Bereits einen Tag früher als ursprünglich geplant konnte die Ausländerbehörde im Kreis Warendorf die digitale Erfassung der aus der Ukraine geflohenen Menschen erfolgreich abschließen. Denn alle Flüchtlinge aus der Ukraine müssen in der EU digital erfasst werden. Dazu müssen Finger- und Handabdrücke mit speziellen Scannern genommen und biometrische Fotos gemacht werden.
Behördenleiter Carsten Schmedt zeigte sich entsprechend zufrieden. „Der personal- und zeitintensive Einsatz hat sich gelohnt. In drei Wochen haben wir die biometrischen Daten von 1478 Menschen digital aufgenommen. Wir wissen, wer sich bei uns aufhält – und die Flüchtlinge profitieren, weil sie nun einen Aufenthaltstitel bekommen und zugleich Anspruch auf Leistungen der Grundsicherung haben.“
Krisenstabsleiterin Petra Schreier dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ausländerbehörde, des Jobcenters und den vier Übersetzern des Kommunalen Integrationszentrums, die für drei Wochen in den Räumlichkeiten des ehemaligen Impfzentrums in Ennigerloh gearbeitet hatten. „Die Zusammenarbeit mit dem Land Nordrhein-Westfalen, das zusätzliche Fingerabdruckscanner, Notebooks und Digitalkameras zur Aufnahme biometrischer Daten zur Verfügung gestellt hatte, funktionierte reibungslos. Ohne die Unterstützung des Landes hätte die Registrierung deutlich länger gedauert“, so Schreier.
Insgesamt hatte die Ausländerbehörde 1878 Personen, die aus der Ukraine geflohen sind und derzeit im Kreis Warendorf leben, ins ehemalige Impfzentrum eingeladen. Nur rund 12 Prozent haben ihre Termine nicht wahrgenommen, was eine sehr niedrige Quote ist. 51 kontaktierte Personen hatten den Kreis Warendorf bereits wieder verlassen. Wer seinen Termin nicht wahrgenommen hat, wird noch einmal von der Ausländerbehörde kontaktiert und kann die Registrierung in der Ausländerbehörde in Ahlen nachholen.
Dass neben der Registrierung auch eine Beratung durch das Jobcenter stattfand, kam bei den Ukrainern gut an – schließlich konnten so zwei Behördengänge auf einmal erledigt werden. „Das Jobcenter war durchgängig mit vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort und konnte allein 600 Beratungsgespräche zur Arbeitsvermittlung führen. So viele Menschen in so kurzer Zeit zu erreichen, ist nur bei einer solch konzentrierten Aktion möglich“, zog Jobcenter-Amtsleiter Dr. Ansgar Seidel zufrieden Bilanz.
(Foto: Kreis Warendorf)
Die digitale Erfassung erfolgt über Finger- und Handabdrücke mit speziellen Scannern sowie biometrische Fotos.