Ministerpräsident Hendrik Wüst verleiht die Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen an 22 Bürgerinnen und Bürger.
Ministerpräsident Wüst: Die Retterinnen und Retter sind Maßstab und Vorbild für uns alle – auf diese herausragende Zivilcourage bin ich als Ministerpräsident sehr stolz.
Die Staatskanzlei teilt mit: Ministerpräsident Hendrik Wüst wird am Freitag (1. April 2022) in Münster 22 Retterinnen und Retter mit der der Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen auszeichnen. Alle Geehrten haben unter Einsatz ihres eigenen Lebens andere Menschen aus einer lebensbedrohlichen Notlage gerettet – vor dem Ertrinken, vor dem Verbrennen in Häusern und Autos oder vor gewalttätigen Übergriffen. Sechs weitere Rettungshelfer ehrt der Ministerpräsident mit einer Öffentlichen Belobigung.
Im Rahmen einer Feierstunde im „Speicher 10“ in Münster dankt der Ministerpräsident den Retterinnen und Rettern für ihre herausragenden Taten: „Mit der Rettungsmedaille ehren wir mutige Frauen und Männer, die ihren Mitmenschen entschlossen und besonnen geholfen haben. Viele der Retterinnen und Retter sind über sich hinausgewachsen: Sie haben sich selbst in Lebensgefahr begeben, dabei dennoch einen kühlen Kopf bewahrt, und dadurch Menschen in größter Not gerettet. Mein großer Dank gilt den Frauen und Männern, die, ohne lange darüber nachzudenken, geholfen haben, und sich eine Öffentliche Belobigung verdient haben.“
Ministerpräsident Wüst weiter: „Die Geehrten sind Maßstab und Vorbild für uns alle. Es wäre schlecht um unsere Gesellschaft bestellt, wenn es nicht immer wieder Menschen gäbe, die ohne zu zögern anderen beistehen. Sie verdienen unser aller Wertschätzung und unseren großen Respekt. Auf diese herausragende Zivilcourage, für die es in unserem Land noch viele weitere Beispiele gibt, bin ich als Ministerpräsident sehr stolz.“
Die Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen wird seit 1951 auf der Grundlage des Gesetzes über die staatliche Anerkennung für Rettungstaten des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen. Mit ihr werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens andere Menschen aus einer lebensbedrohlichen Notlage gerettet haben. Insgesamt wurde die Medaille aus massivem Silber bisher an 1.336 Bürgerinnen und Bürger verliehen.
Darüber hinaus sieht das Gesetz auch die Möglichkeit einer sogenannten Öffentlichen Belobigung für diejenigen Helferinnen und Helfer vor, die ohne Einsatz ihres eigenen Lebens die Rettung unterstützt haben.
Die Rettungstaten in chronologischer Reihenfolge:
- Die Polizeikommissare Florian Mühlenbrock aus Haltern am See und Till Braun aus Gladbeck befreiten am 27. Mai 2019 nach einem schweren Verkehrsunfall auf der A2 den eingeklemmten Fahrer aus seinem brennenden LKW.
- Polizeikommissar Rouven Fassbender aus Essen rettete am 19. Juni 2019 zwei Menschen aus einem brennenden Hotelzimmer.
- Heidi Dinser und ihr Sohn Kevin aus Düsseldorf retteten am 29. Juni 2019 einem Mann das Leben, der von einem anderen mit einem Messer angegriffen wurde.
- Max Schmihing aus Osnabrück verhinderte am 17. Juli 2019 das Ertrinken eines Mannes im Dortmund-Ems-Kanal.
- Am 21. Juli 2019 retteten Ramazan Gülcan und Norbert Jansen, beide aus Königswinter, einen dreijährigen Jungen vor dem Ertrinken aus dem Rhein. Herr Jansen erhält eine Öffentliche Belobigung (in Abwesenheit).
- Klaus Böggemann und Niklas Böggemann aus Mettingen sowie Kevin de Graaf aus Recke verhinderten am 28. August 2019, dass ein Mann einen Messerangriff auf eine Frau fortsetzen konnte.
- Nico Brown aus Telgte und Roland Bielesch aus Münster retten am 26. Oktober 2019 eine Person vor dem Ertrinken aus der Ems. Herr Bielesch erhält eine Öffentliche Belobigung (in Abwesenheit).
- Nino Buscher aus Grefrath, Joshua Glasmachers aus Nettetal und Niclas Faßbender-Hunger aus Willich zogen am 7. Januar 2020 einen Mann knapp vor einem herannahenden Zug von den Gleisen.
- Wilfried Maehler, Michael Ide und Polizeioberkommissarin Anna Striepeke, alle aus Bochum, befreiten am 21. Februar 2020 eine Frau aus einem tiefen Schacht.
- Edmund Surwehme aus Witten und Heiko Kaminski aus Bochum halfen am 5. März 2020 einem Mann aus der Ruhr.
- Matthias Wysocki, Tobias Allnoch und Maximilian Fritzsche, alle aus Mönchengladbach, verhinderten den Tod eines gehbehinderten Autofahrers in seinem brennenden Auto am 9. März 2020.
- Kriminalhauptkommissar Kai Daubitz und Daniel Wurl, beide aus Essen, kamen am 19. April 2020 einer Frau in einer brennenden Wohnung zu Hilfe. Herr Daubitz wird in Abwesenheit ausgezeichnet, Herr Wurl erhält eine Öffentliche Belobigung.
- Christian Krause, Raimund Behrens und Joel Stöckmann, alle aus Duisburg, retteten am 6. August 2020 zwei Kinder vor dem Ertrinken aus dem Rhein. Sie erhalten eine Öffentliche Belobigung (Herr Stöckmann in Abwesenheit).