„Links eröm un rächs eröm, jeder föhlt sich wohl he en dem Jewöhl“ singen die Bläck Fööss in ihrem Buuredanz – und ähnlich wird es auch beim Warendorfer Rosenmontagszug am 3. März zugehen, wenn der närrische Lindwurm sich auf einer neuen Route durch die Altstadt schlängelt. Und zwar nicht auf der „neuen“ Route, sondern auf einer „ganz neuen“.
Dass der Zug von den Baustellen in der Warendorfer Altstadt betroffen sein würde, stand schon länger fest und einen neuen – im Prinzip sogar uralten und bis vor Jahren genutzten – Weg gab es deswegen schon. Doch der hätte nicht nur für die Bevölkerung, sondern auch für Sicherheits- und Rettungsdienste eine große Einschränkung bedeutet, weil der Zug damit zwei Mal die Andreasstraße gequert hätte, um in das Gebiet Brinkstraße westlich der Andreasstraße zu kommen.
Dieser Plan wurde am Mittwochabend, Minuten vor der traditionellen Vorbereitungssitzung für den Rosenmontagszug im Haus Allendorf, einhellig verworfen, um die wichtige Nord-Süd Verbindung nicht zu blockieren.
Die Änderungen betreffen den 4,8 Kilometer langen Zug ab dem Wilhelmsplatz. In diesem Jahr wird er bereits direkt davor von der Münsterstraße in die Emspromenade abbiegen. Über Bleichstraße, Gartenstraße und Brinkstraße zieht sich der Narrentross Richtung Wilhelmsplatz, biegt an der dortigen Kreuzung nach rechts in die Münsterstraße ein und befindet sich dann, bis auf die letzten Meter, wieder auf seiner bekannten Strecke. Allerdings wird er von der Kurze Kesselstraße, Höhe Gaststätte Zur Sonne, nach links in die Freckenhorster Straße abbiegen, um Richtung Markt und Auflösung zu gelangen. „Über die Freckenhorster Straße ist der Zug noch nie gefahren“, erinnert sich Klemens Westrup, Präsident des Bürgerausschuss Warendorfer Karneval e.V., der die Vorbereitungssitzung am Mittwochabend leitete.
Darin erinnerte Uwe Amsbeck im Rückblick an das vergangene Jahr, das im Rosenmontagszug 91 Zugnummern bot. 30 Anmeldungen lägen bereits für 2025 vor, ergänzte Westrup. Es folgte eine ausführliche Vorstellung des gesamten Karnevalsfahrplans. Nachdem Ralf Sawukaytis den alljährlichen Werbeblock für die Lose zur Unterstützung des Straßenkarnevals geliefert hatte – Stück 1 Euro, Hauptpreise je ein Reisegutschein über 500 bzw. 300 Euro, sowie viele weitere Preise und Gutscheine – richtete sich das Hauptaugenmerk auf die neuen Verordnungen für die Wagen. Dafür habe man im Kreis eine rechtssichere Lösung gefunden, fehlende Betriebserlaubnisse können vermittels der Anerkennung des TÜV-Gutachtens erteilt werden, so Westrup.
Die weiteren Ausführungen glichen den Vorjahren, vor allem mit den Appellen an die jüngeren Teilnehmer, den Zug als Karnevalszug und nicht als Love-Parade zu begreifen. Tim Sawukaytis unterstrich für das Ordnungsamt, dass streng durchgegriffen werde wenn nötig. Dies gelte vor allem für verbotenen Alkohol„genuss“ Minderjähriger, sowie aggressives Verhalten.
Präsident Klemens Westrup freute sich, dass auch „Annemarie“ Laura Caspers, der amtierende Prinz Totti I., alias Thorsten Habermeier, und Hofmarschall Thomas Steinhoff an der traditionellen Vorbereitungssitzung für den Rosenmontagszug teilnahmen (v.li.)
Fotos / Grafik: Warendorfer Karneval