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Ohne Karte und ohne Routenplaner zum Ziel – Knotenpunkte weisen Radfahrern den Weg

In den Niederlanden ist das System seit langem im Einsatz und auch der direkt an das Nachbarland angrenzende Kreis Borken hat die intelligente und sehr simple Routenführung für Radfahrer längst übernommen. Nun soll es auch im Kreis Warendorf, im weiteren Münsterland, in ganz NRW und mutmaßlich sogar in der gesamten Bundesrepublik nutzbar werden: das neue Knotenpunktsystem.

Es vereinfacht das Fahren mit der Leeze für Ortsfremde deutlich. Denn Auswärtige, vor allem Touristen, interessierten sich nun mal nicht für Stadt- und Kreisgrenzen, sondern dafür, wie sie von A nach B kommen, beschrieb Landrat Dr. Olaf Gericke beim Pressetermin zur Vorstellung des Systems und der Eröffnung des diesjährigen Stadtradelns die Situation.

Das Prinzip ist einfach. Auf immer gleich aussehenden Wegweisern, die jeweils die deutlich sichtbare Nummer dieses jeweiligen Knotenpunkts tragen, finden Zweiradfahrer Hinweispfeile für verschiedene Nah- und Fernziele, sowie die Nummer des nächsten Knotenpunkts auf diesem Weg. Da alle Kreuzungen und Abzweigungen derartig ausgeschildert sind, ist eine zusätzliche Orientierung vermittels Karten oder Routen-App nicht nötig. Niemand muss sich mehr Richtungen, Ortsnamen, Kilometerangaben oder im kompliziertesten Fall ganze Strecken merken – die Knotenpunktnummern führen zum Ziel. Die Route kann man sich vorab vermittels dieser Nummern zusammenstellen. Karten gibt es bei der Touristischen Arbeitsgemeinschaft und in allen Tourismusbüros.

Allein der Kreis Warendorf verfüge über 800 Kilometer Radwege, so der Landrat. 124 Knotennetzpunkte wurden hier aufgebaut, zudem soll das System durch 54 Informationstafeln ergänzt werden, die derzeit auf Hochtouren produziert werden. Sie sollen an ausgewählten Knotennetzpunkten installiert werden. Die Kosten für das Knotenpunktsystem im Kreis werden vom Land mit 70% gefördert. Sie betragen rund 187.000€.

Mit diesem System können sich auch all jene Radler bestens informieren, die am kreisweiten Stadtradeln teilnehmen wollen. Im Vorjahr haben über 5.000 angemeldete Leezentreter an 21 Aktionstagen rund 1,4 Millionen Kilometer eingefahren und dem Kreis europa- und deutschlandweit den Platz als „Bester Newcomer“ in der Kategorie 100.000 bis 499.999 Einwohner eingebracht. In diesem Jahr wollen alle 13 Städte und Gemeinden des Kreises Warendorf mitmachen. Telgtes Bürgermeister Wolfgang Pieper ergriff im Namen der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister das Wort. Er wünscht sich, und sprach damit sicher im Namen aller Orte, dass Planungen besser aufeinander abgestimmt werden, dass nicht Straßen, Radwege, Bahnlinien und weitere von vielen unterschiedlichen Stellen geplant werden, sondern verkehrsträgerübergreifend geplant werde. Auch das verstehe er unter der Forderung „Mobilität neu denken“.

So wie das – hier beispielhaft am Kreishaus – aufgestellte Modell, haben alle Knotenpunkte ein einheitliches Aussehen