Seepferdchenprüfung erfolgreich abgelegt

Kreis Warendorf. 25 Meter Schwimmen, einen Gegenstand aus schultertiefem Wasser holen und die Kenntnis einiger Baderegeln: Das sind die Anforderungen der Seepferdchen-Prüfung, der sich in der Schwimmhalle der Sportschule der Bundeswehr jetzt nicht nur Kreishandwerksmeister Heinz-Bernd Lohmann und Hauptgeschäftsführer Frank Tischner, sondern auch Tim Sawukaytis (WSU-Schwimmabteilung), Sabine Lillmanntöns (DLRG Landesverband Westfalen), Schwimmmeister und Olympiateilnehmer Dirk Knappheide, Andreas Beckmann (Tauchclub Bluering) und Weltklasse-Rettungsschwimmerin Undine Lauerwald stellten.

Unter den wachsamen Augen von Ausbilderin Theresa Langehenke, Münsters Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf und Warendorfs stellvertretender Bürgermeisterin Doris Kaiser meisterten alle sieben die Seepferdchen-Prüfung souverän. Das allerdings war nur eine Randnotiz, denn mit der gemeinsamen Seepferdchen-Prüfung wollten alle Beteiligten auf die Bedeutung des Schwimmenlernens ebenso hinweisen wie auf die Wichtigkeit des ehrenamtlichen Engagements in Sportvereinen wie im Handwerk. „Das Ehrenamt ist der Kitt der Gesellschaft“, hatte Frank Tischner (Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf) in der Talkrunde vor dem Seepferdchen-Prüfungsstart betont. „Es gilt, Strukturen zu erhalten, die für die Gesellschaft wichtig sind.“ So seien alleine bei der Kreishandwerkerschaft 789 ehrenamtliche Positionen und Aufgaben zu vergeben. Eine Zahl, die in den Vereinen in Stadt und Kreis Warendorf noch übertroffen wird, wie Peter Huerkamp als Vorsitzender des Stadtsportverbandes Warendorf unterstrich.

Und auch die Schwimmausbildung erfolge oftmals durch Ehrenamtliche in den Vereinen, wie Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf weiß: „Dabei lernen die Kinder nicht nur die wichtige Fähigkeit des Schwimmens, sondern erfahren auch Werte wie Zusammenhalt, Teamplay und Fairness.“ Dennoch komme die Schwimmausbildung mitunter zu kurz, weiß Doris Kaiser mit Blick auf begrenzte Wasserflächen, begrenzte Vereins-Kapazitäten und fehlende Ehrenamtliche. „Zu viele Kinder haben nicht die Möglichkeit, Schwimmen zu lernen“, bedauert Peter Huerkamp. Das sei eine Realität, die fatale Folgen haben kann – gerade auch in Familien mit Migrationshintergrund. Eine DLRG-Statistik belegt, dass die Hälfte aller Menschen, die seit 2015 in Deutschland ertrunken sind, eine Migrationsgeschichte haben.

Dass sich das Engagement auch in diesem gesellschaftlichen Umfeld lohne, verdeutlichte Sabine Lillmanntöns an Beispielen und erzählte von zwei ehemaligen Schwimmschülern, die heute noch in der DLRG aktiv seien – einer als Schwimmlehrer, der andere als Bootsführer. Vor dem Seepferdchen steht die Wassergewöhnung: „Hier spielen die Eltern eine wichtige Rolle und können schon kleinste Kinder erleben lassen, wie schön das Element Wasser ist“, betont Dirk Knappheide.

Nach der von Peter Huerkamp moderierten Talkrunde ging’s ins Wasser zur Seepferdchenprüfung – keine Herausforderung für die sieben Schwimmbotschafter, die nach den bewältigten Aufgaben natürlich auch Seepferdchen-Urkunden und Abzeichen erhielten. Weitere Aktionen zur Schwimmförderung sollen folgen. Den finanziellen Grundstock dafür steuert der Service-Club Round Table 230 Warendorf bei, für den die Präsidiumsmitglieder Thorsten Büttner und Frederik Stüwing eine Spende in Höhe von 1000 Euro überreichten.

Der Stadtsportverband Warendorf, der Tauchclub Bluering und die Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf haben mit prominenter Unterstützung die „Seepferdchen-Welle“ gemacht und für das Schwimmenlernen ebenso geworben wie für das ehrenamtliche Engagement, das in Handwerk und Sport gleichermaßen vonnöten ist. 

Foto: KH