„Onkel Joseph“ wäre stolz auf ihn – Kurator Rainer Budde verabschiedet und mit Josephs-Krone ausgezeichnet

Es war das Jahr 2014 als der Warendorfer Rechtsanwalt und Notar Rainer Budde das Amt des Kurators der Stiftung des Warendorfer Josephs-Hospitals übernahm und mit dem neuen Kuratorium Ruhe in die seinerzeit stark schwankenden Geschicke des Hauses brachte. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Zukunft des Krankenhauses in jenen Jahren stark gefährdet war, und dass damit der Auftrag des Stifters Franz-Joseph Zumloh, der das Krankenhaus auf einer von Kirche und Politik unabhängigen Basis wissen, ins Wanken zu geraten drohte.

Budde, der mit seiner Frau Elisabeth seit 40 Jahren in Warendorf lebt, war sowohl in der Sache, als auch in den Verflechtungen im Ort erfahren genug, um sich dieses Ehrenamt zuzutrauen. Von Anfang an entwickelte er ein tiefes Vertrauensverhältnis zu allen Beteiligten, nahm in zugewandter, menschlicher Art alle mit auf den Weg, die Situation des Krankenhauses nicht nur zu stabilisieren, sondern neu auszurichten.

Legendär seine Einschätzung, dass das Warendorfer Krankenhaus das(!) Behandlungszentrum im Städtedreieck Münster, Bielefeld, Osnabrück sei, bzw. werden müsse. Rainer Budde sollte, wie die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, recht behalten. Der Neubau des Bettenhauses mit neuer Intensivstation und einer neuen Zentralen Notaufnahme (ZNA), hat dem Krankenhaus den Weg geebnet, als regionales Traumazentrum eine wichtige Funktion in der überregionalen Gesundheitsversorgung zu übernehmen. Auch die Eröffnung einer speziellen Schlaganfallabteilung, der sogenannten „Stroke-Unit“, war nur durch die besondere Stellung des Hauses zu sichern. Die aktuelle Erweiterung des Zentrums für Endoskopie und Kardiologie, sowie der Bau des Gesundheitszentrums II sind weitere Beispiele für vorausschauende Anpassungen an die Notwendigkeiten der Krankenversorgung und Gesundheitsvorsorge in der Region. Die in die Zeit der stets ehrenamtlichen Kuratortätigkeit von Rainer Budde fallenden Erweiterungen des medizinischen Leistungsspektrums im Josephs-Hospital sind mannigfaltig.

Kurzum: Der Weg, den Rainer Budde mit seiner jetzigen Nachfolgerin und vorherigen Stellvertreterin Doris Kaiser beschritten hat, hätte „Onkel Joseph“, wie Budde den Stifter Franz-Joseph Zumloh immer liebevoll nannte, bestens gefallen.

Somit fiel die Entscheidung, ihn bei seiner offiziellen Verabschiedung zum sechsten Träger der Josephs-Krone zu machen, im Kuratorium einstimmig und zur großen Freude aller Kuratoriumsmitglieder aus. Diese als Anstecknadel ausgeführte Krone aus 585er Gold mit zwei Brillanten, ist angelehnt an die Bürgerkrone, mit der die Warendorfer Bürger im 19. Jahrhundert den Stifter des Krankenhauses geehrt hatten.

Die Auszeichnung erfolgte gegen Ende der Verabschiedung, zu der zahlreiche Weggefährten, viele derzeitige und ausgeschiedene Mitarbeitende aus dem Krankenhaus, Bürgermeister der Region sowie Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Kirche gekommen waren. Ihre Anwesenheit machte die große Wertschätzung für den Verabschiedeten deutlich, die sich ebenfalls in den Redebeiträgen ausdrückte. „Herr Budde, Sie haben einen unschätzbar wertvollen Beitrag für das Krankenhaus geleistet. Sie haben Josephs-Hospital gelebt!“, brachte es Doris Kaiser mit wenigen Worten auf den Punkt.

Rainer Budde blieb in seinen Worten auch bei seinem Abschied bescheiden und sprach von viel Gutem, das vom Kuratorium für das Josephs-Hospital erreicht worden sei. Bereits vor und zu Beginn seines Wirkens, war sein Tun von dieser Bescheidenheit geprägt. „Ich habe in meinem Leben so viel Glück gehabt, dass ich es dem lieben Gott und der Gesellschaft schuldig bin, etwas zurück zu geben. Ich muss das einfach machen“, hatte er zu sich selbst gesagt. Und dann einfach gemacht, was oft gar nicht so einfach war. Aber sehr erfolgreich.

„Onkel Joseph“ wäre stolz auf ihn!

Zahlreiche Menschen wollten dem Abschied des geschätzten Kurators beiwohnen

Dr. med. Egbert Briese hielt die Laudatio auf seinen langjährigen Freund

Rainer Budde erhielt zum Abschied ideenreiche Geschenke, darunter ein Portrait des Stifters im Stil von Andy Warhol, ein Erinnerungsbuch und eine Flasche des legendären Josephs-Tropfen

Ein letztes Mal im Mittelpunkt, aber stetig im Gedächtnis: Rainer Budde mit Kuratorium und wichtigen Vertretern des Krankenhauses

Nachfolgerin Doris Kaiser heftete Rainer Budde die Josephs-Krone ans Revers

Fotos: Joe Rieder