Über einen Mangel an Einsätzen konnten sich die Notfallseelsorger im Kreis Warendorf auch im zurückliegenden Jahr nicht beklagen. 113 Mal wurden sie 2016 von den Leitstellen der Polizei oder der Feuerwehr gerufen. Das waren nur 13 Einsätze weniger als 2015 – dem bisherigen Rekordjahr seit der Gründung der Notfallseelsorge im Kreis Warendorf2002. Der Jahresbericht für 2016 stand im Mittelpunkt des Erfahrungsaustauschs im Kreishaus, an dem neben Vertretern der Notfallseelsorger und dem Landrat auch die Ordnungsdezernentin des Kreises, Petra Schreier, sowie Vertreter von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr teilnahmen.
31 Seelsorgerinnen und Seelsorger der evangelischen und katholischen Kirche sowie aus dem Bereich der Freikirchen gehören zum Team und sind über eine Rufbereitschaft rund um die Uhr zu erreichen. 21 davon sind hauptamtliche Seelsorger, die anderen sind ehrenamtlich tätig. Sie begleiten Menschen, die sich in einer akuten seelischen Notlage befinden. „Für Ihren Einsatz möchte ich Ihnen mein herzliches Dankeschön aussprechen. Diese Zusammenarbeit ist beispielhaft für gelebte Ökumene“, sagte Landrat Dr. Olaf Gericke.
„Ihre Arbeit genießt eine hohe Akzeptanz und großes Vertrauen bei Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei. Das zeigt die hohe Zahl der Einsätze“, sagte Landrat Dr. Olaf Gericke. Dabei wies er darauf hin, dass sich hinter jedem Einsatz großes Leid für die betroffenen Menschen verberge. „Umso wichtiger ist es, den Menschen in Notsituationen seelischen Halt zu geben“, so der Landrat.
Dem Leitungskreis der Notfallseelsorge im Kreis gehören u.a. Pfarrerin Alexandra Hippchen an, die auch evangelische Koordinatorin der Notfallseelsorge für Münster und das Münsterland ist, sowie Michael Spanke, Geschäftsführer des Kreisdekanats Warendorf.
Die 113 Einsätze der Notfallseelsorger im Kreis waren mehr oder weniger gleichmäßig über das ganze Kreisgebiet verteilt – und die Anlässe waren wieder sehr vielfältig. Die Alarmierungen bei plötzlichen Todesfällen bzw. Erkrankungen im häuslichen und außerhäuslichen Bereich standen mit 40 Prozent wie 2015 (42 Prozent) an der Spitze. Bei 21 Prozent der Einsätze (2015: 17) wurden die Notfallseelsorger zu Verkehrsunfällen oder anderen Unfällen gerufen. Bei 20 Prozent (2015: 14) ging es darum, gemeinsam mit der Polizei eine Todesnachricht zu überbringen. Nach Suiziden waren 15 Prozent der Einsätze der Notfallseelsorger in (2015: 14) erforderlich. (Kreis Warendorf)
Unser Foto zeigt: Der Leitungskreis der Notfallseelsorge im Kreis stellte seinen Erfahrungsbericht 2016 vor. Im Bild, hintere Reihe v.l.: die Notfallseelsorger Thomas Linsen und Martin Kofoth, Kreisbrandmeister Herbert Gottmann, Frank Sölken (Leiter der Kreisleitstelle für Feuerschutz und Rettungsdienst) und Michael Frerich (Kreisordnungsamt); Mitte: Michael Spanke (Leitungskreis Notfallseelsorge) und Ralf Holtstiege (Leiter Kreisordnungsamt) sowie vorne v.l.: Alexandra Hippchen (Leitungskreis Notfallseelsorge), Landrat Dr. Olaf Gericke, Notfallseelsorger Frank Vortmeyer, Kreisordnungsdezernentin Petra Schreier, Notfallseelsorger Friedrich Vogelpohl und Polizeidirektor Christoph Ingenohl.