Mittelaltermarkt in Warendorf am 16. und 17. Juli 2022

Herbei, ihr Gaukler, edle Fräuleins und Gesindel – Lasset uns ein mittelalterlich Marktfest feiern!

Auch die geheime Kunst des Alchemikus hatte nicht verhindern können, dass vor zweier Jahren die moderne Pestilenz, dies wundersame, unsichtbare, hochgemeine Winzigtier, getauft auf den Namen Corona, sich ausbreitete und die mittelalterlichen Märkte in Warendorf in ein Nichts verwandelten, das nurmehr Hoffnung ließ.

„Wir wollen es wieder wagen“, tat jüngst der edle Herr Veit Kröger in gemeinsamer Runde mit den Literaten kund. Sie sollen frohe Kunde in die Welt hinaus tragen: Am 16. und 17. des Monates Juli soll der Lohwall in Warendorf sich verwandeln in jene Welt, die in Realitas längst nicht mehr die unsere ist. Ein mittelalterlich Marktfest solle dortselbst gefeiert werden – mit Musikanten, Gauklern, Heerlagern, Händlern und Gästen von all überall.

Zirka 380 Teilnehmer werden beteiligt sein, und die Illusion der Zeitreise in die Vergangenheit zu einem Erlebnis machen, auf das Warendorf – und die hiesigen Anhänger der mittelalterlichen Welt – lange haben verzichten müssen. 24 Heerlager, 28 Händler und 14 Gastronomen, so Kröger, sind bislang fest angemeldet. „Alle ab 12 Jahren mit 2G Voraussetzung“, versichert der Vorsitzende des Vereins DubiWa. Die Vorgabe resultiert aus dem Planungsbeginn im September 2021 und stellt sicher, dass eventuelle Einschränkungen weniger Auswirkungen auf die Durchführung der Veranstaltung haben. Sie stellt zudem einen zusätzlichen Schutz für die Besucher dar, die nach aktuellen Corona-Regeln keine Voraussetzungen erfüllen müssen.

Wie viele Besucher es sein werden, kann Kröger noch nicht abschätzen. Er hofft sicherlich auf mehr als im Jahr 2019, als glühende Sonnenhitze viele Interessenten vom Besuch abhielten. „Es gab ein Defizit in der Kasse“, gibt Kröger unverhohlen zu, was er gerne in diesem Jahr mehr als ausgleichen würde. Denn die Überschüsse der Warendorfer Mittelalterfeste kommen stets sozialen Zwecken in Warendorf zugute.

Das Line-Up ist bereits vollständig: „Des Wahnsinns Fette Beute“ wird dabei sein, ebenso „Chapeau Claque Rouge“, die auf Stelzen für feurigen Spaß und Spektakel sorgen. „Das Gauklerpack“ mit Sack und Pack, sorgt für Kurzweil und Musik, ergänzt von „Celtic Voyager“, die das Samstagabend-Konzert geben und den Warendorfern noch vom jüngst gespielten Hafenfest bestens bekannt sind.

Weitere zwei beliebte Attraktionen haben ebenfalls ihr Kommen zugesichert: „Alchemikus-Magnus von Braunstein“ – „es zischt und qualmt, oh wie fein, das kann doch nur der Magnus sein!“ verspricht die Webseite www.mittelalterliches-marktfest-warendorf.de, und „Emscherflute“, die „so ab und zu als Walking Act, für Kurzweil sorgt und Freude weckt“.

Veit Kröger freut sich auf die Mitmachschmiede, eine Leder-Punzierschule und eine Gauklerschule für Kinder, die mit ihren lehrreichen Aktivitäten das Marktfest bereichern werden. Ganz neu seien ein Kulinarius mit Wildburgern dabei und auch die Mocca und Tee Bar, die Getränke in einem heißen Sandbecken zubereite.

Für weniger mittelalterliche, sondern zeitgenössische Informationsangebote, zeichnet Lara Ehrenbrink-Darpe verantwortlich, die sich selbst als Social-Media-Maus des Vereins bezeichnet. (Feministinnen aufgepasst: Der Satz lautet: „die sich selbst als Social-Media-Maus des Vereins bezeichnet“). Sie füttert die Community auf dem neuen Instagram Kanal mit allem wesentlichen rund um das Marktfest.

Der Dank des mittlerweile 6-köpfigen Orga-Teams geht an die Pfadfinder und die Jugendfeuerwehr, die mit ihrer Unterstützung den reibungslosen Ablauf wesentlich erleichtern. Ebenso an den Bauhof, für die immensen Leistungen. „Ein ganz besonderer Dank sogar!“, unterstreicht Veit Kröger, der auch das Engagement der Firmen Darpe Druck und Geistreich betont. „Auch toll, dass die Marktteilnehmer die Duschen am Freibad kostenlos benutzen dürfen“, lobt er die WEV und schließt zuletzt auch einen Dank an die Warendorfer Behörden an, die die Plakatierungsgenehmigungen wesentlich vereinfachen könnten, und auch für seit Jahren identische Bauanträge theoretisch auf teure zusätzliche Unterschriften verzichten könnten. Denn dies sind Taler, die später bei den Spenden fehlen.

Die am Eingang zu entrichtenden Taler sind nur etwas mehr geworden. Nach wie vor kostenfrei ist der Zutritt für Personen mit Schwertmaß unter 130 cm, 80-jährige in Begleitung ihrer Eltern und Personen ab GdB 50.

Die weiteren Preise:

Tageskarte ab 16 Jahre 9 Euro

Wochenendkarte ab 16 Jahre 15 Euro

Tageskarte bis 16 Jahre 6 Euro

Wochenendkarte bis 16 Jahre 9 Euro

Gewandete 6 Euro

Wochenendkarte Gewandete 9 Euro

Familienkarte 20 Euro

Wochenendkarte Familie 30 Euro.

Dass die Eintrittpreise nur sehr moderat angehoben wurden, ist auch auf das Engagement der Volksbank zurückzuführen. Deren Vertreter Daniel Hülsmann freut sich, dass das Geldinstitut die „besonders gelungene Veranstaltung“, so der Finanzfachmann, bereits zum zweiten Mal unterstützen kann.

Freuen sich darauf, dass endlich das 9. Mittelalterliche Marktfest in Warendorf stattfinden kann: Thomas Schröder und Lara Ehrenbrink-Darpe (DubiWa), Daniel Hülsmann (Volksbank) und DubiWa-Vorsitzender Veit Kröger (v.li.)

Fotos: Rieder