Löschfahrzeug in der polnischen Partnerstadt Olésnica übergeben

Am vergangenen Samstag, 29.April, hat eine Delegation der Feuerwehr Stadt Warendorf ein ausgedientes Löschgruppenfahrzeug in der Partnerstadt Olésnica an den ukrainischen Konsul Tokar Yuri übergeben. Olésnica liegt etwa 30km nordöstlich von Breslau.

Der Rat der Stadt Warendorf hat diese Spende wenige Wochen zuvor einstimmig zugestimmt und die Maßnahme in der Sitzung mit Applaus bedacht.

Die 800 km lange und 13 Stunden dauernde Reise, wurde von Mitgliedern der Feuerwehr aus dem Stadtverband mit einem Mannschaftstransportfahrzeug begleitet. Dabei waren Katharina Fortmann (Löschzüge Warendorf), Mike Barth (Löschzug Hoetmar), Daniel Micke (Löschzug Vohren), Lars Recker (Stellv. Leiter der Feuerwehr) und Frank Sölken (Amtsleiter für Brandschutz und Rettungsdienst der Stadt Warendorf).

„Bei einem fachlichen Gedankenaustausch mit dem Konsul und seinen Mitarbeitern, haben wir viele neue Aspekte der Situation erfahren, die durch die Medien nicht zu transportieren sind und wegen der Entfernung von uns noch nicht wahrgenommen worden sind“, fasst Frank Sölken die Reise zusammen.

„Das macht ein betroffen“, sagt Mike Barth der als Angehöriger der Bundeswehr bereits eigene Erfahrungen im Kosovo Krieg 2003 gemacht hat.

„Mir war die Aktion so wichtig, dass ich extra von meinem Studienort Hamburg in die Heimat Warendorf gekommen bin“, ist es auch für Katharina Fortmann eine Herzensangelegenheit dabei zu sein.

Daniel Micke beschreibt seine Motivationslage: „Ich habe das Löschfahrzeug in Vohren lange Jahre im Einsatz gefahren, und bin froh, dass es jetzt in der Ukraine noch gute Dienste leisten wird“.
„Als Leitung der Feuerwehr haben wir keine Sekunde mit unserer Zustimmung gezögert, als wir von dem Vorhaben erfahren haben“, zeigt sich Lars Recker überzeugt von der Richtigkeit der Spende.
„Wir sind mit ausgesprochener toller Gastfreundschaft durch die Partnerstadt Olésnica und ihrem Sozialdezernenten Janusz Marszalek empfangen worden“ erklärt Frank Sölken, der auf Warendorfer Seite Organisator und Ideengeber der Spendenaktion war.

Weil die Männer an der Front gebraucht werden, übernehmen jetzt unsere starken Frauen den Transfer von Hilfsgütern in die Ukraine, so der in Breslau ansässige ukrainische Konsul Tokar Juri. (siehe Bild).
Auf die Warendorfer Nachfrage, an was es im Moment am meisten fehlt, antwortet Yuri:

„Wir haben große Probleme unsere Verletzten von der Frontlinie in die Krankenhäuser zu transportieren. Es fehlen Rettungswagen und geländefähige Fahrzeuge wie Pickups. Auch machen uns die russischen Angriffe mit Phosphorbomben und fehlende Medikamente und Behandlungsmöglichkeiten von Phosphorverletzungen sehr zu schaffen.“

„Vielen herzlichen Dank für die tolle Warendorfer Solidarität, bitte lasst nicht nach uns weiterhin zu unterstützen bei diesem unendlichen Leid in unserem Land“, sagt Tokar Yuri, und zeigt den Warendorfer Feuerwehrleuten ein Bild von Sachspenden aus anderen Warendorfer Spendenaktionen an der Frontlinie in Bachmut.

Am Abend des 1.Mai, erfolgte die Rückmeldung, dass das Fahrzeug nun im Ort Tschuhujiw in der ost-ukrainischen Oblast Charkiw angekommen ist und dort eingesetzt wird. Somit hat das Fahrzeug nach der Übernahme in Olésnica weitere rund 1.600 Kilometer Fahrweg erfolgreich überstanden.

Derweil machten sich die Warendorfer mit dem Mannschaftstransportfahrzeug wieder auf dem Rückweg, und konnten ihre Reise am späten Sonntagnachmittag ohne Zwischenfälle erfolgreich in Warendorf abschließen.

Fotos: Feuerwehr Warendorf