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Postkarten als Zeitzeugen: Ausstellungsvorbereitungen in der ebbers-Galerie

Eine Stadt ändert ihr Gesicht – eine Veränderung, die oftmals schleichend vor sich geht, die wir nur in der Distanz erkennen und begreifen können. Um die Entwicklung deutlich zu machen haben Beate Trautner und Rudolf Berger die Idee für die nächste Ausstellung in der ebbers-Galerie entwickelt: Postkarten- Motive des vergangenen Jahrhunderts von den alten Standorten aus neu zu fotografieren.

Viele Diskussionen und Fotoversuche brauchte es, bis die Beiden ein „stimmiges“ Ergebnis erzielten. Basis für die ganzen Überlegungen war die Ansichtskartensammlung von Hans Rennemeier, der seine Bilder zur Verfügung stellte. Da war die Qual der Wahl groß: es gibt Straßen, die haben sich in den letzten hundert Jahren so gut wie nicht verändert – nur mit geschultem Blick und manchmal mit einer Lupe, lassen sich Veränderungen erkennen. Und es gibt Straßenzüge, da steht nichts mehr, alle Häuser sind abgerissen, die Grundstücke neu bebaut.

Kommt da Wehmut auf? „Nein“, sagt Rudolf Berger, „wir dürfen nicht dem nachtrauern, was wir nicht ändern können. Wir leben im Hier und Jetzt, wir leben in Warendorf inmitten von Originalen, wir blicken auf mehr als 600 Jahre Baugeschichte.“

Beate Trautner hat mit viel Akribie die alten Standorte ausfindig gemacht, manches beim Fotografieren erlebt. Ihre Aufnahmen aus den letzten Monaten zeigen die Veränderungen auf, die Fotos sind, wie die alten Postkarten, Zeitzeugen einer „Entwicklung“ des Warendorfer Stadtgesichts.

Zu den Bildern hat Rudolf Berger kurze Texte geschrieben, die auf Besonderheiten hinweisen. Außerdem gibt es ein Heft, das die Ausstellung begleitet; so lassen sich die Veränderungen in den Straßenfronten und Plätzen auch zuhause mit Freunden und Freundinnen diskutieren.

Dankbar ist Rudolf Berger für die Unterstützung durch das Quartiersbüro und den Altstadtfond der Stadt Warendorf sowie den Ministerien, die als Sponsoren mithalfen, die Ausstellung zu realisieren.

Die Dokumentation dieser Veränderung ist in der Ebbers-Galerie vom 30. August bis 30. September während der regulären Öffnungszeiten des Modehauses Ebbers (Montag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr) zu sehen, aber auch an den Sonderöffnungen bei der Pferdenacht (2. Sept.) und der „Nacht der Museen“ (3. Sept.) bis weit in die Abendstunden.

Beate Trautner und Rudolf Berger bei der Zusammenstellung der Vergleichsbilder. Foto: Saskia Wessel-Terharn