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Sassenberg entwickelt sich dynamisch

Kindergärten, Schulen, Schwimmbad und Landwirtschaft – in Sassenberg entwickeln sich viele Bereiche dynamisch. Bei seiner jährlichen Sommerradtour war Landrat Dr. Olaf Gericke zu Besuch in Sassenberg und hat sich von Bürgermeister Josef Uphoff durch die Hesselstadt führen lassen.

Den ersten Halt legten die Delegationen aus Rathaus und Kreishaus am Kindergarten Pusteblume in der Karl-Wagenfeld-Straße ein. Dort werden kurz vor dem Start ins neue Kita-Jahr noch die letzten Umbaumaßnahmen im Außenbereich umgesetzt. Das Gebäude ist in den vergangenen Monaten erweitert worden, sodass hier zukünftig vier statt drei Gruppen Platz finden. „Besonders der wachsende Bedarf im U3-Bereich hat uns dazu veranlasst, die Kita zu erweitern“, schilderte Bürgermeister Josef Uphoff.

Bereits im vergangenen Jahr fertig geworden ist der Neubau der Kita Wichtelwald im Herxfeld. Wo früher Geflüchtete in den Räumen des ehemaligen Raphael-Kindergartens lebten, sind nun genau wie in der Kita Pusteblume zwei U3-Gruppen sowie zwei Gruppen für Drei- bis Sechsjährige untergebracht.

Dass bei einer Tour nach Sassenberg auch das Element Wasser nicht fehlen darf, unterstrich die Stadt im Anschluss gleich doppelt. Zunächst im frisch sanierten Freibad, wo bereits am frühen Morgen einige Schwimmer unterwegs waren und u.a. ihre Bahnen für das Sportabzeichen zogen. Bis auf das Becken an sich, präsentiert sich das Freibad von 1958 nun wieder brandneu. Dazu zählen der Eingang, die Umkleiden, die Sanitäranlagen und die Räume fürs Personal. „Während des Umbaus dachten so manche Bürger, wir würden vielleicht ein Stadion bauen“, spielte der Bürgermeister auf die erhöhte Dachkonstruktion des neuen Eingangsbereiches an. „Aber ein kleines architektonisches Ausrufezeichen darf man auch im kommunalen Bauwesen mal setzen“, pflichtete der Landrat dem Bürgermeister bei.

Am Feldmarksee führte der Wassersportverein (Waspo), der Teil des VfL Sassenberg ist, sein selbstgebautes Mähboot vor, mit dem der See jedes Jahr von bis zu 100 Tonnen Wasserpflanzen befreit wird. „Da der See keinen Zufluss, sondern eine unterirdische Quelle hat, haben wir hier leider dieses Problem des starken Pflanzenwachstums“, erklärte Ehrenvorsitzender Erich Lentz. Dr. Gericke zollte dem Verein seinen Respekt: „Was hier an ehrenamtlicher Arbeit geleistet wird, um den See als Naherholungsort zu erhalten, ist bemerkenswert“, betonte er. Unterstützt wird der Waspo vom Bauhof der Stadt, der die Wasserpflanzen nach der Mahd zum Grünabfallplatz transportiert.

Intensive Unterstützung von der Kommune hat auch die Fußballabteilung des VfL erhalten. Neben dem Bau eines neuen Kunstrasen-Trainingsplatzes im Brook, werden derzeit auch noch die Umkleideräume am Waldstadions saniert. „Der Verein profitiert durch den neuen Platz doppelt“, erklärte Uphoff. Nicht nur, weil eine neue witterungsunabhängige Spielstätte hinzugewonnen wurde, sondern auch, weil nun alle Teams zentral an einem Ort trainieren können und nicht mehr zum Herxfeld ausweichen müssen. „Betreuer oder Eltern, die Kinder am selben Tag an beiden Standorten trainieren, sparen sich die lästige Fahrerei“, so der Bürgermeister.

Zum Ende der Tour stand noch ein Besuch auf dem Hof Vrochte-Stotter auf dem Programm. Die 25-Jährige Anne Vrochte hat dort zusammen mit ihren Eltern das nachhaltige Vertical-Farming-Konzept mit Hydroponik an den Start gebracht. Die Studentin der angewandten Pflanzenbiologie ist über Kommilitonen auf das Konzept gestoßen und setzt es nun seit gut zwei Jahren auf dem elterlichen Hof um. Dabei wachsen die Setzlinge von verschiedenen Salat- und Gemüsepflanzen sowie Kräutern nicht in Erde, sondern mit etwas Substrat direkt in einer wasserbasierten Nährlösung. Diese wird im Kreislaufsystem durch die Rinnen des A-förmigen Gestells gepumpt, damit kein Wasser und keine Nährstoffe verloren gehen. „Im Vergleich zum Anbau auf dem Acker reduzieren wir den Bedarf von Wasser und Dünger so um ein Vielfaches“, erklärte die junge Landwirtin.

„Es ist schön zu sehen, wie die jungen Menschen bei uns mit Innovationskraft und neuen Ideen vorangehen“, freute sich der Landrat. Die Pflanzen aus dem Vertical Farming eigneten sich zwar nicht zur Kennzeichnung mit Gütesiegeln wie „demeter“ oder „bio“, in der Regel könnten diese aber umweltschonender, weil ressourcenschonender angebaut werden.

„Das zeigt, dass man nicht immer starr in Labeln oder Vorschriften denken sollte, sondern auch neue Wege ausprobieren muss, damit nachhaltige Landwirtschaft in der breiten Bevölkerung seinen Platz findet“, betonte Dr. Gericke.

Zum Abschluss der Tour fanden sich die Delegationen zu einem kleinen Imbiss im alten Zollhaus ein, das vom Verein „Stadtprojekt Sassenberg e.V.“ liebevoll zu einer kulturellen Begegnungsstätte mit historischem Flair umgebaut worden ist.

Erkundeten einige der schönsten Orte in Sassenberg mit dem Rad: v.l. Kreisdirektor Dr. Stefan Funke, Sarah Matthes (stv. Leiterin der Bauverwaltung Stadt Sassenberg), Landrat Dr. Olaf Gericke, Bürgermeister Josef Uphoff, Sozialdezernentin Dr. Anna Arizzi Rusche, Guido Holtkämper (Kämmereileiter Stadt Sassenberg), Helmut Helfers (Sozialamtsleiter Stadt Sassenberg) und Thorsten Puttins (Leiter Haupt- und Personalamt Stadt Sassenberg). – Foto: Kreis Warendorf