Seit gestern streifen die beiden neuen Schwarzbären Lea und Theo durch ihr über 1.700 Quadratmeter großes Außengehege in der neuen nordamerikanischen Tierwelt „Manitoba“ im Zoo Osnabrück. Bislang bewohnten die Patentiere des Modehauses L&T zur Eingewöhnung nur das Bärenhaus und das Vorgehege. Für Besucher sind sie jetzt gut zu sehen.
Neugierig knabberten sie an bunten Blättern, erklommen Baumstämme und nahmen bereits ein Bad im Bärenteich: Nachdem Lea und Theo die ersten zögerlichen Schritte in ihr Außengehege unternommen hatten, liefen die fast zwei Jahre alten Schwarzbären flott über die gesamte Anlage und erkundeten jede Ecke. „Theo war etwas mutiger als Lea und schwamm direkt eine Runde im Bärenteich. Anschließend schüttelte er sein feines schwarzes Fell im Sonnenlicht – das war toll zu beobachten“, berichtet Tanja Boss, Tierpflegerin und Revierleiterin von „Manitoba“. Am Bärenteich haben die Besucher einen besonders schönen Blick auf die Tiere, da nur das 2,50 tiefe Wasser und eine etwa 1,50 Meter hohe Glasscheibe sie voneinander trennen.
Bei der Gestaltung des Geheges ist neben der Sicherheit am wichtigsten, dass sich die Tiere wohlfühlen. Schwarzbären klettern beispielsweise – im Gegensatz zu den meisten anderen Großbärenarten – gerne an Baumstämmen empor oder nehmen ein Bad im Wasser. Tanja Boss beobachtete aufmerksam, wie Lea und Theo auf ihr neues Außengehege reagierten: „Für uns ist es schön zu sehen, dass die Tiere die verschiedenen Elemente, die wir ihnen zur Verfügung gestellt haben, wie Baumstämme, große Wurzeln oder Steine, sofort freudig annahmen.“
Bären nun auch für Besucher gut zu sehen
Vor gut zwei Wochen kamen die Schwarzbären aus dem niederländischen Zie-Zoo nach Osnabrück. Nach ihrer Ankunft verbrachten sie zunächst einige Tage in ihrer „Bärenhöhle“, dem Bärenhaus, und in dem kleineren Vorgehege, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Hier lernten sie bereits ihre Paten vom Osnabrücker Modehaus Lengermann und Trieschmann kennen, die ihnen auch die Namen Lea und Theo gaben. Nachdem die Bären nun ihr Außengehege erobert haben, können die Besucher die neuen Bewohner besonders gut sehen. Der etwa 120 Meter lange und bis zu 3,50 Meter hohe Höhenpfad durch „Manitoba“ ist ein optimaler Beobachtungsposten, um zu sehen, wie die Bären auf Bäume klettern oder durch das Laub laufen, während im Nachbargehege die Hudson-Bay-Wölfe die neuen Nachbarn interessiert beobachten.
Wissenswertes über die Schwarzbären (Ursus americanus)
Der Amerikanische Schwarzbär, oder Baribal, lebt weitverbreitet in Kanada und den USA, auch in Alaska sowie Teilen Mexikos sind die Raubtiere beheimatet. Die Fellfärbung des Schwarzbären reicht (meist abhängig vom Verbreitungsgebiet) von tiefschwarz über verschiedene Brauntöne bis hin zu cremefarben und ganz weiß. Diese letzte Farbvariante, der Kermodebär, wird von den Indianern auch „Geisterbär“ genannt. Vom Braun- und Grizzlybären unterscheidet sich der Schwarzbär durch eine geringere Körpergröße, eine flachere Stirn und eine recht lange, meist hell gefärbte Schnauze. Außerdem fehlt ihm der muskulöse Nackenbuckel der Braunbären. Der Grizzly ist der einzige natürliche Feind erwachsener Schwarzbären. Jungtiere werden auch von Pumas, Kojoten, Wölfen oder männlichen Schwarzbären gerissen.
Foto: Zoo Osnabrück (Hanna Rickert)