der 06.11.2022 mit einer ca. 8 km langen Strecke. Bei weiteren Fragen zum Rennsteiglauf oder zum Lauftreff der WSU steht Lauftreff-Leiter Julian Tatje gerne per Mail unter tatje@web.de zur Verfügung. Wer bis dahin unter Anleitung das Laufen lernen will oder seine Ausdauerfähigkeiten weiter ausbauen möchte, kann sich ebenfalls gerne melden. Der Lauftreff der WSU bietet unterschiedlichste Trainingsangebote (Dauerlauf, Intervalltraining, Rumpfstabi, Beweglichkeit und Crosstraining) für alle Alters- und Fitnessklassen an, ein Schnuppertraining ist nach vorheriger Anmeldung grundsätzlich jederzeit möglich.

Auf dem Bild (v.l.): Thomas Feldhues, Anke Terörde, Ralf Buse, Janne Lehmann, Gisela Röttger (vorne), Tanja Meimann, Jerik Lehmann, Bernhard Schmallbrock, Christian Meimann, Willy Rothaus, Rita Sennhenn-Wienhold, Claudia Latoschinski, Thomas Lambrecht, Margit Fercher, Benjamin Siegmund, Daniela Wieck (vorne), Christina Fercher, Ewald Wiesmann, Judith Lütke-Besselmann, Julian Tatje, Petra Hauschild-Tatje, Stephanie Pigisch, Frank Roes, Armin Düpmeier und Paola Feldhues  –  (Foto: WSU Lauftreff)

Die Ergebnisse des 49. Rennsteiglaufes 2022 im Überblick:

Halbmarathon (21,4 km und 351 m Anstiege)

Jerik Lehmann 1:32:07

Christina Fercher 2:00:34

Ralf Buse 2:00:52

Judith Lütke Besselmann 2:01.05

Frank Roes 2:01:58

Willy Rothaus 2:09:01

Paola Feldhues 2:16:58

Margit Fercher 2:21:38

Thomas Lambrecht 2:22:08

Gisela Röttger 2:26:39

Stephanie Pigisch 2:26:40

Thomas Feldhues 2:29:11

Anke Terörde 2:39:27

Claudia Latoschinski 2:58:50

Rita Sennhenn-Wienhold 2:58:51

Daniela Wieck 3:18:37

Bernhard Schmallbrock 3:18:37

Marathon (42,2 km und 769 m Anstiege)

Armin Düpmeier 4:50:01

Christian Meimann 4:57:20

Ewald Wiesmann 5:05:53

Janne Lehmann 5:35:39

Supermarathon (73,9km und 1.867m Anstiege)

Benjamin Siegmund 9:06:35

Tanja Meimann 9:22:05