In der Frühjahrssitzung des Polizeibeirates informierten Landrat Dr. Olaf Gericke und Polizeidirektor Christoph Ingenohl über das neue Einsatztraining der Polizei. Angesichts der abstrakt hohen Gefahr von Terroranschlägen wurden die Trainingsinhalte angepasst. Die Beiratsmitglieder hatten die Möglichkeit, eine der neuen Schutzwesten oder eine (nicht scharfe) Trainings-Maschinenpistole in die Hand zu nehmen.
Zunächst stand jedoch die Vorstellung des Jahresberichtes der Kreispolizeibehörde 2016 auf der Tagesordnung. Behördenleiter Dr. Olaf Gericke stellte heraus, dass der Kreis Warendorf erneut der sicherste Kreis im Münsterland war. Trotz eines leichten Anstieges der bekannt gewordenen Straftaten um knapp 3 % wurde im Kreis Warendorf die niedrigste Kriminalitätsbelastung verzeichnet. Die Aufklärungsquote lag weiter stabil über 50 %. Dr. Gericke verhehlte jedoch nicht, dass die Entwicklung beim Wohnungseinbruch auch im Vergleich mit den Münsterlandbehörden schlecht verlaufen sei. Auch wenn die Aufklärungsquote auf mehr als 19 % gesteigert werden konnte, haben mehr als 800 Fälle das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger beeinträchtigt. Dr. Gericke und Polizeidirektor Christoph Ingenohl äußerten sich für das laufende Jahr vorsichtig optimistisch. Derzeit werden deutlich weniger Wohnungseinbrüche registriert. Erstmals seit drei Jahren könnten die Zahlen wieder zurückgehen. Die Polizei setzt weiter auf ihre Präsenzkonzepte, Interventionseinsätze und auf die Beratungsangebote der Kriminalprävention.
Dr. Gericke und Ingenohl berichteten weiter über die im vergangenen Jahr zurückgegangenen Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Beispielsweise sind die Geschwindigkeitsunfälle außerhalb von geschlossenen Ortschaften um 12 % zurückgegangen. Auf der anderen Seite sind diese Unfälle innerorts leicht angestiegen. Die Zahl der verunglückten Radfahrer lag mit 355 weiter hoch. Die Maßnahmen zur Verkehrsunfallbekämpfung werden fortgeführt, die Verkehrsteilnehmer sollen möglichst sicher an ihre Ziele kommen.
Dankbar nahmen die Mitglieder des Beirates die Informationen zum fortentwickelten Einsatztraining der Polizei auf. „Die Polizei muss aktuellen Terrorgefahren begegnen“, führte Ingenohl aus, „sie muss sich taktisch sicher bewegen können und über eine sichere Ausstattung verfügen.“ Auch die Beamtinnen und Beamten aus dem Kreis Warendorf müssten damit rechnen, im Falle eines Anschlages landesweit eingesetzt zu werden, so Ingenohl. Deshalb habe das Land die Schutzwesten erneuert und zum Beispiel die Visiereinrichtung der Maschinenpistole fortentwickelt. Nach der Ertüchtigung eines Trainingsgeländes können die Einsatztrainings bald beginnen. Damit gehört die Kreispolizeibehörde Warendorf zu den ersten Behörden landesweit, die nach den neuen Vorgaben trainieren können.
Mit Worten des Dankes an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei schloss die Vorsitzende Theresia Gerwing (CDU) die Sitzung.
v.l.n.r. Birgit Harrendorf-Vorländer (SPD), Hans-Heinrich Eisenhuth (FDP), Natalie Wagner (SPD), Polizeidirektor Christoph Ingenohl, Ursula Mindermann (Bündnis 90/ Die Grünen), Bernhard Poppenberg (FWG), Landrat Dr. Olaf Gericke, Henrich Berkhoff (CDU), die Vorsitzende des Polizeibeirates Theresia Gerwing (CDU), Burkhard Marx (CDU), Robert Strübbe (CDU), Guido Gutsche (CDU) und Günter Holz (SPD).