Sessionsöffnungszeiten: Warendorf Kolpinghaus öffnet (für die aktuelle Karnevalssession) wieder

Eigentlich war schon zu. Das Inventar teils per Flohmarkt verkauft, der Lebenstraum von Matthias und Bianca Jäger abgehakt. Eigentlich. Doch dann griffen viele kleine und große Rädchen ineinander und jetzt steht es fest: Für eine gewisse Zeit wird das Warendorfer Kolpinghaus wieder öffnen und den karnevalisten – aber nicht nur denen – eine vorübergehende Heimat bieten.

Denn der Investor Karl Elmer ist karnevalsaffin genug, um dem Vorschlag der Karnevalisten zu folgen, das Haus mit dem dringenden Sanierungsbedarf und der unklaren Zukunft vor der Sanierung und Renovierung noch einmal für eine Session zur Verfügung zu stellen.

In dieser Ziet sind auch andere Aktivitäten möglich, wie Matthias und Bianca Jäger sofort erläutern. Während der Öffnungsphase, die am 26. Januar beginnen soll, bis zum Dienstag vor Aschermittwoch wird alles wieder so möglich sein, wie vor der Schließung. A la carte, Kegelbahn, Versammlungen und Veranstaltungen – außer an den bereits fest gebuchten Terminen der Karnevalisten und den „Besinnungstagen“ Dienstag und Mittwoch, findet das traditionsreiche Haus wieder täglich ab 17:00 Uhr zu seiner alten Funktion zurück.

WaKaGe Präsident Hermann-Josef Schulze-Zumloh konnte seine Freude über die Entwicklung nicht verhehlen. Da die Konzession noch vorhanden und die Gewerbeanmeldung reine Formsache war, standen alle Zeichen auf Grün. Von Matthias Jägers aktuellem Arbeitgeber, den Blombergs Höhen in Bad Laer unter Frank(y) Otte von Nova Events, kamen keine Einwände, Urlaub hatte der Kuchenchef zufälligerweise genug aufgespart und: Die Firma Nova Events steht mit ihren gesamten Möglichkeiten bereit, bei Veranstaltungen auch kurzfristig zu unterstützen.

„Keine Sorge, Karneval ist schnell geschmückt, mit Luftschlangen und Girlanden“, witzelte Jäger und beeilte sich nachzuschieben, dass trotz der Inventarflohmärkte die Bilder der Prinzen, die hier üblicherweise immer hingen, noch da sind. Freie Bahn also für den Prinzenball am 11. Februar, der gemeinsam mit der JuKa-Party gefeiert wird, einen Kolpingkarneval am 12. Februar (sofern so geplant), den Kinderkarneval am 18. Februar und die Serenade am 19. Februar. Und der Abschlussabend am 21. Februar werde nicht zur Abrissparty, stellte der WaKaGe-Präsident erfreut fest.

Allenfalls zu einer Abschiedsparty für längere Zeit. Wie genau die Zukunft der Immobilie aussieht steht noch nicht fest. Architekt Carl Altefrohne, sprach von einer Bestandsaufnahme zur Entwicklung eines Nutzungskonzepts. Gastronomie ist dabei ebenso möglich wie eine gemischte Nutzung oder Nutzung als Wohnraum. Allerdings ist allen Beteiligten klar, dass die Ausweichmöglichkeiten für Vereine und viele andere ehemalige Nutzer des Kolpinghauses rar sind. Wie das Beispiel der Karnevalisten zeigt, gibt es für manche von ihnen gar keine. Daher durfte der Appell an den Architekten – als Vertreter des Investors – sowie Bürgermeister Peter Horstmann nicht fehlen, diese Möglichkeiten zu schaffen. Letzterer signalisierte Zustimmung: „Wir würden uns freuen, wenn das Kolpinghaus … als Gastronomie- und Saalbetrieb erhalten bleiben könnte.“

Bianca Jäger appelliert derweil an interessierte Arbeitskräfte, sich bei ihr unter kolpinghauswaf@gmail.com zu melden, denn obwohl das alte Team ziemlich komplett reaktiviert werden konnte, werden weitere Kräfte, vor allem für den Service, gebraucht.

Volker Brügge (WaKaGe), Bürgermeister Peter Horstmann, Matthias und Bianca Jäger, Architekt Carl Altefrohne uund WaKaGe-Präsident Hermann-Josef Schulze-Zumloh gaben bekannt: Das Kolpinghaus wird kurzzeitig wieder öffnen.

Foto: Rieder