Wie sieht ein gewaschener Schornsteinfeger aus? Edmund Becker aus Freckenhorst weiß es, denn er ist Schornsteinfeger von Beruf. Er weiß aber auch, dass dieser Beruf weit mehr als das Kaminkehren umfasst. Der Beruf ist in den vergangenen Jahren sehr anspruchsvoll geworden und erfordert viel technisches Wissen. Aus dem Kaminkehrer ist ein Sicherheits-, Energie- und Umweltexperte geworden. So ist der Beruf für Frauen wie für Männer gleichermaßen geeignet: „Es ist ja nicht so, dass der Job mit extrem harter körperlicher Arbeit verbunden wäre“, wirbt Klaus Weisser vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks. Amelie Fichert aus der Jahrgangsstufe 9 des Mariengymnasiums hat am vergangenen Girls’ Day, am 27. April 2017, Edmund Becker bei seiner täglichen Arbeit begleitet, um sich selbst ein Bild von den Anforderungen an den Beruf zu verschaffen. Dabei hat sie vor allem Gas- und Ölheizungen als die in Deutschland gängigsten Heizungssysteme kennen gelernt: „Manchmal war die Heizung im Keller, im Bad oder auf dem Dachboden, und es gab neuere oder ältere Heizungen. Messungen und Überprüfungen müssen in jedem Haus mindestens einmal im Jahr gemacht werden. Oft haben wir dann auch nachgesehen, ob der Schornstein frei ist. Schornsteine kehren konnte ich leider nicht.“ Ein Schnuppertag im Schornsteinfegerhandwerk war am vergangenen Girls’ Day im Übrigen besonders beliebt. Der von Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Tag dient dazu, Mädchen auf Berufe vorzubereiten, die untypisch für Frauen sind. Seit 2011 gibt es auch den entsprechenden Boys’ Day.
Bericht von Amelie Fichert und Gerold Paul