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„Schiffe vor Anker gegangen“

Foto: Westpreußisches Landesmuseum

Das Westpreußische Landesmuseum in Warendorf freut sich über vier Neuzugänge: Herr Hans-Joachim Pfau, früher Elbing, schenkte dem Museum vier von ihm selbst gebaute Schiffsmodelle. Zwei dieser Modelle sind bereits im Foyer des Museums „vor Anker gegangen“.

Es handelt sich um das Modell der Galiot „Stadt Elbing“, die 1738 in Elbing für den Kaufmann Heinrich Döring vom Stapel lief. Dieser Schiffstyp wurde in den Niederlanden und entlang der deutschsprachigen Nord- und Ostseeküste gebaut. Aufgrund des geringen Tiefgangs konnten diese Handelsschiffe auch relativ weit die Flussmündungen hinauffahren.

Die Lommen waren bis 1945 am Frischen Haff und im Weichsel-Mündungsgebiet gebräuchlich und dienten dort unter anderem der Steinzangenfischerei. Die Steine fanden  Verwendung im Deich- und Hafenbau. Da diese Schiffe statt eines Kiels eine Bodenplanke hatten, konnten sie auch geringe Wassertiefen ausnutzen. Die Galeasslomme „Richard“ wurde 1912 auf der Werft von Heinrich Modersitzki in Tolkemit gebaut. Am Ende des Zweiten Weltkrieges brachte die „Richard“ Flüchtlinge über die Ostsee bis zur Insel Fehmarn. Mit britischer Genehmigung fischte der Eigner Richard Lingner nach 1945 von Kiel aus den damals sehr begehrten Schrott und entsorgte Munition auf See. Das von Herrn Pfau in den 1990er Jahren hergestellte Modell ist übrigens voll seetauglich und kann mittels einer Fernbedienung gesteuert werden.

Foto: Westpreußisches Landesmuseum

Westpreußisches Landesmuseum



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