
Bei der diesjährigen Radtour durch Ostbevern schauten sich die Verwaltungsspitzen von Kreis und Stadt die schönsten Seiten des Beverdorfes an – und entdeckten dabei allerhand Neues und Bemerkenswertes.
Die Gruppe traf sich an der Beverhalle und ging von dort zur Franz-von-Assisi-Grundschule, wo in diesem Jahr drei erste Klassen unterrichtet werden. Um den zusätzlichen Platzbedarf zu decken, setzt die Schule auf eine Pavillonlösung. Ihre Behaglichkeit haben die Pavillons schon in ihrer früheren Nutzung als provisorische Kita an der Wagenbauerstraße unter Beweis gestellt. Sobald man sie betritt, ist das Raumgefühl kaum von einem massiven Gebäude zu unterscheiden. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass sie je nach Bedarf erweitert oder auch zurückgebaut werden können.
Ein ungewöhnliches Klimaprojekt war das nächste Ziel der Radtour. Auf dem Friedhof haben vier Studentinnen der Hochschule Enschede zusammen mit Kindern und Jugendlichen des Kinder- und Jugendwerkes Ostbevern eine Brachfläche naturnah umgestaltet. Auch die Josef-Annegarn-Schule unterstützte das Projekt und richtete dort mit Schülerinnen und Schüler ein Klassenzimmer unter freiem Himmel ein. Mit einer Bruchsteinmauer, Benjeshecken und Insektenhotels fördert die Fläche die Artenvielfalt und bietet Lebensraum für unzählige Tiere und Insekten. Zudem wird der Friedhof zu einem Begegnungsort von Jung und Alt. „Diese Fläche hat viele Augen und Ohren geöffnet“, wusste Bürgermeister Karl Piochowiak zu berichten. Auch der Landrat war beeindruckt davon, wie gut sich zwei so unterschiedliche Orte miteinander verbinden.
Ein Kunstwerk der besonderen Art gibt es an der KulturWerkstatt zu bestaunen – oder eben auch nicht. Der Graffiti-Künstler Andreas Plautz alias SMOE hat hier eine außenliegende Treppe optisch verschwinden lassen. Steht man im passenden Winkel vor dem Gebäude, wirkt die Treppe wie verpixelt. Natürlich war der Wettbewerb um das beste Foto des Kunstwerkes unter den Gästen schnell eröffnet.
Nach einem kurzen Stopp an der ersten und einzigen Fußgängerzone der Gemeinde am Kirchplatz ging es weiter zum FairTeiler. Hier warteten schon Erwin Kock und Hubert Wördemann, um das Erfolgsprojekt vorzustellen. Seit 15 Jahren werden hier Lebensmittel an Bedürftige gegen einen kleinen Geldbetrag abgegeben. 60 Personen kümmern sich ehrenamtlich darum, dass rund 320 Menschen jede Woche Lebensmittel erhalten. Sie werden von Supermärkten und Produzenten aus Telgte, Everswinkel, Sassenberg und Warendorf zur Verfügung gestellt. Die Ausgabe ist professionell organisiert und als Rundkurs durch verschiedene Räume angeordnet. Mehrere Kühlhäuser sorgen dafür, dass die Waren frisch bleiben.
„Hier merkt man, wie gut es einem geht, zu Hause einen gefüllten Kühlschrank zu haben“, sprach der Landrat aus, was viele dachten. Trotz unseres Sozialstaates sei der Bedarf nach Tafeln und Teilern gegeben.
Durch den Loburger Wald radelte die Gruppe zu ihrem letzten Stopp, der Mitmachstation an der Bever. Dort klärt der Verein Vamos e.V. aus Münster zusammen mit Ostbeverner Schülerinnen und Schülern über Themen wie Erosion, Renaturierung und Aufforstung auf. So sollen Menschen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit sensibilisiert und zum Mitmachen motiviert werden.
Wunderschöne Wege entlang der Bever führten schließlich zurück zur Sporthalle, wo die interessante Radtour endete.
Landrat Dr. Gericke: „In Ostbevern halten die Menschen zusammen und Ehrenamt und Kommune arbeiten gut miteinander. Es ist eine Freude zu sehen, wie sich die Gemeinde entwickelt. Hier wird in die Lebensqualität der Bürger investiert.“
Bürgermeister Karl Piochowiak freute sich über den Besuch aus Warendorf: „Ostbevern ist einfach schön, besonders vom Rad aus. Unsere gemeinsamen Radtouren zeigen, dass Gemeinde und Kreis eng miteinander verbunden sind.“
Yvonne Ganzert (Wirtschaftsförderin), Dr. Michael König (Kämmerer), Landrat Dr. Olaf Gericke, Bürgermeister Karl Piochowiak, Moritz Hillebrand (Fachbereichsleiter Planen und Bauen) und Petra Michalczak-Hülsmann (gfw) waren beeindruckt, wie gut sich grünes Klassenzimmer und Friedhof miteinander verbinden. – Foto: Kreis Warendorf