Literweise Blut: Blutspenderehrung im Sassenberger DRK-Heim

„Warum nicht hier und den Menschen das Häuschen zeigen“, hatte sich Norbert Ruhe, der Vorsitzende der DRK-Ortsgruppe Sassenberg, gedacht, als die diesjährige Blutspenderehrung anstand. Es sei nicht wahnsinnig herausgeputzt worden, sondern sehe immer so aus“, scherzte er zum Beginn der Veranstaltung.

Doch nicht das vor wenigen Jahren bezogene DRK-Heim an der Carl-Benz-Straße stand im Mittelpunkt des Abends, sondern die zahlreich erschienenen Blutspenderinnen und -spender, die jeweils auf eine sogenannte „runde Zahl“ zurückblicken können. Die Anzahl der von jeder anwesenden Person geleisteten Blutspenden reichte dabei von 25 bis hin zu schier unglaublichen 150.

Schon bei der Zahl 100 verwies Ruhe darauf, dass es sich dabei um 50 Liter Blut handele, die diese Spender gegeben haben. Seit 50 Jahren sei das in Sassenberg und Füchtorf möglich, erinnerte der Vorsitzende. Mit seiner Erzählung, dass das Blut damals in Flaschen abgefüllt worden sei, die beim Blutspendedienst geleert, gereinigt und anschließen wieder benutzt wurden, erntete er erstaunte Lacher. Die erfahrenen Spender wissen, dass seit Jahrzehnten bereits sterile Beutelsysteme befüllt werden. Dass aber rund 100 Liter Blut bei einer Lebertransplantation notwendig sind, schrieb doch vielen der Anwesenden deutliches Erstaunen ins Gesicht. Das meiste Blut werde von Unfallopfern benötigt, erläuterte Ruhe. Allerdings werde bereits circa jede vierte Blutkonserve zur Behandlung von Krebspatienten gebraucht.

Da dieser rote Saft so wichtig ist, ist auch die überdurchschnittlich hohe Spendenbereitschaft in Sassenberg sehr erfreulich. Sie liegt mit 425 Spendern in Füchtorf und 706 Spendern in Sassenberg bei rund neun Prozent der ortsansässigen Bevölkerung und damit weit über den NRW-weit gerechneten drei Prozent. Auch wenn die Zahl der Spender im Jahr 2021 um rund 300 gesunken ist, bleibt erfreulich, dass 3,8 Prozent der 1131 Spender des Vorjahres Erstspender waren. Ruhe wies daraufhin, dass alljährlich Ersatz für Spender gebraucht werde, die aus Alters- oder Krankheitsgründen nicht kein Blut mehr spenden können.

„Sie alle haben dazu beigetragen, dass die Krankenhäuser im Land trotz Coronapandemie ausreichend Blutkonserven zur Verfügung hatten, um kranke und verletzte Menschen zu versorgen“, lobte Norbert Ruhe die anwesenden Spender. Er bat darum, für die Blutspende zu werben, um die wichtige Aufgabe der flächendeckenden Versorgung weiterhin zu erfüllen.

Nicht alle der Spendenjubilare waren zur Ehrung gekommen.

Für 25 Spenden wurden Frederik Schepers, Bianka Wölki, Jannik Neukötter, Sandra Hartmann, August Hülsmann, Renko Möllers, Jessica Heitmann, Johannes Kellermann, Matthias Pries und Maria Garrido Rodriguez geehrt.

Auf 50 geleistete Blutspenden können Georg Hartmann-Niemerg, Petra Reckermann, Johanna Brameier, Klaus Feldmann, Christian König, Klaus Ruhe, Gisela Fugel, Tanja Wessel, Martin Beermann und Stephanie Lischka zurückblicken.

Stolze 75 Mal gaben Gabriele Abeck, Thomas Kunstleve, Konrad Nettelnstroth, Michael Strotmann, Christa Maßmann und Christian Nettelnstroth aus ihr Blut für den guten Zweck.

100 Mal – umgerechnet besagte 50 Liter – spendeten Thorsten Elfenkämper, Ralf Pelster, Andreas Lakenbrink, Günter Niemerg und Christiane Wienker.

125 Blutspenden leisteten Norbert Westbrink und Helmut Schwienheer, und die Zahl 130 steht neben dem Namen von Siegfried Putzer.

Einen besonderen Applaus erhielt Heinrich Rößmann. Sagenhafte 150 Blutspenden – und zwischenzeitlich, ebenso wie einige der anderen Spender, schon einige mehr – hat er in seinen Ausweisen stehen.

150 Blutspenden hat Heinrich Rößmann (2.v.li.) in seinen Ausweisen stehen. Dafür dankten ihm Philipp Klein, Meike Schwerter und Michael Rennemeier (v.li.)

Fotos: Joe Rieder