Neue Selbsthilfegruppe für Partner*innen von Menschen mit Depressionen

Eine Depression ist eine schwerwiegende und belastende Erkrankung. Krankheitssymptome wie Energie- und Hoffnungslosigkeit, mangelndes Selbstvertrauen, Schlafstörungen oder sozialer Rückzug gehören zum Krankheitsbild. Doch auch Angehörige von Menschen mit Depressionen stehen vor großen Belastungen. Zwar sind sie für Betroffene eine wichtige Stütze, stoßen jedoch oft an ihre eigenen Grenzen. 

Vor allem Partner*innen von Menschen mit einer Depression leiden unter den besonderen Herausforderungen im Zusammenleben mit Betroffenen. Menschen mit einer Depression benötigen viel Unterstützung. Dabei gerät das eine Partnerschaft kennzeichnende Geben und Nehmen, das Füreinander da sein, ins Ungleichgewicht. Die Folge: Viele Partner*innen fühlen sich der Erkrankung und den Folgen gegenüber überfordert und hilflos, manche denken sogar an eine Trennung. 

Auch Anne (Name geändert) ergeht es so. Im Zusammenleben mit ihrem Partner erlebt sie viele Höhen und Tiefen. Sie berichtet vom Gefühlschaos und Schuldgefühlen ihrem Partner gegenüber und sagt: „Für Angehörige von Menschen mit Depressionen gibt es viele Ratschläge, die logisch klingen, etwa, dass man auf sich aufpassen, auf den eigenen Energiehaushalt achten und natürlich Zeit für sich nehmen soll. Allerdings ist die Umsetzung dieser Ratschläge oft begleitet von einem schlechten Gewissen, von dem Gefühl, dass ich nicht genug für meinen Partner da bin.“ 

Anne hat sich entschieden, mit Menschen darüber zu sprechen, denen es genauso geht. Deshalb gründet sie eine Selbsthilfegruppe, die sich an Partner*innen von Menschen mit Depressionen richtet. Ihr Ziel ist es, in einem geschützten Rahmen in den Austausch zu gehen und über die alltäglichen Probleme und die eigenen gemischten Gefühle zu sprechen. „Außerdem sollen die Treffen ein Ort sein, wo wir uns eine kleine Auszeit nehmen – etwas für uns tun und Kraft tanken können“, so die Gruppengründerin. 

Die Selbsthilfegruppe trifft sich jeden zweiten und vierten Donnerstag im Monat von 19:00 bis 20:30 Uhr in den Räumlichkeiten der Selbsthilfe-Kontaktstelle Kreis Warendorf. Ein erstes Treffen findet am 26. Oktober statt. Interessierte Partner*innen von Menschen mit Depressionen können sich melden bei der Selbsthilfe-Kontaktstelle Kreis Warendorf unter 0 25 81 46 799 88 oder per E-Mail unter selbsthilfe-warendorf@paritaet-nrw.org.

Info-Box:

Die Selbsthilfe-Kontaktstelle Kreis Warendorf 

Die Selbsthilfe-Kontaktstelle ist eine Beratungsstelle rund um das Thema Selbsthilfe und Selbsthilfegruppen. Die Hauptaufgaben der Selbsthilfe-Kontaktstelle sind die Information und Beratung über Selbsthilfe, die Vermittlung in Selbsthilfegruppen und die Unterstützung bestehender Gruppen und Gruppengründungen. Neben ihren Hauptaufgaben verweist die Selbsthilfe-Kontaktstelle auf professionelle Unterstützungsangebote und übernimmt somit eine wichtige Lotsenfunktion im Gesundheits- und Sozialbereich des Kreises. Weitere Informationen unter http://www.selbsthilfe-warendorf.de oder unter Telefon: 0 25 81 46 799 88.